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Isfahan

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Isfahan (persisch اصفهان [esfæˈɦɔːn]) ist die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz im Iran mit 2.540.000 Einwohnern (2000).

Die Stadt liegt in einer Oase in einem sehr gebirgigen, durch Stein-, Geröll- und Salzwüsten geprägten Abschnitt des iranischen Plateaus.

Die Freitagsmoschee in Isfahan

Die antike Vorgängerstadt hieß Aspadana (auch: Sepahan) und wurde von den Arabern erobert. Hiermit begann im Jahre 643 die islamische Geschichte Isfahans und ein Aufschwung, der die Stadt zum Sitz der bedeutenden persischen Herrscherdynastien machte.


Madrasa Madar e Imam sfahan

Vor allem in der Zeit der Safawiden-Dynastie im 16./17.Jht. entstanden die bis heute eindrucksvollen Prachtmoscheen mit ihren für die persischen Sakralbauten typischen großen Iwans (Bögen) rund um den Imam-Platz im Zentrum der Stadt. Viele der großartigen islamischen Bauwerke stehen heute unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbe. Als der Aga Mohammed Khan Ende des 18. Jahrhunderts die Hauptstadt nach Teheran verlegte, versiegte diese Bautätigkeit, und die Stadt verlor an Bedeutung.

Die Freitagsmoschee (Rückseite)

Das historische Stadtbild ist durch Paläste, eine Vielzahl Minarette und durch die blauen Kuppeln der Moscheen geprägt. Herausragend ist die Prachtanlage des Festplatzes Meidan-i-Imam und die 33-Bogen-Brücke über den Sajende Rud.

Das moderne Isfahan ist Universitätsstadt und verfügt über einen eigenen Flughafen. Es finden sich Fabrikationsstätten der Nahrungsmittel-, Stahl-, Öl- und Textilindustrie. Auch das Kunstgewerbe ist verbreitet. Isfahan ist außerdem ein Zentrum der iranischen Atomindustrie.

Isfahan unterhält seit dem Jahr 2000 eine Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Freiburg im Breisgau.

Nach der Stadt ist auch der feine handgeknüpfte Perserteppich Isfahan benannt.

Isfahan ist der Hauptschauplatz des bekannten Romans Der Medicus von Noah Gordon.

Sehenswürdigkeiten

Datei:Brücke-isfahan-nachts.jpg
Brücke in Isfahan bei Nacht
Moschee am Imamplatz

Einer der Anziehungspunkte von Isfahan ist die 33- Bogen-Brücke. Die Brücke ist von kleinen Kammern durchzogen, in denen man Wasserpfeife rauchen und Tee trinken kann.

Ebenfalls empfehlenswert sind die Restaurants direkt am Fluss oder eine romantische Fahrt mit einem der vielen Tretboote in Schwanenform.

Der Imam-Platz mit seinen Prachtmoscheen ("Masjede Emam", "Ali Qapu"),und dem am nördlichen Ende sich anschließenden Basar gehört zu den größten Sehenswürdigkeiten des Vorderen Orients. Dieser Platz zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO

Eine frühere Karawanserei aus der Zeit der Safawiden wurde schon zur Zeit des Schah Mohammad Reza Pahlavi zum Hotel Abbasi umgebaut, das heute mit seiner prunkvollen Innenausstattung und der architektonischen Gestaltung zu den eindrucksvollsten Bauwerken der Stadt zählt.

Geschichte

643 von den Arabern erobert, wird Isfahan 1051 durch den Groß-Seldschuken Tughrul Beg zur Hauptstadt des westlichen Seldschuken-Reiches (Persien und Irak) erwählt und bleibt dies bis zur Teilung des Sultanats im Jahre 1118. 1387 fällt die Stadt mit ihren damals 70 000 Einwohnern der Zerstörungswut des türkisch-mongolischen Eroberers Timur Lenk zum Opfer. 1592 wird Isfahan zur Hauptstadt des Safawiden-Schahs Abbas I. 1722 fällt Isfahan nach längerer Belagerung an aufständische sunnitische Afghanen.

Söhne und Töchter der Stadt

Soraya Esfandiary Bakhtiari, zweite Ehefrau von Schah Mohammad Reza Pahlavi Dariush Forouhar, führender iranischer Opositioneller Huschang Golschiri, iranischer Schriftsteller Moharram Navidkia, iranischer Fußball-Nationalspieler


Literatur

  • Kurt Würfel: Isfahan nisif-i-dschahan, das ist die Hälfte der Welt. Raggi Verlag, Küsnacht/Zürich 1974
  • Noah Gordon: Der Medicus. 39. Auflage Taschenbuchausgabe. Droemer Knaur, München 1996, ISBN 3-426-02955-3

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