Chirurgischer Untersuchungsgang
Der Chirurgische Untersuchungsgang (sog. Bodycheck) dient zur genauen Ermittlung von Verletzungen, um diese gezielt behandeln zu können. Dabei werden alle Körperteile und auch alle Körperöffnungen auf Auffälligkeiten wie zum Beispiel Blutungen, Knochenbrüche oder offene Wunden untersucht.
Der Ablauf eines Bodycheck
Bei Verkehrsunfällen oder anderen Ereignissen, bei denen ein Bodycheck durchgeführt werden muss, die aber unter dem Blickfeld der Öffentlichkeit stehen, wird dieser erst grob durchgeführt, ein Zweiter gründlicher Bodycheck wird dann im Rettungsfahrzeug spätestens jedoch im Krankenhaus durchgeführt.
Dabei ist ganz wichtig, dass der Patient ganz entkleidet ist (bis auf Unterhose bzw. bei Frauen auch BH können und sollten in der Regel auch angelassen werden), denn nur wo ein freies Sichtfeld auf den gesamten Körper vorhanden ist, können Verletzungen erkannt werden. In der Regel liegt der Patient dabei auf einer Trage bzw. einer Liege im Krankenhaus.
Details des Bodycheck
Kopf
Abtasten ob Kanten, offene Wunden, Löcher oder Unebenheiten sowie unnormale Beweglichkeit vorhanden ist. Mundraum, Ohren, Nase und Augen auf auslaufende Flüssigkeiten untersuchen.
Hals
Besonderes Augenmerk dient der Halswirbelsäule (auf Kanten achten, aber nicht bewegen)
Schultergürtel
Leichten Druck von oben und beiden Seiten ausüben
Thorax (Brustkorb)
Abtasten, sowie leichten Druck auf die Rippen ausüben um eventuelle Rippenbrüche zu ertasten
Wirbelsäule
sofern möglich
Bauch (Abdomen)
Wellenförmig im Abstand von zwei Zentimetern abtasten nicht zu viel Durck ausüben
Becken
Wie beim Schultergürtel einmal von oben und gleichzeitig von beiden Seiten drücken
Arme
Jeweils einen Arm nach dem anderen Zentimeter für Zentimeter abtasten, nicht durchbewegen, leicht über die Fingerspitzen streichen und den Patienten fragen ob er etwas spürt, wenn möglich die Arme vom Patienten selbstständig bewegen lassen.
Beine
Wie bei den Armen komplett abtasten, leichtes streicheln an den Zehen/der Fußsohle und fragen ob der Patient etwas spürt, auch hier wenn möglich vom Patienten bewegen lassen. - nicht erzwingen.
Wichtig ist, jede Auffälligkeit wie Prellmarken/Gurtmarken, Wunden, usw. sorgfältig zu dokumentieren und weiterem medizinischem Personal detailliert zu übergeben, damit ein bestmöglich Behandlung des Patienten erfolgen kann.