Ålesund
Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Kommunennummer: | 1504 | |
Provinz (fylke): | Møre og Romsdal | |
Verwaltungssitz: | Ålesund | |
Koordinaten: | 62° 28′ N, 6° 10′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 1504
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Fläche: | 98 km² | |
Einwohner: | ? | |
Bevölkerungsdichte: | ? Einwohner je km² | |
Sprachform: | Nynorsk und Bokmål | |
Postleitzahl: | 6002 - 6020 | |
Webpräsenz: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Eva Vinje Aurdal (Arbeiderpartiet) (2015) | |
Lage in der Provinz Møre og Romsdal | ||
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Kommune in der Provinz (Fylke) Møre og Romsdal in Norwegen. Das durch den Jugendstil geprägte Zentrum wie auch die reizvolle Lage der Stadt und Umgebung machen diese zu einem bedeutenden Ziel für den Tourismus in Norwegen.
ist eine Stadt undLage
Die Stadt liegt etwa 236 km nordnordöstlich von Bergen auf mehreren Inseln – vornehmlich Hessa im Westen, Aspøy mittig und Nørvøy im Osten – am Europäischen Nordmeer. Die Umgebung von Ålesund ist durch Fjorde, Berg- und Inselketten geprägt.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Ålesund ungefähr in der Mitte des 15. Jahrhunderts als Niederlassung Bergener Kaufleute auf ihrem Weg nach Norden. Im Jahre 1848 wurden ihr die Stadtrechte verliehen. Die Stadt wuchs in kurzer Zeit stark an und wurde so zu einem der größten Fischereihäfen Norwegens und zum größten Exporthafen für Stockfisch in Norwegen.
In der Nacht zum 23. Januar 1904 zerstörte ein Feuer fast die komplette Innenstadt. Ausgelöst durch eine umgekippte Petroleumlampe in einer Margarinefabrik brannte das Feuer über 16 Stunden lang. Rund 850 Häuser – alle nahezu komplett in Holzbauweise errichtet – wurden vollständig zerstört und über 10.000 Einwohner wurden obdachlos.
Die Stadt wurde unter anderem mit Hilfe von Deutschland wieder aufgebaut. Kaiser Wilhelm II., ein großer Norwegenverehrer, ordnete die sofortige Hilfslieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und Baumaterialien an. Er schickte vier Schiffe der Reichsmarine zur Katastrophenhilfe, finanziert aus seinem Privatvermögen. Die entladenen Schiffe dienten den durch den Brand obdachlos gewordenen Menschen vorübergehend als Notunterkunft. An der Finanzierung beteiligten sich auch die beiden großen deutschen Reedereien, die HAPAG und der Norddeutsche Lloyd. Durch den Wiederaufbau ist Ålesund berühmt für die vollständig im Jugendstil errichtete Innenstadt. Nach einem Erlass durften neue Häuser nur noch aus Stein gebaut werden. Innerhalb von nur sieben Jahren war der größte Teil von Ålesund neu errichtet. Aus Dankbarkeit für die schnelle Hilfe ist eine der Hauptstraßen nach Kaiser Wilhelm benannt. Ein sieben Meter hoher Obelisk wurde für ihn errichtet, ein Ausflugsdampfer in der Bucht trägt heute noch seinen Namen (in deutscher Schreibweise) und ein Kirchenfenster in der Hauptkirche zeigt das preußische Wappen.[1]
Am 26. März 2008 kam es zu einem Unglück, als ein sechsstöckiges Wohnhaus, vermutlich durch einen Erdrutsch, einstürzte und sechs Menschen unter sich begrub.[2]
Seit dem 26. November 2008 ist Ålesund Mitglied im Konvent der Bürgermeister.
Wirtschaft

Ålesund ist Sitz des Schiffbau-Unternehmens VARD AS, das zur italienischen Fincantieri-Gruppe gehört, dazu gehören Werften in Brasilien, Rumänien und Vietnam.
Verkehr
Ålesund ist auf dem Landwege über ausgebaute Fernstraßen aus allen Landesteilen gut erreichbar. Die Europastraßen 136 und 6 verbinden die Stadt mit den östlichen Landesteilen und über die in Nord-Süd-Richtung verlaufende E 39 erreicht man Bergen und Trondheim.
Flugplatz
Der Flughafen Ålesund liegt etwa 20 km außerhalb der Stadt auf der Insel Vigra.
Von dort gibt es mehrere Verbindungen nach Oslo, in andere norwegische Städte und seit 4. April 2013 auch nach Amsterdam. Zu allen Flügen gibt es korrespondierende Flugbusse von und nach Ålesund.
Die Verbindungsstraße zwischen Ålesund und dem Flughafen führt u. a. durch zwei Unterseetunnel: den Ellingsøytunnel und den Valderøytunnel.
Hurtigruten
Ålesund ist Anlegestelle der Hurtigruten. Im Sommer halten die Schiffe nordgehend zweimal.
Wegen der Fahrgäste, die aus touristischen Zwecken die Hurtigruten fahren, fahren die Schiffe im Sommer zusätzlich von Ålesund in den Geirangerfjord und zurück nach Ålesund. Die einstige Postschiff-Flotte Norwegens versorgt außerdem nach wie vor Häfen mit Lebensmittel und Waren.
Bahn und Bus
Ålesund verfügt über keinen Eisenbahnanschluss, der nächstgelegene Bahnhof befindet sich im etwa 100 Kilometer entfernten Åndalsnes, der dort endenden Nebenlinie Raumabanen, die in Dombås von der Hauptlinie Oslo-Trondheim abgeht. Die Fahrtzeit von Oslo beträgt etwa 5:30 h. Vom Bahnhof Åndalsnes verkehrt mehrmals täglich ein Bus nach Ålesund. Eine direkte Buslinie gibt es auch von Bergen, an der Bahnlinie Oslo-Bergen. Weitere direkte Fernbusverbindungen bestehen nach Oslo und Trondheim.
Sehenswürdigkeiten und Tourismus


