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Almira, Königin von Castilien

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Der in Krohnen erlangte Glücks-Wechsel, oder: Almira, Königin von Castilien (HWV 1) ist Georg Friedrich Händels erste Oper.

Entstehung

Händel war im Sommer 1703 nach Hamburg gekommen und spielte als Violinist im Orchester der Theaters am Gänsemarkt. Später spielte er auch bei Opernaufführungen das Cembalo. Seine erste Oper – angekündigt als Singspiel – wurde am 8. Januar 1705 unter der Leitung von Reinhard Keiser uraufgeführt, wird also in den Monaten davor komponiert worden sein.

Das italienischsprachige Libretto wurde von Giulio Pancieri für eine Vertonung durch Giuseppe Boniventi in Venedig 1691 geschrieben. Die von Händel verwendete Übersetzung ins Deutsche stammt von Friedrich Christian Feustking. Während die Rezitative und die meisten Arien in deutsch gesungen wurden, blieben einige Arien unübersetzt.

Almira war ein durchschlagender Erfolg. Die Oper kam auf zwanzig Aufführungen und wurde dann durch Händels nächste Oper Nero abgelöst, deren Musik verschollen ist. Im Jahre 1732 wurde das Werk nochmals in der Gänsemarktoper aufgenommen, in einer Bearbeitung von Georg Philipp Telemann.

Die erste moderne Aufführung von Almira fand im Rahmen der Halleschen Händelfestspiele am 4. Juni 1994 in Bad Lauchstädt statt.

Personen

Die Besetzung mit ihren Stimmlagen lautet wie folgt:

  • Almira, Königin von Kastilien (Sopran)
  • Edilia, eine Prinzessin (Sopran)
  • Consalvo, Almiras Vormund (Bass)
  • Osman, sein Sohn (Tenor)
  • Fernando, ein Findelkind (Tenor)
  • Raymondo, König aus Mauretanien (Bass)
  • Bellante, Prinzessin von Aranda (Sopran)
  • Tabarco (Tenor)

Almira ist damit unter Händels Opern ein Ausnahmefall, da alle Männerrollen in natürlichen Stimmlagen liegen.

Literatur

  • Paul Henry Lang: George Frideric Handel
  • Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel