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Morihiro Hosokawa

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Morihiro Hosokawa

Morihiro Hosokawa (jap. 細川 護煕 Hosokawa Morihiro, * 14. Januar 1937 in Tokyo) ist ein japanischer Politiker und war vom 9. August 1993 bis 28. April 1994 der 79. Japanischer Premierminister. Seine Koalition war die erste Nicht-LDP-Regierung seit 1955.

Früheres Leben

Hosokawa wurde als Mitglied der alten Genji-Familie (Hosokawa-Clan) geboren. Sein Großvater war der frühere Premierminister Konoe Fumimaro. Er erhielt 1961 den Abschluss als Bachelor of Laws von der privaten Sophia-Universität. Nachdem er mehrere Jahre für die Zeitung Asahi Shimbun gearbeitet hatte, wurde er 1971 als Mitglied der LDP für die Präfektur Kumamoto in das Japanische Oberhaus gewählt.

Nach zwei Amtszeiten im Japanischen Parlament verlies er dieses 1983, um Gouverneur der Präfektur Kumamoto zu werden, der er bis 1991 blieb.

1992 erklärte er, daß er die Korruption in der LDP nicht länger aushalten könne und trat aus um die kurzlebige reformistische "Japanische Neue Partei" (日本新党, Nihon Shintō (JNP)) zu gründen.

Premierminister

Im Sommer 1993 kam es zu einem Ereignis, das ein Jahr zuvor nur sehr wenige vorausgesagt hätten: Die LDP verlor zum ersten Male in 38 Jahren die Mehrheit im Parlament und wurde durch eine Achtparteien- Koalitionsregierung ersetzt, die eine Reihe sozialer, politischer und wirtschaftlicher Reformen versprach. Außer von der Japanischen Kommunistischen Partei wurde die Koalition von allen früheren Oppositionsparteien unterstützt, einschleißlich von der neugegründeten JNP, der Sozialistischen Partei, der Japanischen Erneuerungspartei, Komeito, den Sozialdemokraten und der Neuen Partei Sakigake. Hosokawa, einer der wichtigen Beteiligten bei der Bildung der Koalition, wurde zum neuen Premierminister gewählt.

Eine der ersten Handlungen des neuen Premierministers war, zu sagen, was kein anderer japanischer Führer, einschließlich des Kaisers, seit 48 Jahren gesagt hatte. In seiner Ansprache vom 15. August 1993 auf den jährlichen Gedenkfeiern zum Gedenken an den 2. Weltkrieg räumte er öffentlich ein, daß der 2. Weltkrieg "ein Krieg der Aggression, ein falscher Krieg" war und drückte Verantwortlichkeit und Mitgefühl mit dessen Opfern in Japan, bei den asiatischen Nachbarn und im Rest der Welt aus.

Am 19. März 1994 besuchte er China. Die zwei Regierungen unterzeichneten ein Abkommen zum Umweltschutz.

Obwohl seine Koalition seine Gesetze zur Reformierung des Wahlsystems, die bereits Thema einer langwierigen nationalen Debatte waren, 1994 durch das Gesetzgebungsverfahren brachte, war Hosokawas Zeit als Premierminister kurz. Unter Vorwürfen, daß er in den 1980ern persönliche Fonds misbraucht hätte, wurde er später in diesem Jahr zum Rücktritt gezwungen, nur acht Monate nach Amtsantritt. Nach seinem Rücktritt wurde die Koalition vom Präsidenten der Shinseito, Tsutomu Hata geführt.

Späteres politisches Leben

Hosokawa trat 1996 der Shinshinto bei und ging 1998 zur Demokratischen Partei von Japan (DPJ), bereits im Mai des gleichen Jahres zog er sich aus der Politik zurück.

Danach beschäftigte er sich mit Töpferei. Seine Werke wurden in Japan und Europa ausgestellt. Er ist auch ein Spezialberater der Zeitung The Japan Times.


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