Burg Jesberg
Die Burg Jesburg, auch Jesburg, Ruine Jesberg, in Jesberg ist eine romanische Wehranlage im hessischen Schwalm-Eder-Kreis an der alten Handesstrasse Fritzlarer Strasse in Deutschland.
Anfang des 13. Jahrhundert wurde Burg die Wehranlage auf dem 235 m über NN hohen Berg über Jesberg begonnen zu bauen. 1241 verkauften die Brüder Ludwig und Wortwin von Linsingen die Burg und das Gericht Lenswideshusen, später als Jagsperg oder Jagesburg bezeichnet an den Mainzer Erzbischof Siegfried III. von Eppstein. Pfandinhaber waren die Familien von Frankenberg , von Linsingen , von Gilsa und von Grifte. Die Burg wurde 1273 neben Fritzlar und Naumburg ein Hauptstützpunkt Mainzer Macht in Niederhessen. Die Burg lag an der alten Fritzlarer Strasse, eine der ältesten Handesstrassen Hessens, die die Wetterau und Fritzlar verband. Von 1425 bis 1426 wurde die Burgbefestigung durch das Ausheben eines Wallgrabens unter Federführung des Fritzlarer Ministerialen Happel Katzmann erweitert. 1427 wurde die Burg von Ludwig I. (Hessen). von Hessen von Fritzlar vor kriegerischen Mainzer Truppen verteidigt. Im Krieg zwischen dem hessischen Landgrafen Ludwig II. (Hessen) zu Kassel und dem hessischen Landgrafen Heinrich dem Reichen zu Marburg wurde die Burg 1469 von böhmischen Hilfsvölkern erstürmt und fast völlig zerstört. 1524 wurde die Burg wiederum aufgebaut. Dann wurde 1586 die Burg und Gericht endgültig hessisch. Im 17. und 18. Jahrhundert verliert die Burg ihren strategischen Stellenwert und verfällt. Steine von Burgmauern und Mauertürmen finden Verwendung als Baumaterial von Jesberger Bürgerhäusern. 1721 starb der hessische Zweig der Familie von Linsingen aus und die Burg und das Lehen fielen an die Landgrafschaft Hessen zurück. Um 1820 erwirbt der Kaufmann Appell die Burgreste und bewahrt somit die Anlage vor der völligen Zerstörung. Die Gemeinde Jesberg erwirbt 1964 die Ruine und das Schlossberggelände. Von 1980 bis 1987 wurde die Burgruine mit Bergfried und den erhalten geblieben Teilen von Palas, Kellern, und Ringmauern restauriert.
Ein Rundwanderweg, ein Parkplatz, ein Musikpavillon, Sanitäranlagen, eine Turmtreppe und eine Aussichtplattform wurden angelegt.
Unweit der Burganlage liegt der Prinzessingarten bei Jesberg.
Weblink
Literatur
- Grieben Reiseführer Oberhessen, Kurhessen, Waldeck, Band 230, Verlag Karl Thiemig AG München, 1981, S. 134
- Eduard Brauns, Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck, A. Bernecker Verlag Melsungen, 1971, S. 195
- Karl E. Demandt, Geschichte des Landes Hessen, Johannes Stauda Verlag Kassel, 1980, S.23 u. 323
- Tafeln an der Burg Jesberg in Jesberg