Zum Inhalt springen

Pflegedienstleitung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2006 um 10:01 Uhr durch Markus Schweiß (Diskussion | Beiträge) (LA- wurde aus dem Pflegewiki übernommen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Die leitende Pflegekraft oder mehrere Personen, die gemeinsam die Leitung der Pflegenden ausüben. Der Aufgabenbereich der Pflegedienstleitung (PDL) betrifft KundInnen/PatientInnen, Mitarbeitende, Kooperation mit anderen Arbeitsbereichen des Arbeitgebers (Schnittstelle zu), Kooperation mit anderen Dienstleistern (z. B. Arztpraxen, Apotheken, Essen auf Rädern)

Früher war dies die Oberschwester, in kirchl. Einrichtungen evtl. die Mutter Oberin. In modernen Großeinrichtungen sind es die Mitglieder der Pflegedirektion.


Aufgabenbereiche

Die folgende Aufzählung ist nicht abschließend sondern nennt die häufigsten Aufgaben:

  • Personalführung (z. B. Bewerbungsgespräche,Mitarbeitermotivation, (evtl. Organisation der) Supervision, Personalentwicklung, Beurteilungen, Beiträge zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit, Überprüfung von Dienst- und Urlaubsplänen)
  • Arbeitsorganisation / Arbeitsabläufe - Einteilung der Mitarbeitenden in Stationen, Schichten oder Teams (vgl. Rahmendienstplan)
  • Organisationsentwicklung (z. B. Möglichkeiten zur Kostensenkung, Überprüfung der Notwendigkeit von Pflegestandards oder Dienstanweisungen)
  • Arbeitsvorbereitung und -einteilung, Leistungskontrollen stichprobenartig (Soweit vorhanden sind dies (konkurr.) Aufgaben der Stations-, Wohnbereich- und Abteilungsleitungen)
  • Die Weitergabe von Informationen zu strukturieren (z. B. Personalversammlungen vorbereiten, evtl. leiten, Besprechungen mit Stationsleitungen, Rundschreiben, Mailverteiler)
  • Kooperation (berufsgruppenübergreifend) ermöglichen
    • intern z. B. regelmäßige Besprechungen; Probezeit überwachen; Personalentwicklung; auch erledigte Fehler / Fehlverhalten von Mitarbeitern vergessen können; mit Arbeitsschutzbeauftragten
    • mit KooperationspartnerInnen; z. B. Arztpraxen, externe Reinigungsfirma
  • Warenwirtschaft (z. B. Produktauswahl, Absprachen mit internem Einkauf oder Einkaufsverbund, Lagerhaltung etc)
  • Qualitätssicherung und -weiterentwicklung in der Pflege z. B. Analyse der Pflegedokumentation, Pflegevisiten,

Beschwerdemanagement - Systematischer Umgang mit Beschwerden / Reklamationen von KundInnen zur Vermeidung künftiger Fehler; Vorbereitung künftiger Qualitätsprüfungen (Audit o. ähnl.)

  • Beteiligung an der Gesamtbetriebsführung; z. B. Aufnahmen - Annahme neuer Pflege- und Betreuungsverträge, Mitwirkung bei personellen Maßnahmen, rechtliche Präsenz der Geschäftsfürung u. ä.)
  • Festlegung bzw. Erfüllung von Personalanhaltszahlen für die verschiedenen Arbeitsbereiche - das kann Absprachen intern z. B. mit dem Hauswirtschaftsbereich und extern mit Kostenträgern erfordern.
  • Absicherung und Wahrung der Rechte der Einrichtung und der MitarbeiterInnen
  • Auch für Beschwerden über Alten-, Gesundheits- u. KrankenpflegerInnen und der übrigen MitarbeiterInnen im Bereich ist die Pflegedienstleitung zuständig.

Der Beschreibung dieser Aufgaben würde die jeweilige Stellenbeschreibung entsprechen bzw. es würde sie konkretsieren, wenn es sie gibt. Allerdings besteht keine Verpflichtung zur Erstellung solch einer, jederzeit änderbaren, Stellenbeschreibung. Sie macht aber allen Beteiligten die Kompetenzen und deren Grenzen deutlich.

Das Wort Pflegemanagement ist in der BRD bisher nur für die Studiengänge an Hochschulen üblich. Die Leitungstätigkeit selbst wird damit nicht bezeichnet.


Voraussetzungen, gesetzl. Regelungen

In der stationären Altenpflege regelt das Heimgesetz in Verbindung mit der Personalmindestverordnung die Mindestqualifikation.


siehe auch

Heimleiter, Personalbedarf, Personalentwicklung, Personalkompetenz - personelle Maßnahme, Pflegedirektion, Studiengang Pflegewirt, Umgang mit Kritik, Verwaltungsleitung


Literatur

  • Eisenreich/ BALK (2002): Handbuch Pflegemanagement. Hermann Luchterhand Verlag, Neuwied, ISBN 3-472-04841-7
  • Kämmer Karla; Schröder Barbara (Hrsg.): Pflegemanagement in Alteneinrichtungen, 3. Auflage, Hannover, Schlütersche. 1998. ISBN ?
  • König, Jutta: Was die PDL wissen muss. Das etwas andere Qualitätshandbuch in der Altenpflege, Hannover, Schlütersche, 2003, ISBN ?
  • Leineweber Thomas: Sofort einsetzbare Schulungsbausteine für die Altenpflege. WEKA Fachverlag, Kissing. 2001. ISBN 3827644062 .
  • Schäfer Wolfgang; Jacobs Peter: Praxisleitfaden Stationsleitung: Handbuch für stationäre und ambulante Pflege, Stuttgart, Kohlhammer. 2002, ISBN