Nach dem Brand 1904 wurde Ålesund im Jugendstil neu aufgebaut und bietet ein sehenswertes Stadtbild. In Ålesund gibt es ein Aquarium, in dem man die lokalen Fischarten anschauen kann. Jeden Tag werden die Fische dort von einem Taucher gefüttert. In der Nähe des Flughafens Vigra gibt es einen Leuchtturm, der im Sommer für Besucher geöffnet ist. Außerdem liegt in ihr die Hochschule Ålesund. Der Geirangerfjord ist ganz in der Nähe. Die Fjordlandschaft, mit dem Geirangerfjord und dem Hjorundfjord ist gut geeignet für Wanderurlaub. Ausgezeichnet als UNESCO Welterbe-Stätte ist die Region ein für Norwegen relevantes touristisches Reiseziel.[3]
Stadtberg Aksla und der Stadtpark
Vom Stadtpark aus gelangt man über 418 Stufen auf dem Stadtberg Aksla mit dem Aussichtspunkt. Von hier hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt Ålesund, das Meer mit seinen Inseln und die Sunnmøre-Alpen. Im Stadtpark befindet sich ein Denkmal des Wikingers Hrolf Ganger[4]. Gange-Rolv ist ein direkter Vorgänger von Wilhelm dem Eroberer und somit des englischen Königshauses. Weiter befindet sich im Stadtpark ein 7 Meter hoher Obelisk für den deutschen Kaiser Wilhelm II. zum Dank für die Hilfe beim Wiederaufbau der Stadt nach dem Brand 1904.
Museen der Stadt Ålesund
- Jugendstilzentrum in der Schwanenapotheke: hier wird der Brand 1904 und der Wiederaufbau im Jugendstil gezeigt.
- Ålesunds Museum, ein Museum der Stadtgeschichte
- Sunnmøre Museum, ein Freilichtmuseum mit alten Häusern, Booten und dem Wikingerschiff Borgundknarren
- Fischereimuseum, Geschichte der Fischereistadt Ålesund
- Atlantikpark, ein großes Aquarium mit Fischen der Umgebung
Kirchen in Ålesund
- Ålesund-Kirche, gebaut 1909 mit schönen Glasmalereien. Hinter der Orgel zeigt ein Kirchenfenster das preußische Wappen (Dank an Preußen/Deutschland für die großzügige Hilfe nach dem großen Stadtbrand 1904).
- Volsdalen-Kirche, gebaut 1974
- Borgund-Kirche, gebaut 1904 auf den Resten der alten Peterskirche aus dem 12. Jahrhundert mit schönen Holzschnitzereien im Inneren.
- Spjelkavik-Kirche, gebaut 1987 mit schönen Glasmalereien
Umgebung von Ålesund
- Insel Runde in der Gemeinde Herøy, hier leben 100 Einwohner und im Sommer 500.000 Vögel
- Küstenmuseum Herøy, Gebäude und Geräte aus dem 19. Jahrhundert
- Eismeermuseum Aarvak in Brandal, Norwegens größtes Eismeermuseum, hier liegt auch ein Seehundfangschiff
- Hjørungavåg, Denkmal für eine Schlacht im Jahr 986.
Städtepartnerschaften

Ålesunds Partnerstädte sind:
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Söhne und Töchter der Stadt
- Ole Brude (um 1876–1949), Seefahrer
- Dagfinn Aarskog (1928–2014), Pädiater und Humangenetiker
- Jan Åge Fjørtoft (* 1967), Fußballspieler
- Marit Kaldhol (* 1955), Kinderbuchautorin
- Edvard Moser (* 1962), Nobelpreisträger
- Ann Kristin Aarønes (* 1973), Fußballspielerin
- Tor Hogne Aarøy (* 1977), Fußballspieler
- John Arne Riise (* 1980), Fußballspieler
- Leni Larsen Kaurin (* 1981), Fußballspielerin
- Hedvig Mollestad (* 1982), Fusionmusikerin
- Bjørn Helge Riise (* 1983), Fußballspieler
- Olav Lundanes (* 1987), Orientierungsläufer
- Erika Espeseth Skarbø (* 1987), Fußballspielerin
- Nina Løseth (* 1989), Skirennläuferin
- Sebastian Foss Solevåg (* 1991), Skirennläufer
- Martin Tungevaag (* 1993), DJ und Produzent
- Sigrid (*1996), Sängerin
Andere Städte mit gleichem Namen
Nach der Stadt wurde die Ortschaft Ny-Ålesund auf Spitzbergen benannt.
Literatur
- W. G.: Aalesund vor und nach dem Brand. Mit 7 Abbildungen. In: Vom Fels zum Meer. Die weite Welt 23. Jg. Bd. 1, Sept. 1903 bis Februar 1904, S. 882–886
Weblinks

Einzelnachweise
- ↑ Robert von Lucius: Hier war nicht alles schlecht am Keiser. Die norwegische Kleinstadt Alesund bewahrt Wilhelm II. ein ehrendes Angedenken. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Juli 2013
- ↑ Spiegel Online: Wohnblock stürzt ein - viele Verletzte, 26. März 2008
- ↑ Innovation Norway, Ålesund und Sunnmøre. Online auf visitnorway.com. 18. April 2013.
- ↑ Die Identität mit Rollo ist freilich umstritten. Sieh den Artikel zu Rollo.
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