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NRhZ-Online

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Die NRhZ-Online – Neue Rheinische Zeitung ist eine im August 2005 gegründete, wöchentlich erscheinende linke politische Online-Zeitung aus Köln. Redakteur und Herausgeber war Peter Kleinert († 6. Februar 2016).[1] Aktuell sind Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann die Herausgeber.

Ausrichtung

Mit der Wahl des Titels soll an die von 1848 bis 1849 durch Karl Marx in Köln redigierte kommunistisch-sozialistische Neue Rheinische Zeitung angeknüpft werden. Die NRhZ-Online sieht sich als Alternative zu Medien des Mainstreams, denen sie vorwirft, ein Meinungsmonopol zu bilden, und ist nach eigenen Angaben bestrebt, eine unabhängige, engagierte und kritische Berichterstattung dagegen zu setzen.[2] Die Onlinezeitung ist antiimperialistisch und antizionistisch geprägt.

Erscheinen

Die einzelnen Beiträge werden im Rahmen von fortlaufend nummerierten, ein- oder zweimal wöchentlich erscheinenden Online-Newslettern veröffentlicht. Der Online-Newsletter erschien von der ersten Ausgabe am 15. August 2005 an bis Ende 2006 meistens dienstags. Ab der Nr. 77 vom 10. Januar 2007 wurde der Haupterscheinungstag auf Mittwoch verlegt. Der Online-Newsletter Nr. 273 ist am 27. Oktober 2010 erschienen.

Inhalt

Die NRhZ-Online berichtet über die deutsche Innenpolitik, internationale Politik und nordrhein-westfälische und Kölner Regionalthemen. Die Ausgaben gliedern sich in die Ressorts „Aktuelles“, „Lokales“, „Inland“, „Arbeit und Soziales“, „Wirtschaft und Umwelt“, „Globales“, „Krieg und Frieden“, „Kommentar“, „Glossen“, „Medien“, „Filmclips“, „Fotogalerien“, „Sport“, „Kultur und Wissen“ und „Literatur“. Ältere Beiträge bleiben verfügbar.

Sonstige Aktivitäten

Im Jahr 2008 gehörte die Zeitung neben DGB, Friedensbildungswerk, Art at Work, Lobby für Mädchen, Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Fotopension, Stadtbibliothek, VHS und der Galerie Arbeiterfotografie zu den Ausrichtern einer Veranstaltungsreihe 68’ – 2008 und weiter in Köln, u. a. mit einer Lesung von Jutta Ditfurth, Mitbegründerin der Partei Die Grünen. Die Autorin hat in der Zeitung im Jahr 2009 auch Teile ihres Buches Zeit des Zorns publiziert.

Die Zeitung vergab im Jahr 2008 anlässlich ihres dreijährigen Bestehens zum ersten Mal den nach Karl Marx benannten Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik. Preisträger war der Publizist Werner Rügemer.[3] Im Jahr 2010 war der Schriftsteller Wolfgang Bittner Träger des Kölner Karls-Preises.[4] Den Karls-Preis 2012 erhielt der Publizist und Bürgerrechtsaktivist Rolf Gössner[5] und 2014 Evelyn Hecht-Galinski[6].

Rezeption

2009 wandte sich die NRhZ mit einer juristischen Expertise der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh zu. Die Autoren der NRhZ zogen die Gemeinnützigkeit und die als „unabhängig“ beworbene „Politikberatung“ der Stiftung in Zweifel. Der Fachautor Thomas Schuler, aber auch etwa die Gütersloher Regionalzeitung Neue Westfälische stellten die Studie und die dort vorgetragenen Kritikpunkte ausführlich vor. Die Reaktion der Stiftung, in der sich auch intern nun Kritik regte, war eine „pauschale“ Verteidigung durch den Stiftungsvorsitzenden Gunter Thielen, die Kritiker seien keine Fachleute, die NRhZ ihrerseits sei nicht unabhängig. Das sah Schuler anders.[7]

Autoren

Gerhard Feldbauer, Evelyn Hecht-Galinski, Kurt Holl, Peter Kleinert, Kostas Koufogiorgos (Karikaturist), Jürgen Rose, Werner Rügemer, Helga Spindler, Michael Wolf, Jürgen Rose, Sabine Schiffer.

Finanzierung

Die Autoren erhalten nach Angaben des Herausgebers kein Honorar.[8]. Wie bei anderen Medien auch gibt es Werbung (Bannerwerbung, Google-Anzeigen u. a.), in diesem Fall jedoch nicht von Großunternehmen, sondern von vornehmlich linker Seite. Eine freiwillige finanzielle Unterstützung können Leser in Form von Förderabonnements leisten.

Einzelnachweise

  1. info@nrhz.de: Der Tag der Freiheit steht bevor - Zum Tod des NRhZ-Herausgebers Peter Kleinert. In: www.nrhz.de. Abgerufen am 13. Februar 2016.
  2. NRhZ-Selbstverständnis: Unabhängig, engagiert und kritisch. 2005.
  3. Peter Kleinert: Kölner Karls-Preis. In: NRhZ-Online 156, 23. Juli 2008.
  4. Enormes Echo auf Bittners Rede (eine Sammlung anonymisierter Leserbriefe) – Online-Flyer Nr. 264 vom 29. August 2010; Eckart Spoo fungierte laut Pressemitteilung als Laudator für den mit 192 Euro dotierten Preis.
  5. Laudatio für Rolf Gössner von Werner Rügemer
  6. Ankündigung der Preisverleihung
  7. Thomas Schuler: Bertelsmannrepublik Deutschland. Eine Stiftung macht Politik. Campus, Frankfurt am Main 2010, S. 269ff.
  8. Peter Kleinert: Kölner Karls-Preis – Wolfgang Bittner wird für seine Schriftsteller- und Autorenarbeit ausgezeichnet. – Online-Flyer Nr. 254 vom 16. Juni 2010.