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Ganges

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Der Ganges und seine Zuflüsse
Das Gangesdelta

Der Ganges (Sanskrit, f., गङ्गा, Gaṅga) ist ein 2.511 km langer Fluss bzw. Strom in Indien und Bangladesch (Asien) und der heilige Fluss der Hindus.

Er entsteht im indischen Garhwal (im Südwesten des Himalaya) durch den Zusammenfluss von Alaknanda und Bhagirathi; von diesen ist der zuletzt genannte der längere der beiden Hochgebirgs-Quellflüsse. Von der "Flusshochzeit", die noch in Garhwal stattfindet, fließt er zumeist in südöstlicher Richtung durch Indien in das Bengalische Tiefland. Dort gelangt der Ganges nach Bangladesch. Nach Durchfließen seines gewaltigen Mündungsdeltas, in dem ihm der Brahmaputra zufließt (siehe Gangesdelta), mündet er in den Golf von Bengalen und damit in den Indischen Ozean.

Auf dem Ganges ist zwar Binnenschifffahrt möglich, sie hat jedoch keinerlei Verkehrsbedeutung. Die größten Städte am Ganges, dessen Einzugsgebiet 1.125.000 km² umfasst, sind Kanpur, Varanasi, Patna, Kolkata und Khulna.

Delhi liegt nicht am Ganges, sondern am Yamuna.

Den meisten indischen Religionen ist Ganga, wie Inder den Ganges nennen, heilig. Das Bad in ihm soll von Sünden reinigen und verspricht Absolution. Viele Hindus wollen nach Möglichkeit am Ganges sterben - vorzugsweise in Varanasi - und ihre Asche im Fluss verstreut wissen.

Ökologie

Der Ganges ist der Lebensraum des seltenen und wenig erforschten Gangesdelfins sowie des Gangeshais, über den ebenfalls nur wenig bekannt ist.

Die Verschmutzung des Flusses ist abnorm: Täglich werden über 1,2 Mrd. Liter vergiftetes Abwasser eingeleitet, allein in Kolkata 320 Mio. Liter. Die Belastung durch Kolibakterien ist 2000mal höher als in Indien erlaubt. In jedem Tropfen Wasser wimmelt es nur so von Cyaniden, Arsenen, Blei, Zink, Chrom und Quecksilber, von Exkrementen und Leichenresten, von Milliarden Cholera- und Typhusbazillen. Selbst Malaria erregende Moskitos brüten dort nicht mehr. Jeder Tropfen Gangeswasser ist ein Generalangriff auf den menschlichen Organismus.

Pilger am Ganges
Pilger am Ganges

Vor mehr als 15 Jahren startete die indische Regierung den „Ganges Actionplan“, der das Ziel hatte, die Verschmutzung zu bekämpfen. Viele Millionen US$ wurden in den Bau der Anlagen gesteckt, aber für den Betrieb ist kein Geld vorhanden. Wassertests beweisen, dass sich nicht viel geändert hat.

Die großen Städte entlang des Ganges beziehen 70 Prozent ihres Trinkwassers aus dem Fluss. Erst die Aktivitäten der Umweltschützer („Eco Friends“) brachten das größte Problem zutage: Die Entsorgung von Leichen im Ganges. Zu Beginn der Aktion wurden täglich 170 Leichen aus dem Fluss gezogen.

Außerdem funktionieren nur wenige Kläranlagen effektiv. Im Einmannbetrieb wird der grobe Müll herausgefischt. Dennoch vermischt sich halbwegs gereinigtes Wasser unterhalb der Anlage wieder mit chemischen Abfällen.

Siehe auch

Ganga

Literatur