Lutter am Barenberge
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 59′ N, 10° 16′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 03153009
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Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Goslar | |
Samtgemeinde: | Lutter am Barenberge | |
Höhe: | 165 m ü. NHN | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03153009 (31. Dez. 2023)[1]
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Postleitzahl: | 38729 | |
Vorwahl: | 05383 | |
Kfz-Kennzeichen: | GS, BRL, CLZ | |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 53 009 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bachstraße 18 38729 Lutter am Barenberge | |
Website: | www.sg-lutter.de | |
Bürgermeisterin: | Karin Rösler-Brandt (SPD) | |
Lage der Gemeinde Lutter am Barenberge im Landkreis Goslar | ||
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Lutter am Barenberge ist ein Flecken im Landkreis Goslar in Niedersachsen und gehört zur Samtgemeinde Lutter am Barenberge, deren Verwaltungssitz es ist. Die Samtgemeinde Lutter am Bbge. wurde am 1. März 1974 im Rahmen der Gebiets- und Verwaltungsreform gebildet.
Geographie
Lage
Der Flecken Lutter am Barenberge liegt rund 7 km nordwestlich von Langelsheim im nach ihm benannten Lutterer Becken zwischen den nordwestlichen Ausläufern des Harzes im Süden und dem Höhenzug Hainberg im Norden.
Geologie
Lutter am Barenberge liegt im Zentrum des Lutterer Sattels.
Gemeindegliederung
Die Ortsteile von Lutter am Barenberge sind Lutter mit Rhode, Nauen mit der Pöbbeckenmühle und Ostlutter.
Ortsteil | Einwohnerzahl[2] |
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Lutter* | 1.661 |
Ostlutter | 379 |
Nauen** | 316 |
Flecken Lutter am Barenberge | 2.356 |
* mit dem Weiler Rhode
** mit der Pöbbeckenmühle
(Stand: 1. April 2016)
Geschichte


Lutter am Barenberge wurde 956 von Otto dem Großen als Teil des Stifts Gandersheim unter dem Namen Lutter gegründet. Der Name leitet sich vom Flüsschen Lutter ab, das hier fließt. Der heutige Namenszusatz am Barenberge tauchte bereits 1345 auf und diente der Unterscheidung von Lutter am Elm, das erst ab dem 14. Jahrhundert Königslutter hieß. Mit dem Barenberg war offenbar die nordwestliche Ecke des Harzes gemeint, die einige Kilometer südlich von Lutter liegt. Dort gibt es drei Gipfel mit dem Namen Bakenberg, den 321 m ü. NN hohen Kleinen Bakenberg, den 472 m ü. NN hohen Unteren Großen Bakenberg und den 526 m ü. NN hohen Oberen Großen Bakenberg. In der Zeit des Mittelalters während der Zugehörigkeit des Ortes zum Bistum Hildesheim wurde der Ort auch Bischofslutter genannt.
Während der Hildesheimer Stiftsfehde 1523 fielen Lutter und die Burg Lutter endgültig an das Herzogtum Braunschweig, nachdem sie zuvor ständiger Zankapfel zwischen Braunschweig und dem Hochstift Hildesheim gewesen waren. Der heutige Gemeindeteil Ostlutter jedoch blieb beim Hochstift Hildesheim und kam 1814 zum Königreich Hannover und mit diesem 1866 zu Preußen, war also bis zur Umgliederung des Landkreises Goslar an das Land Braunschweig im Jahr 1941 von Lutter durch eine Landesgrenze getrennt.
1626 fand nahe dem Ort die Schlacht bei Lutter am Barenberge statt. In einem blutigen Gemetzel besiegte Tilly die Truppen des Königs von Dänemark. Dies führte zu einer Wende im Dreißigjährigen Krieg.
Zur Darstellung der Postgeschichte siehe: Postgeschichte von Lutter am Barenberge
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Nauen und Ostlutter eingegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung

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(Ab 1968 Stand jeweils zum 31. Dezember)[4]
Religionen
Evangelisch-lutherisch
Auf einem Stich von Merian ist neben der Burg Lutter die erste bekannte Kirche des Ortes abgebildet, diese war 1539 erbaut worden. Mitte des 19. Jahrhunderts musste diese wegen Einsturzgefahr abgerissen werden, der Nachfolgebau, die heutige St.-Georgskirche, wurde am 4. Advent 1869 eingeweiht. Zum Bau der Kirche wurde Lutter-Sandstein der nahen Steinbrüche bei Ostlutter verwendet. Da dieser aber stark verwitterte, musste der Turmhelm 1953 wegen Einsturzgefahr abgebrochen und ersetzt werden. Bei den Renovierungsarbeiten von 1990 bis 1996 wurden im Innenraum der Kirche die Fenster restauriert und die ursprünglichen Decken- und Wandmalereien wiederhergestellt.
Die Glocken der Kirche zählen zu den ältesten in der Region. Bei der kleinsten der drei Glocken, sie wiegt 83 kg, handelt es sich um eine Bienenkorbglocke, die in der Mitte des 12. Jahrhunderts gegossen worden war. Wegen ihrer Inschrift wird sie Ribernus-Glocke genannt – Ribernus war ein Priester, der im 10. Jahrhundert in Lutter gewirkt haben soll. Die beiden anderen Läuteglocken wurden 1170 gegossen.
Die Orgel wurde im Jahr 1869 von der Orgelbaufirma Gebrüder Euler gebaut, das Taufbecken wurde von dem Bildhauer Scheppelmann gestaltet. Der dazu verwendete Stein stammt aus einem Steinbruch bei Eilsdorf.[5]
Seit dem 1. Januar 2012 bildet die evangelische Kirchengemeinde St. Georg in Lutter zusammen mit den Gemeinden in Hahausen, Nauen, Neuwallmoden und Ostlutter den Pfarrverband St. Trinitatis Neiletal.[6]
Römisch-katholisch
1946 wurde in Lutter eine katholische Pfarrvikarie errichtet, 1961 folgte der Bau der Kirche St. Martin. 2008 wurde die Kirche profaniert, heute befindet sich die nächstgelegene katholische Kirche in Salzgitter-Ringelheim.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat setzt sich nach der Kommunalwahl am 11. September 2016 folgendermaßen zusammen (Veränderungen zu 2011):
Bürgermeister
Im November 2016 wurde Karin Rösler-Brandt (SPD) wiedergewählt.[9]
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Rot und Gold; oben ein goldener Wolfskopf, unten eine heraldische rote Rose.“ Die Farben Gold-Rot beziehen sich, wie auch der von Bischofslutter abgeleitete Name, auf das Stift Hildesheim, wobei Gold-Rot die Stiftsfarben darstellen. Die Genehmigung erhielt das Gemeindewappen 1963 vom Präsidenten des Verwaltungsbezirks Braunschweig. Der Wolf spielt auf das ausgestorbene Geschlecht der Herren von Lutter an, welche in ihrem Schild einen über eine Rose springenden Wolf führten. Die Rose fand unverändert Eingang in das heutige Gemeindewappen, den Wolf wurde jedoch gemindert. Um keine Verwechslungen mit dem Wappen des Landkreises Peine und der Stadt Peine einzugehen, wurde nur der Kopf des Wolfes beibehalten.[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke

Die 1259 erstmals erwähnte Burg Lutter war ursprünglich eine Wasserburg. Heute zeugen aus mittelalterlicher Zeit der Burg Lutter noch ein hoher Bergfried und ein vierstöckiger gotischer Palas. Das Burggelände ist von Wirtschaftsbauten eingefasst, die einen großen Innenhof bilden. Nach dem Dreißigjährigen Krieg diente die Burg über Jahrhunderte bis 1964 als landwirtschaftliche Domäne. Die letzten Pächter waren Heinrich Böhle (1932–1945) und sein Sohn Walter Böhle (1945–1963). Danach wurde sie zunächst durch die Braunschweigische Domänenkammer selbst verwaltet und schließlich an ein Bauunternehmen verkauft. Seit 1980 ist eine anarchistische Kommune mit verschiedenen kleinen Werkstätten Eigentümer der nach diversen Teilabrissen verbliebenen Rest-Anlage, die vorwiegend aus den historischen Gebäuden besteht.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Lutter am Barenberge verläuft die B 248 von Seesen nach Salzgitter. Über die Anschlussstellen Seesen, Rhüden und Bockenem ist Lutter an die A 7 angeschlossen. Der Bahnhof an der Linie Kreiensen–Braunschweig ist bereits seit einigen Jahren stillgelegt.
Zur Entwicklung des Postwesens in Lutter am Barenberge siehe: Postroute Braunschweig-Göttingen.
Öffentliche Einrichtungen
Die Freiwillige Feuerwehr Lutter wurde im Jahre 1875 gegründet. Neben ihr sorgen die Feuerwehren in Nauen und Ostlutter für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Fleckens
- Franz Fuhse (1865–1937), Kunsthistoriker, Konservator und Museumsleiter
- Wilhelm Fuhse (1871−nach 1937), deutscher Reichsgerichtsrat
Weblinks
- www.findcity.de Geschichtliche Entwicklung der Samtgemeinde Lutter (zuletzt abgerufen am 22. Januar 2013)
- Lutter am Barenberge bei Braunschweig-Touren
- Linkkatalog zum Thema Lutter am Barenberge bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- ↑ Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Zahlen, Daten, Fakten auf der Webseite der Samtgemeinde Lutter am Barenberge, abgerufen am 29. März 2017
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/ Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 269.
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen. Abgerufen am 19. Mai 2013.
- ↑ Beschreibung der St.-Georgskirche auf den Seiten des Pfarrverbandes Neiletal (zuletzt abgerufen am 22. Januar 2013)
- ↑ Informationen zum Pfarrverband auf der Seite des Pfarrverbandes Neiletal (zuletzt abgerufen am 22. Januar 2013)
- ↑ Webseite der Kommunalen Datenverarbeitung, abgerufen am 1. Oktober 2016
- ↑ Webseite der Kommunalen Datenverarbeitung Oldenburg, abgerufen am 1. Oktober 2016
- ↑ http://live.goslarsche.de/post/view/58242507b1146818273fac20
- ↑ Klemens Stadler: Die Gemeindewappen der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein (= Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Band 5). Angelsachsen-Verlag, Bremen 1970, DNB 458203467, S. 58.