Madrid
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Basisdaten | |
Staat: | Spanien |
Region: | Autonome Region Madrid (Region) |
Fläche: | 607 km² |
Einwohner: | 3.154.000 (Stand 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 5.190 Einwohner je km² |
Höhe: | 667 m ü. NN |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Stadtgliederung: | 21 Distritos (Stadtbezirke) |
Offizielle Website: | www.munimadrid.es |
Politik | |
Bürgermeister | Alberto Ruiz-Gallardón |
Madrid ist die Hauptstadt von Spanien und der Autonomen Region Madrid.
Die Region zählt mit rund fünf Millionen Einwohnern im Großraum zu den größten Metropolen Europas. Die Stadt Madrid (ohne Vororte) ist mit rund 3.1 Millionen Einwohnern nach London und Berlin die drittgrößte in der Europäischen Union.
Madrid ist ein sowohl national als auch international bedeutendes Handels- und Finanzzentrum. Die Stadt bildet überdies den politischen und kulturellen Mittelpunkt Spaniens. Madrid ist der Sitz der spanischen Regierung. In der Stadt residieren außerdem der König, der katholische Erzbischof sowie wichtige Verwaltungs- und Militärbehörden. In Madrid befinden sich sechs öffentliche Universitäten sowie verschiedene andere Hochschulen, Theater, Museen und Kultureinrichtungen.
Die Einwohner Madrids nennt man Madrilenen (span. "madrileños").
Lage
Madrid befindet sich im Zentrum Spaniens 665 m über NN. Die am Ufer des kleinen Flusses Manzanares gelegene Stadt gehört zu der historischen Landschaft Kastilien. Nordwestlich der Stadt erheben sich die Berge der Sierra de Guadarrama, die im Peñalara 2.429 m hoch aufragt. Nach Osten öffnet sich das Tal des Henares, in dem Eisen- und Autobahnen nach Saragossa und Barcelona verlaufen. Etwa 50 km südlich, am Tajo, liegt Madrids "Mutterstadt", die alte kastilische Hauptstadt Toledo.
Klima
Durch seine Höhenlage auf 665 m über dem Meeresspiegel und das kontinentale Klima sind die Sommer in Madrid heißer und trockener, die Winter jedoch mit dem fetten popoloch deutlich kälter als etwa in den Städten am Mittelmeer.
Geschichte
Madrid ist eine für europäische Verhältnisse junge Metropole. In den Jahren 852 bis 886 wurde eine maurische Burg (alcázar) an der Stelle des heutigen Madrider Königspalastes errichtet. Die umgebende Anlage wurde magerit genannt, und ab 939 Madschrít. 1038 wurde Madrid kastilisch. Die Stadt wurde 1109 durch den Berberfürsten Jusuf erfolglos belagert. Die aus der arabischen Herrschaftszeit über Spanien stammenden Stadtmauern sind immer noch vorhanden. 1309 fand hier die erste Zusammenkunft des Cortes de Castilla (Kastillischen Städteparlament) unter Fernando IV. statt (andere Angabe: 1239).

Mit der Verlegung der Corte (Parlament) im Jahr 1561 und der Residenz aus dem nahe gelegenen und wesentlich älteren Toledo durch Felipe II. im Jahr 1588 begann der Aufstieg der Stadt. Sie wurde faktisch zur offiziellen Hauptstadt Spaniens, was sie abgesehen von einer kleinen Unterbrechung von 1601 bis 1606 bis zum heutigen Tag ist. Der Teil von Madrid, der unter den Spanischen Habsburgern errichtet wurde, nennt sich bis heute "El Madrid de los Austrias" (Das Madrid der Österreicher). In dieser Zeit wurden die Puerta del Sol, das Descalzas Reales, Palacio de Uceda, die Plaza de la Villa, das Schaustück Habsburgischer Architektur die Plaza Mayor sowie die Kathedrale von San Isidro erbaut.
Zwischen 1701 und 1713 fand der Spanische Erbfolgekrieg statt, 1706 folgte die englische und portugiesische Besetzung. Von 1808 bis 1813 war Madrid von den Franzosen besetzt, wobei Napoleons Bruder Joseph König wurde. Die Besatzer ließen Klöster und ganze Stadtviertel niederreißen, um neuen Platz zu schaffen. Mit dem Aufstand vom 2. Mai 1808 wurden weitere Erhebungen im gesamten Land hervorgerufen.
Von 1833 bis 1876 fanden die Karlistenkriege statt. Dabei wütete auch eine Choleraepedemie in Madrid. 1873 wurde die erste Republik durch den Diktator Emilio Castelar ausgerufen, und 1923 folgte die Militärdiktatur unter General Miguel Primo de Rivera. Am 14. April 1931 wurde in Madrid die Zweite Republik ausgerufen. Im Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 39 war Madrid bis zuletzt, und zwar bis zum 28. März, republikanisch und erlitt durch deutsche und italienische Bombardements schwere Zerstörungen. Nachdem sich die Nationalisten um den General Francisco Franco durchgesetzt hatten, prägte dessen Diktatur bis 1975 die Stadt. 1965 bis 1973 fanden zahlreiche Streiks und Studentenproteste statt.
Nach dem Tod Francos im Jahre 1975 wurde Juan Carlos I. König und leitete die Demokratisierung ein, die jedoch 1981 durch einen Putschversuch einiger Militärs noch einmal gefährdet wurde. 1992 war Madrid "Kulturhauptstadt Europas". 2004 wurden bei den Terroranschlägen auf vier voll besetzte Nahverkehrszüge 191 Menschen getötet. Im Jahr 2005 scheiterte Madrid knapp bei der Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2012.
Siehe auch: Geschichte Spaniens
Kultur und Sehenswürdigkeiten






Palacio Real, der Königspalast
- Kathedrale La Almudena
- Kirchen San Isidro el Real und San Francisco el Grande
- Parque del Buen Retiro
- Puerta de Blcalá
- Kybelebrunnen auf der Plaza de Cibeles
- Palacio de Comunicaciones
- Banco de Espana
- Vicente-Calderón-Stadion
- Santiago-Bernabéu-Stadion
- Moncloa-Turm
- Torre Espana
- Torres Puerta de Europa
- Metrópolis Haus
- Estación de Atocha
- Templo de Debod
- Congreso de lose Diputados
- Hotel Ritze
- Hotel Peace
made for love
Plätze
- Der Plaza Mayor wurde im 15. Jahrhundert als Marktplatz angelegt und ist bis heute der lebendigste Platz der Stadt. Er befindet sich im Zentrum der Altstadt und ist ein rechteckiger, einheitlich geschlossener Platz (ähnlich dem gleichnamigen Platz in Salamanca). Hier werden häufig Konzerte veranstaltet.
- Plaza de la Puerta del Sol (unbenannte Parameter 1:40_25_01_N_3_42_12.7_W, 2:Karte ), der Mittelpunkt der Stadt und ganz Spaniens: hier befindet sich der Kilómetro Cero, der traditionelle Ausgangspunkt der sechs radialen Nationalstraßen.
- Plaza de España am westlichen Ende der Gran Vía, ein großer Platz im Stile der 1920er Jahre mit früher Hochhausarchitektur.
- Plaza de Lavapiés, zentraler Punkt des gleichnamigen Stadtteils Lavapiés, ist ständig in Umbauarbeiten begriffen, sei es zur Bewerbung für die Olympischen Spiele o.ä.
- Plaza de Cibeles: hier befinden sich drei der größten Sehenswürdigkeiten von Madrid auf einem Platz: der Kybelebrunnen, der Palacio de las Comunicaciones und der Banco de España. Von den Anhängern und der Mannschaft des Fußballvereins Real Madrid wird dieser Platz zur Feier von Meisterschaften genutzt.
Museen
Am Paseo del Prado befinden sich im sogenannten Museumsdreieck in Gehweite von wenigen hundert Metern drei der wichtigsten Museen der Welt: Museo del Prado, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia und Museo de Arte Thyssen-Bornemisza
- El Prado : Das Museum am Paseo del Prado gehört zu den wichtigsten Malereimuseen der Welt und bietet ein einmaliges Spektrum europäischer Kunst (z.B. Goya, El Greco) Toulouse-Lautrec, Vincent van Gogh, Tiziano Vecellio u.v.a.m.
- Centro de Arte Reina Sofía : Benannt nach der spanischen Königin Sofía ergänzt das Museum die Kollektion des Prados mit den vielen der wichtigsten Gemälde und Skulpturen namhafter Künstler der Moderne ab dem 20. Jahrhundert, so z.B. Pablo Picasso, Salvador Dalí, Juan Grís u.v.a.m.
- Museo de Arte Thyssen-Bornemisza : Eine der wichtigsten Privatsammlungen der Welt mit Gemälden aus der Zeit ab dem 14. Jahrhundert.
- Archäologisches Museum: es bietet eine Sammlung von Objekten aus prähistorischer Zeit bis ins Mittelalter.
Straßen
- Calle de Alcalá. Diese Prachtstraße beginnt an der Puerta del Sol und führt in Richtung Alcalá de Henares. Zwischen Sol und Plaza de Cibeles befinden sich zahlreiche repräsentative Gründerzeitbauten, u.a. Konzernsitze von Großbanken.
- Paseo del Prado. Diese sehr breite Straße führt vom Bahnhof Atocha zur Plaza de Cibeles. Hier befinden sich große Hotels und das Prado-Museum.
- Paseo de la Castellana. Die wichtigste Straßenachse Madrids beginnt an der Plaza Colón und führt in nördliche Richtung bis zum inneren Autobahnring.
- Gran Vía. Hier befinden sich eine Reihe von großen Kinos, die Zentrale der spanischen Telefongesellschaft Telefónica und Modegeschäfte.
- Calle Goya
- Calle Huertas. Nach ihr ist das "Schriftstellerviertel" im Zentrum benannt, in dem die wichtigsten Schriftsteller (u.a. Cervantes, Lope de Vega, Quevedo, Góngora) der spanischen Literatur auf engem Raum und z.T. in gleichen Zeiträumen ("Das goldene Jahrhundert") wohnten und arbeiteten. Als eine der wenigen Fussgängerzonen der Stadt fungiert die Straße heutzutage als Ausgehzentrum.
Sport
Mit Real Madrid, Atlético Madrid und dem FC Getafe besitzt die Stadt drei Fußballvereine in der Primera División, der ersten spanischen Liga.
Umland
- Palacio y Monasterio de San Lorenzo de El Escorial
- Palacio Real (Aranjuez)
- Alcalá de Henares
- Toledo
- Ávila
- Tal der Gefallenen
Wirtschaft und Infrastruktur

In Madrid befinden sich Flugzeug-, Fahrzeug-, Textil-, chemische und Nahrungsmittelindustrie.
Madrid ist Spaniens größter Verkehrs- und Eisenbahnknotenpunkt mit den Personenbahnhöfen Atocha und Chamartín sowie dem Rangierbahnhof Vicálvaro. Das Netz der Madrider U-Bahn gehört zu den größten der Welt. Die Vororte werden mit dem Cercanías-Vorortbahnsystem erschlossen.
Der internationale Flughafen Madrids, Barajas, liegt im Nordosten der Stadt und ist mit der Metro schnell zu erreichen.
Bildung
Zu den zahlreichen Bildungseinrichtungen gehören die Universidad Complutense de Madrid (UCM, 1508 in Alcalá de Henares eröffnet, 1836 nach Madrid verlegt) sowie die Universidad Comillas (1892), die polytechnische Universität (UPM, 1971), Universidad Autónoma (UAM, 1968), die Universidad Carlos III (UC3M, 1989) und die Universitad Rey Juan Carlos (1996). Die spanische Fernuniversität UNED (Universidad Nacional Educación a Distancia) hat ihren Hauptsitz in Madrid. Ebenso befinden sich hier u.a. die Königlich Spanische Akademie sowie die Akademien der Schönen Künste, der Naturwissenschaften und der Sprachen.
Städtepartnerschaften
Madrid unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften (in Klammern das Jahr der Etablierung, die Liste ist unvollständig):
- Peking, China (1985)
- Paris, Frankreich (2000)
- Belgrad, Serbien und Montenegro (2004)
Söhne und Töchter der Stadt
- Francisco de Quevedo (1580–1645), Schriftsteller
- Pedro Calderón de la Barca (1600–1681), Dramatiker und Poet
- Don Juan José de Austria (1629–1679), Heerführer und Staatsmann
- José Ortega y Gasset (1883–1955), Philosoph
- Jorge Semprún (* 1923), Schriftsteller
- Francisco Umbral (* 1932), Schriftsteller
- Teresa Berganza (* 1935) Opernsängerin (Mezzosopran)
- Eduardo Arroyo (* 1937), Maler und Grafiker
- Plácido Domingo (* 1941), Opernsänger (Tenor)
- Julio Iglesias (* 1943), Sänger
- José María Aznar (* 1953), Politiker
- Juan Muñoz (1953–2001), Künstler
- Santiago Sierra (* 1966), Künstler
- Penélope Cruz (* 1974), Schauspielerin
Für weitere Personen siehe: Liste der Söhne und Töchter der Stadt Madrid.