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UEFA Intertoto Cup

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Der UEFA Intertoto Cup, meist kurz als „UI-Cup“ bezeichnet, ist ein europäischer Fußballwettbewerb. Vereine, die in der lokalen Meisterschaftsaison die direkte Qualifikation für den UEFA-Pokal knapp verpasst haben, erhalten über den UI-Cup die Möglichkeit, doch noch am UEFA-Pokal teilzunehmen. Auf Grund dieser letzten Chance wird er umgangssprachlich auch „Strohhalm-Cup“ genannt.

Modus

Ab der Saison 2006/07 erhält jeder der 49 meldenden der aktuell 52 Mitgliedsverbände der UEFA genau einen Startplatz. Andorra, Liechtenstein und San Marino stellen keine Teilnehmer. Es werden drei K.-o.-Runden auf Basis von Hin- und Rückspiel ausgetragen. In der ersten Runde spielen 26 Vereine aus der unteren Hälfte der UEFA-Fünfjahreswertung. Die 13 Sieger und die Vertreter der 15 nächsthöheren Verbände treffen in der 2. Runde aufeinander. Die an Top 8 gesetzten Verbände schicken ihre Vertreter direkt in die 3. Runde. Aus diesen und den 14 Siegern der 2. Runde werden elf Paarungen ausgelost. Die siegreichen Teams der dritten Runde steigen in die zweite Qualifikationsrunde des UEFA-Pokals ein.

Nationale Qualifikation

Die Mannschaft, die den Tabellenplatz direkt hinter dem Platz für die direkte UEFA-Pokal-Qualifikation belegt, ist im UI-Cup startberechtigt. Sollte die entsprechende Mannschaften sich nicht für den Wettbewerb anmelden, rückt der Nächstplatzierte nach.

Für die deutsche Bundesliga 2005/06 ist das Platz sechs.
In Österreich ist der Tabellenvierte in der Bundesliga, in der Schweiz ist der Tabellenvierte der Super League für den UI-Cup qualifiziert.

Portugal hat auf seinen Platz für 2006/07 verzichtet.

Geschichte

Bis 1994

Der Intertoto-Cup wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um in der fußballlosen Sommerzeit Spiele für die nationalen Toto-Gesellschaften anbieten zu können. Ideengeber war Karl Rappan, ehemaliger österreichischer Nationalspieler und langjähriger Fußballtrainer in der Schweiz. Zunächst verweigerte jedoch die UEFA dem Intertoto-Cup die Anerkennung.

Erst 1961 erhielt der Wettbewerb die Zustimmung von der UEFA und hieß ab da International Football Cup (IFC). Der Wettbewerb erstreckte sich nun über die gesamte Saison, im Anschluss an eine Gruppenphase wurde der Turniersieger durch Play-off-Spiele ermittelt.

1967 wurden die Play-offs wegen Terminschwierigkeiten wieder abgeschafft. Bis 1994 bestand der IFC dann nur noch aus den Gruppenspielen, die im Sommer stattfanden.

1995 bis 2005

1995 wurde aus dem IFC der UEFA-Intertoto-Cup und ist seit diesem Zeitpunkt ein offizieller UEFA-Wettbewerb. Im Zuge dessen wurden die Gruppenspiele um Finalspiele ergänzt, in denen sich die drei Sieger (1995 waren es nur zwei) für die erste Runde des UEFA-Pokals qualifizieren konnten.

Im Jahre 1998 schließlich wurde die Gruppenphase abgeschafft. Seit dieser Zeit wurden die Sieger im Pokalmodus (der Sieger qualifiziert sich für die nächste Runde, der Verlierer scheidet aus) nach fünf Runden mit Hin- und Rückspiel ermittelt. Insgesamt nahmen pro Saison 61 Mannschaften aus dem europäischen Vereinsfußball teil. Die stärkeren Mannschaften wurden direkt für die zweite oder dritte Runde gesetzt. Nach der fünften Runde standen drei Sieger fest, welche sich für den UEFA-Pokal qualifizieren.

Der 1995 durch den UI-Cup qualifizierte Verein Girondins Bordeaux erreichte sogar das Finale des UEFA-Pokals.

Geschiche deutscher Teams im UI-Cup

Bis zur Saison 2004/05 erhielt Deutschland zwei, drei oder vier Startplätze. Die Vereine, die am Ende der Saison auf Platz sechs, sieben und acht (ggf. neun) der Tabelle der Fußball-Bundesliga landeten, waren für den UI-Cup qualifiziert. Deutsche Mannschaften stiegen aufgrund der hohen Platzierung Deutschlands in der UEFA-Fünfjahreswertung erst ab der zweiten oder dritten Runde des UI-Cup-Wettbewerbs ein.

Die deutschen Teilnehmer der letzten fünf Jahre:

Sieger

Jahr Sieger
1962 AFC Ajax
1963 Slovan Bratislava
1964 Slovan Bratislava
1965 Polonia Bytom
1966 1. FC Lokomotive Leipzig
1967 Eintracht Frankfurt

UI-Cup

Jahr Sieger
1995 Girondins Bordeaux, Racing Straßburg (bei der Einführung des UI-Cups gab es nur zwei Vereine, die für den UEFA-Pokal qualifiziert waren, seitdem drei)
1996 Karlsruher SC, EA Guingamp, Silkeborg IF
1997 AJ Auxerre, SC Bastia, Olympique Lyon
1998 FC Bologna, Valencia CF, Werder Bremen
1999 Juventus Turin, Montpellier HSC, West Ham United
2000 Celta Vigo, VfB Stuttgart, Udinese Calcio
2001 FC Aston Villa, Paris Saint-Germain, ES Troyes AC
2002 FC Fulham, Málaga CF, VfB Stuttgart
2003 AC Perugia, FC Schalke 04, Villarreal CF
2004 OSC Lille, FC Schalke 04, Villarreal CF
2005 Hamburger SV, RC Lens, Olympique Marseille