AMX-13

Der AMX-13 ist ein französischer leichter Kampfpanzer.
Die Produktion des direkt nach dem Ende des 2. Weltkriegs entworfenen AMX-13 begann 1952 und hielt bis in die 1980er Jahre an. Er hatte ein automatisches Ladeprogramm im Turm, zu dem zwei revolverähnliche Magazine gehörten, die je sechs Schuss Munition enthielten. Der Panzer wurde oft exportiert und war besonders bei Entwicklungsländern wie Chile, Djibouti und Nepal beliebt, aber auch in Israel, den Niederlanden und der Schweiz. Ein interessantes Merkmal ist der Drehturm, in dessen oberen Teil - der selbst wiederum drehbar im unteren Teil gelagert ist - die Kanone befestigt ist. Der AMX-13 wurde stark umgebaut und als Basis für eine komplette Fahrzeugfamilie von Selbstfahrlafetten und Haubitzen bis hin zu Pionierfahrzeugen, Bergepanzer, Brückenlegern und Infanteriekampffahrzeugen verwendet.
Entwicklungsphase
Nachdem die Französische Panzerwaffe im Zweiten Weltkrieg vernichtend geschlagen worden war, begann Frankreich 1945 die Entwicklung eigener Panzer, die im Panzerbau bis heute Wegweisend sind.
1946 wurde ein Entwicklungsauftrag von der "Direction des Etudes et Fabrications d'Armement (DEFA)" an das "Atelier de Construction d'lssy-les-Moulineaux (AMX)" vergeben. Aus diesem Auftrag entstand 1948 der Prototyp eines Panzerjägers bzw. Spähpanzers. Unter der Bezeichnung AMX-13 Modell 51 wurde der Panzerwagen in das französische Heer eingeführt. Der AMX-13 war eigentlich nur als Provisorium gedacht, der nach ein paar Jahren durch bessere oder ausländische Modelle ersetzt werden würde. Niemand ahnte dass der AMX-13 über 50 Jahre lang in zahlreichen Ländern der Welt zum Einsatz kommen würde.
Der Panzer im Detail
Der Panzer wurde bis Mitte der 1960er Jahre in Roanne von AMX hergestellt. und dann bei "Creusot-Loire" in der Nähe von Chalon-sur-Saône. Das unkonventionelle am AMX-13 ist seine aussergewöhnliche Turmkonstruktion, es wurde ein Wiegeturm verwendet (Oszillationslafette). Das Geschütz, bei den ersten Versionen eine 75-mm-Kanone L/61,5 oder später eine 105-mm-Kanone hergestellt von Giat ist fest mit der Turmkonstruktion verbunden und wird samt Turm vertikal bewegt und damit die Höheneinstellung des Geschützes vornimmt. Der AMX-13 war der erste Panzer auf der Welt mit der obigen Turmeigenschaft. Das Geschütz wurde aus zwei Trommelmagazinen mit je 6 Schuss automatisch nachgeladen, somit wurde ein Besatzungsmitglied (Ladeschütze) eingespart. In der nur 4,9 Meter langen Wanne befand sich der Motor vorne rechts, der Fahrer saß links daneben. Der Kommandant saß unter einer Panzerkuppel im Turm, neben ihm der Richtschütze auf der rechten Seite. Die Arbeitsplätze der Besatzungsmitglierder waren für 1,65 Meter Körpergröße konstruiert.Der Panzer war wegen seinem Gewicht von nur 15 Tonnen und seiner geringen Breite von 2,3 Metern auch Luftverladbar und kam somut auch für die Luftlandetruppe in Frage.
AMX-13 im Einsatz
Der AMX-13 wurde zum ersten mal 1956 in der Suezkrise eingesetzt. Er kämpfte im Sechstagekrieg 1967 auf israelischer Seite gegen ägyptische T-55 und T-54. Hierbei erwies sich seine 75-mm-Kanone als unzureichende Bewaffnung. Aus diesen Gründen wurde er in den 1970er und 1980er Jahren von den meisten Benutzerstaaten auf größere Geschütze umgerüstet. Der zuverlässige und billige Panzer fand in vielen Streitkräften der Welt Verwendung.
Der AMX-13 wurde bis 1985 produziert, in diesen 33 Jahren liefen 4500 Panzer vom Band die in ungefähr 30 Ländern noch bis in die 1990er Jahre benutzt wurde. Die Turmkonstruktion hat sich aber nicht wirklich bewährt, da der Spalt zwischen Turm und Wanne, der wegen der vertikalen Richtbewegungen des Turmes bewegliche sein mussten, wurde mit einer Art Plane abgedeckt, außerdem konnte man diesen Spalt schlecht gegen Wasser, ABC-Kampfmittel, Projektile und Splitter schützen. Zudem war er mit einer Bodenfreiheit von nur 37 cm sehr durch Minen gefährdet.
Aber dennoch benutzt der Österreichische Verwandte des AMX-13 seinen Turm mit einer 105-mm-Kanone. Auch das Fahrwerk des israelischen Merkava-Panzers ähnelt dem des AMX.
Auflistung der Staaten, die den leichten Panzer AMX-13 nutzen oder nutzten:
- Algerien
- Argentinien (Nicht mehr im Gebrauch, ersetzt durch den Kürassier patagon
- Belgien
- Kambodscha
- Chile (Panzerhaubitze mit 155mm Kanone)
- Côte d'Ivoire
- Djibouti
- Dominikanische Republik
- Ägypten
- Ecuador
- Frankreich
- Indien
- Indonesien
- Israel
- Kuwait
- Libanon
- Marokko
- Nepal
- Niederlande
- Peru
- Singapur
- Schweiz
- Tunesien
- Venezuela
Technische Daten
Panzerart: Panzerjäger/Spähpanzer
- Gefechtsgewicht: 15.000 kg
- Länge (ohne Rohr) / Breite / Höhe: 6,36 m / 2,51m / 2,3 m
- Fahrwerk: Kette; 6 Laufräder; 2 (5) Stützrollen
- Bodenfreiheit: 0,6 m
- Grabenüberschreitfähigkeit: 1,6 m
- Kletterfähigkeit: 0,65 m
- Motor: 8-Zylinder-Ottomotor SOFAM mit 250 PS (186 kW)
- Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h auf Straße
- Reichweite: 400 km auf Straße
- Bewaffnung: 75/76-mm-Kanone L/61,5 oder 105-mm-Kanone von GIAT; ein 7,62-mm-MG Koxial im Turm
- Munitionsvorrat: 30 Schuss Kanone; 5000 Schus MG
- Besatzung: 3 Mann (Kommandant, Richtschütze, Fahrer)
Literatur
- Philip Trewhitt: Panzer: die wichtigsten Kampffahrzeuge der Welt vom Ersten Weltkrieg bis heute, Kaiser Verlag, ISBN 3-7043-3197-X
Weblinks
- Commons: AMX 13 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Informationen über den leichten Panzer AMX-13 mit vielen Detailbildern
- Beschreibung auf www.panzerbaer.de