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Claudia Roth

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Claudia Benedikta Roth (* 15. Mai 1955 in Ulm) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen).

Sie war von 2001 bis 2002 und ist erneut seit 2004 Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur 1974 am Simpert-Kraemer-Gymnasium in Krumbach absolvierte Claudia Roth eine Ausbildung zur Dramaturgin am Landestheater Schwaben in Memmingen. Anschließend arbeitete sie an den Städtischen Bühnen in Dortmund und am Hoffmanns Comic Teater (HCT) in Unna und wurde 1982 Managerin der Rock-Band Ton Steine Scherben um Rio Reiser, bis diese sich zwei Jahre später wegen Verschuldung auflösen mussten.

Von 1985 bis 1989 war Roth dann Pressesprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen.

Partei

Von 1971 bis 1990 war Claudia Roth Mitglied der Jungdemokraten, die bis 1982 der Jugendverband der FDP waren.

Seit 1987 gehört sie der Partei Die Grünen an. Am 9. März 2001 wurde sie erstmals zur Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen gewählt. Daneben war sie auch frauenpolitische Sprecherin der Grünen. Da Roth auf ihr bei der Bundestagswahl 2002 erlangtes Mandat nicht verzichten und die Bundesdelegiertenkonferenz eine Abkehr vom Prinzip der Trennung von Amt und Mandat nicht vollziehen wollte, kandidierte sie im Dezember 2002 nicht erneut für das Amt der Bundesvorsitzenden.

Am 23. Mai 2003 wurde dann der Beschluss einer Lockerung der Trennung von Amt und Mandat verkündet, so dass Claudia Roth beim Parteitag der Grünen am 2. Oktober 2004 wieder als Bundesvorsitzende kandidieren konnte. Sie wurde mit 77,8% der Stimmen gemeinsam mit Reinhard Bütikofer erneut zur Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen gewählt.

Abgeordnete

Von 1989 bis 1998 war Claudia Roth Mitglied des Europäischen Parlaments, wo sie ab 1994 Vorsitzende der Grünen-Fraktion war. Mitgearbeitet hat sie hier im Ausschuss für Bürgerliche Freiheiten und Innere Angelegenheiten, im Auswärtigen Ausschuss sowie in zwei Untersuchungsausschüssen. Daneben war sie Vizepräsidentin des parlamentarischen Ausschusses EU-Türkei. 1994 verabschiedete das Parlament den sog. Rapport Roth zur Gleichberechtigung von Homosexuellen.

1998 wurde sie dann in den Deutschen Bundestag gewählt. Hier übernahm sie den Vorsitz des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe. Wegen ihrer Wahl zur Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen schied sie am 31. März 2001 aus dem Bundestag aus.

Seit 2002 ist Roth erneut Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier ist sie zur Zeit stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und im Unterausschuss Vereinte Nationen.

Claudia Roth ist stets über die Landesliste Bayern in den Bundestag eingezogen.

Öffentliche Ämter

Von März 2003 bis Oktober 2004 war sie Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe.

Gesellschaftliches Engagement

Claudia Roth ist ehrenamtliches Mitglied des Verwaltungsrates der Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Wien sowie ehrenamtliches Kuratoriumsmitglied der Universität Augsburg und der Deutschen Orient-Stiftung in Hamburg. Daneben gehört sie ehrenamtlich dem Beirat der Humanistischen Union an.

Ehrungen

Für ihre Tätigkeit als Beauftragte für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe wurde Claudia Roth am 30. Juni 2004 zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt.