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Elephant Marsh

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Betonierte Furt des Feldweges am Fusse des Thyolo an der Ostseite der Elefantenmarsch

Die Elefantenmarsch ist eine im Süden Malawis gelegene fruchbare Aue entlang des Shire-Flusses auf etwa 100 m über NN. Sie ist mit der Ndinde-Marsch das am tiefsten liegende Gebiet Malawis, die Gegend mit den höchsten Temperaturen, und erstreckt sich 80 km von Nord nach Süd und bis zu 30 km von Ost nach West. Ihre Bevölkerungsdichte ist für Malawi sehr hoch.

An ihrer Westseite finden sich weitflächig Zuckerrohrplantagen, die mit offenen Grabensystemen bewässert werden. Die Marsch wird von Kleinbauern bewirtschaftet, die an den höher gelegenen Rändern siedeln. Sie pflanzen Mais, Baumwolle, Orangen, Zitronen, Mangos, sehr selten auch Gemüse. Daneben treiben sie mit Ziegen, Schafen, Rindern in begrenztem Umfang Viehzucht. Dabei wäre diese Marsch ein Gebiet mit weit höherer wirtschaftlicher Potenz, vergleichbar der Usangu-Ebene in Tansania, wenn nur ausgefeiltere Bewässerungstechniken angewandt werden könnten, um nicht nur die sie selbst, sondern auch ihre weitflächigen Randgebiete für den Reisanbau zu nutzen.

Die Elefantenmarsch liegt wirtschaftlich günstig zur Stadt Blantyre. Von ihren wirtschaftlichen Zentren Bangula im Süden führt ein regelmäßig gegradeter Feldweg und von Chikwawa im Norden eine geteerte Straße dorthin. Am Südende bei Bangula verläuft die Eisenbahnstrecke Beira-Blantyre der Malawi Rail. Es gibt tagsüber ein zuverlässiges Transportsystem mit Minibussen. Nachts bleiben die Straßen wegen der wilden Tiere leer.

Touristisch ist das Gebiet nicht erschlossen. Zwar liegt westlich von Chikwawa der Lengwe Nationalpark, in dem Antilopen und Büffel zu finden sind, auch sind von hier die Kapichira-Wasserfälle zu erreichen, aber es gibt weder Gastronomie noch Hotels in dieser Gegend. Auf der Westseite führt die ganzjährig befahrbare Teerstraße, an der Ostseite am Fusse des Thyolo ein guter Feldweg mit betonierten Fuhrten, die bei Regenfällen aber unpassierbar sind. In die Marsch selbst sollte nur mit ortskundigen Führern vorgedrungen werden. Die Fahrt in wackeligen Pirogen ist in der Nähe von Krokodilen und Nilpferden nicht jedermanns Sache. Sie kann in der Regenzeit aber einen imposanten Eindruck von einem unerschlossenen Afrika vermitteln. In der Trockenzeit steht diese Aue grün und wird von toten Armen des Shire mäandert. Auch dann fällt eine Orientierung nicht ganz leicht. Da es wenig Fisch im Shire gibt, sind die Krokodile aggressiv. Vor allem waschende Frauen und spielende Kinder sind gefährdet, weil sie sich länger an einer Stelle aufhalten und so für die Tiere anzupirschen sind.