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Dunkerque

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Gemeinde Dünkirchen im Arrondissement Dünkirchen
Rathaus von Dünkirchen
Strand von Dünkirchen
Datei:Dunkirk 5june1940.jpg
Französischer Soldat im zerstörten Dünkirchen, 5. Juni 1940
Belfried

Dünkirchen (französisch: Dunkerque; niederl.: Duinkerke) ist eine französische Hafenstadt an der Kanalküste im Département Nord im westflämischen Sprachgebiet Französisch-Flanderns. Die Stadt zählt mehr als 70.000 Einwohner, lebt vom Hafen und großen Industrieansiedlungen und beherbergt eine Universität mit ca. 10.000 Studenten.

Historische Bedeutung erlangte Dünkirchen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, als hier die British Expeditionary Forces (Britisches Expeditionskorps, BEF) und Teile der geschlagenen französischen Armee von den Deutschen eingekesselt wurden. Die Truppen konnten aber zum größten Teil nach England evakuiert werden.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dünkirchen im 7. Jahrhundert als Fischersiedlung. Dank seiner strategisch günstigen Lage am Eingang zum Ärmelkanal entwickelte sich der Ort rasch: 960 wurde eine Stadtmauer, 1233 das erste Rathaus errichtet. Ein wichtiger Wirtschaftszweig Dünkirchens war über Jahrhunderte der Heringsfang und später der Kabeljaufang nach Island.

Andererseits weckte die Lage der Stadt seit jeher Begehrlichkeiten. Im Laufe ihrer Geschichte gehörten die „dütsch”-sprachigen (niederfränkische bzw. niederländische Mundart des Niederdeutschen) Bewohner abwechselnd zu Flandern, Burgund, den spanischen und den österreichischen Niederlanden, zu England und zuletzt 1662 zum französischsprachigen Frankreich. Von da ab wurde es mit starken Festungswerken umgeben. Im 17. und 18. Jahrhundert war Dünkirchen ein Stützpunkt der französischen Korsaren. Im 19. Jahrhundert stieg die Stadt zum drittgrößten Hafen Frankreichs auf.

Bereits im Ersten Weltkrieg war die Stadt Ziel deutscher Bombardements und Offensiven, wie der ersten Flandernschlacht.

Im Zweiten Weltkrieg im Frühjahr 1940 wurde Dünkirchen bei den Kämpfen zwischen der deutschen und der eingekesselten britischen Armee in der Schlacht um Dünkirchen weitgehend zerstört. In der Operation Dynamo schaffte es die britische Marine, den größten Teil der Truppen nach Großbritannien zu retten. Nach der Invasion der Alliierten 1944 wurde Dünkirchen von der Wehrmacht zur Atlantikfestung erklärt und bis zum Kriegsende erfolgreich verteidigt.

Sehenswürdigkeiten

  • Tour du Leughenaer, (nach dem flämischen Wort für Lügner, Turm des Lügners), XV. Jrh.
  • Kapelle Notre-Dame-des-Dunes, XV. Jrh.
  • Eglise Saint-Eloi, fünfschiffige Hallenkirche, XVI. Jrh, neugotische Fassade vom späten XIX. Jrh.
  • Belfried, XV Jrh.
  • Rathausgebäude, Anfang des XX. Jrh.
  • Porte de la Marine (Tor der ehemaligen von Vauban gebauten Stadtbefestigung)
  • Statue des Korsaren Jean Bart, Werk vom Bildhauer David d'Angers, XIX. Jrh.
  • Im Musée des Beaux-Arts erfährt man viele Details über den Rückzug der britischen und französischen Truppen im Jahr 1940.

Sport

Seit 1955 findet jeweils anfangs Mai ein bedeutendes Radrennen statt, die Vier Tage von Dünkirchen.

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

  • Jean Bart, Korsar aus Flandern in den Diensten Königs Ludwig des XIV.
  • Henri Tresca, Mechanikprofessor,der als Ingenieur am Eiffelturm mitarbeitete.
Commons: Dünkirchen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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