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Plutonium-Affäre

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Die Plutonium-Affäre ist ein im Jahre 1995 vom Bundesnachrichtendienst in der Bundesrepublik Deutschland ausgelöster Skandal. Dem lag zugrunde, dass der BND im Rahmen der im August 1994 durchgeführten Operation Hades den Nachweis zu führen beabsichtigte, dass bereits weltweit mit dem zum Bau von Atomwaffen geeigneten radioaktiven Schwermetall Plutonium Handel getrieben werde. Im Rahmen breiter Presseberichterstattung wurde dem BND Anfang 1995 dann vorgeworfen, im Rahmen der Aktion ohne zwingenden Grund ein Scheingeschäft provoziert zu haben, in dessen Verlauf Plutonium (unter Außerachtlassung aller Sicherheitsvorkehrungen) nach Deutschland geschmuggelt wurde, wo die Täter festgenommen wurden.

Vor dem Plutonium-Untersuchungsausschuss des Bundestags berichtete der spanische BND-V-Mann "Rafa", dem Bindeglied zu den Zwischenhändlern, daß mit Wissen des BND am 10. August 1994 363 Gramm radioaktives Plutonium via Lufthansa von Moskau nach München geschmuggelt wurden, um auf dem Münchner Flughafen einen politisch nutzbaren Fahndungserfolg vor den Wahlen in Bayern und der Bundestagswahl zu inszenieren.

Zusätzlich gab Rafa an, vor den Gerichtsverhandlungen in München "massiv" durch Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes bedrängt worden zu sein, um dort die Unwahrheit zu sagen. So habe er um das Leben seiner Frau und seines Kindes fürchten müssen.

Literatur

  • Der Spiegel: Der BND und die Plutonium-Affäre, Heft 17, 1995
  • Der Spiegel: Panik Made in Pullach, Heft 15, 1995