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Syndrom-Kurz-Test

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Der Syndrom-Kurz-Test (SKT) nach Hellmut Erzigkeit ist ein kurzer Leistungstest zur Erfassung von Störungen des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit. Er ist speziell für die Erfassung kognitiver Leistungen in klinisch-psychologischen Bereich geeignet. Erstmals publiziert in 1977, ist die SKT Manual Edition 2015 die vierte vollkommen überarbeitete Version. [1]
Der SKT dient weiterhin der Früherkennung und Verlaufskontrolle dementieller Syndrome und der differentiellen Erfassung von Durchgangssyndromen. Neben dem Einsatz in der Demenzdiagnostik ist der SKT in der Lage, kognitive Beeinträchtigungen in Folge von Verletzungen oder Erkrankungen des Gehirns sowie aufgrund von substanzinduzierten kognitiven Veränderungen (z. B. Psychopharmaka, Anästhetika, Noxen) zu erfassen.[2]

Testverfahren

Der SKT besteht aus insgesamt neun Subtests. Drei Subtests für die Erfassung der Gedächtnisleistung (Gegenstände unmittelbar reproduzieren, Gegenstände nach Ablenkung reproduzieren, Gegenstände wiedererkennen) und sechs Subtests für die Erfassung der Aufmerksamkeit bzw. Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit (Gegenstände benennen, Zahlen lesen, Zahlen ordnen, Zahlen zurücklegen, Symbole zählen, Interferenztest). Der Test dauert 10 bis 15 Minuten. [1]

Die Neunormierung des SKT berücksichtigt in der Diagnostik kognitiver Beeinträchtigungen und insbesonders in der Diagnostik dementieller Syndrome die prämorbide Intelligenz der Testperson. Der Test ist somit in der Lage, einsetzende kognitive Abbauprozesse frühzeitig zu identifizieren, indem er statistisch bedeutsame Abweichungen zu den Leistungen der gesunden Vergleichsgruppe darstellt. Darüber hinaus ermöglicht der SKT eine Differenzierung zwischen Depressiven und Dementen (ausgenommen MCI-Patienten).

Reliabilität

Die Reliabilität des SKT liegt für die Parallelformen A bis E im Mittel zwischen 0.80 und 0.88 (Cronbach’s α). Für die SKT-Formen A und B wurden bei SKT-Daten aus klinischen Studien für die Gedächtnisscores ein Cronbach’s α von α= 0.86 und die Aufmerksamkeits- Scores von α= 0.92 errechnet; für den Gesamttest ergab sich α= 0.93. Die Retest-Reliabilität mit einer Testwiederholung nach 14 Tagen betrug rtt = 0.88 und nach 90 Tagen rtt = 0.83.[2]

Validität

Der SKT korreliert mit dem MMSE zu rct = -0.80; mit der ADAScog rct = 0.71; mit dem Demenztest rct = 0.56 und der BCRS zu rct = 0.81. Darüber hinaus eignet sich der SKT zur Schweregradbestimmung einer dementiellen Erkrankung; im Rahmen von Verlaufsuntersuchungen zeigte sich seine Änderungssensitivität.

Normierung

Der neuen regressionsbasierten Norm liegen Testergebnisse von insgesamt knapp 2.000 gesunden und klinischen Personen zwischen 60 und 91 Jahren zugrunde. Eine Anwendung ist ab 17 Jahren möglich.

Literatur

  • Stemmler M, Horn R. SKT nach Erzigkeit SKT Manual Edition 2015. Erlangen: Universität Erlangen-Nürnberg; 2015.
  • Erzigkeit H. Der Syndrom-Kurztest zur Erfassung von Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen. Ill. Vaterstetten: Vless Verl.-Ges.; 1977.
  • Erzigkeit H, Lungershausen E, Füsgen I., et al. Demenz Herausforderung für Forschung, Medizin und Gesellschaft. Berlin: Springer Berlin; 2014.

Einzelnachweise