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Ralph Nader

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Ralph Nader [ɹælf ˈneɪdɚ] (* 27. Februar 1934 in Winsted, Connecticut) ist ein politisch aktiver Verbraucheranwalt in den USA.

Datei:Ralph nader.jpg
Ralph Nader


Ausbildung und Verbraucherschützer

Nader wurde als Sohn libanesischer Einwanderer geboren, studierte Rechtswissenschaft an der Princeton University, wo er 1955 zum BA (Bachelor of Arts) graduierte, später dann in Harvard, wo er mit dem LLB (Bachelor of Law) 1958 abschloss.

Seit 1959 arbeitete er als Anwalt in Hartford, Connecticut. Von 1961 bis 1963 hielt er Vorlesungen an der Universität von Hartford, zwischen 1967 und 1968 in Princeton.

1965 veröffentlichte er sein Buch Unsafe at Any Speed, in dem er nachwies, dass viele US-amerikanische Automobile (speziell aber die von General Motors) strukturelle Schwächen aufwiesen. Das Buch hatte Anhörungen im Kongress und eine Reihe von Gesetzen zur Verbesserung der Sicherheit von Kraftfahrzeugen zur Folge.

1971 startete er seine Initiative Public Citizen, eine Organisation zur Durchsetzung von Verbraucherrechten, die sich hauptsächlich (und wie einige meinen: unfairerweise) auf die Arbeit von Freiwilligen und gering Bezahlten stützt.

Er gilt als Symbolfigur der Linksalternativen in den USA. Als Verbraucherschützer bekämpfte er in den letzten Jahren unter anderem den Software-Riesen Microsoft.

Präsidentschaftskandidaturen

Wahl 2000

2000 trat er als Präsidentschaftskandidat der Amerikanischen Grünen Partei gegen George W. Bush und Al Gore von der Demokratische Partei an und gewann 3 Mio. Stimmen (2,74%). Seine Kandidatur wurde von Seiten der Demokratischen Partei stark kritisiert, da befürchtet wurde, dass er das linke Wählerspektrum spalten werde. Nader selbst begründete seine Kampagne allerdings u.A. mit dem Hinweis, dass die Unterschiede zwischen Bush und Gore zu gering seien, um eine Unterstützung Gores seinerseits zu rechtfertigen. Dabei wurde er unter anderem von Eddie Vedder, Ben Harper und Michael Moore unterstützt. Letzterer hat seine Gründe dafür in seinem Buch Stupid White Men dargelegt.

Bei der Wahl wurde Nader dann wie vorausgesagt zum Zünglein an der Waage. Im Bundesstaat Florida hätten bereits 500 seiner 97.488 Stimmen für den demokratischen Kandidaten Gore zum Sieg über Bush gereicht. Für den Fall, dass Nader nicht angetreten wäre, hätten laut Wahlanalyse 25% der Wähler Naders Bush gewählt, wohingegen 38% seiner Wähler Gore gewählt hätten. Der Rest wäre den Nichtwählern zugefallen. Schenkt man diesen Zahlen glauben, so wäre ohne Naders Kandidatur, 2000 Al Gore zum Präsidenten gewählt worden.

Da ein solch knappes Ergebnis von den Vorwahlprognosen vorausgesagt wurden, versuchten einige Anhänger Gores, Stimmen über Bundesstaaten hinweg zu tauschen. Dabei sollte das Wahlsystem der USA (ein Mehrheitswahlrecht) überlistet werden, dass bei einer relativen Mehrheit eines Kandidaten in einem Bundesstaat sämtliche Stimmen dieses Bundesstaates dem Gewinner zugeordnet werden, wodurch eine einzelne Stimme in einem Bundesstaat mit knappem Wahlausgang (Swing State) mehr zählt, als in Bundesstaaten mit klarem Wahlausgang. Deswegen versuchten einige Demokraten, die in Staaten mit klarem Wahlausgang wohnten, ihre Stimme quasi mit Anhängern Naders in Swing States zu tauschen. Nader selbst unterstützte solche Bemühungen nicht und trat auch in jedem Bundesstaat an.

Wahl 2004

Am 22. Februar 2004 meldet Nader erneut seine Kandidatur an. Am 21. Juni 2004 benennt Ralph Nader den prominenten Grünenpolitiker Peter Camejo als seinen Vize-Präsidentschaftskandidaten. Die amerikanischen Grünen entscheiden sich jedoch am 26. Juni 2004 wegen des knappen Wahlausgangs 2000 dagegen, erneut Nader und seinen grünen Vize-Kandidaten als unabhängiges Kandidatenteam zu unterstützen, und beschließen stattdessen David Cobb als Präsidentschaftskandidaten zu nominieren. Die Demokratische Partei hatte befürchtet, dass Nader erneut ihren eigenen Kandidaten John Kerry hätte schwächen können. Zum Zünglein an der Waage wurde Nader diesmal allerdings nicht, da er lediglich 0,4% aller Stimmen erhielt und es 2004 keinen Staat gab, in dem er die Demokraten um den Sieg gebracht hätte. Hauptgrund für seinen dramatischen Stimmenrückgang war die sog. "Anything-but-Bush"-Haltung vieler seiner Wähler von 2000, die 2004 aus diesem Grund für Kerry stimmten. Er sorgte im Wahlkampf unter anderem mit Aussagen für Wirbel, in denen er US-Präsident Bush und die Abgeordneten des US-Kongresses als "Marionetten" Israels bezeichnete. Einige Anhänger der Konservativen Partei unterstützten Naders Kandidatur, indem sie sich auf seinen Unterstützerlisten eintrugen, die für das Antreten in den einzelnen Bundesstaaten notwendig sind. Sie erhofften sich dadurch, den Herausforderer der Demokraten Kerry zu schwächen.

Siehe auch: Bill Clinton, US-Präsidentschaftswahlen 2004

Werke

  • Unsafe at Any Speed (Neuauflage, Knightsbridge Publ. Co., Mass., 1991) ISBN 1561290505