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Patras

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Lage
Datei:Patras lage.png
Basisdaten
Periferia (Region): Westgriechenland
Nomos (Präfektur): Achaia
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Fläche: 125,42 km²
Einwohner: 171.616 (2001)
Bevölkerungsdichte: 43,6 je km²
Höhe: 0 bis 1.926 m
Postleitzahlen: 260 bis 265
Vorwahl: 2610
Kfz-Kennzeichen: AX
Verwaltungsadresse: 76 Dim. Gounari Ave.
Patras 262 25
Website: www.patras.gr
(Griechisch and Englisch)

Patras, ital. Patrasso, griech. Vorlage:Polytonisch Pátra altgriechisch „Patrai“, einer der wichtigen Häfen Griechenlands, Hauptstadt des Nomos Achaia und der Region Westgriechenland, liegt (seit der Zerstörung während des Befreiungskriegs 1821 neuaufgebaut) amphitheatralisch auf der südöstlichen Küste des gleichnamigen Meerbusens in fruchtbarer Gegend, hat eine Anzahl schöner, breiter und geradliniger Straßen, die sich vom Strand hügelan ziehen, mehrere öffentliche Plätze und Kais sowie eine Zitadelle.

Patras ist Sitz eines griechischen Erzbischofs. Patras ist in Griechenland berühmt wegen Patras Karneval oder Patrino Karnavali, ein zwei Monate langes imposantes Fest im Winter. Patras' Karneval ist der größte Karneval in Griechenland mit ca. 50.000 Karnevalisten. Patras' Universität ist auch sehr wichtig in Griechenland. Die Einwohnerzahl beträgt 171.616 (2001), damit ist Patras nach Athen, Thessaloniki und Piräus die viertgrößte Stadt Griechenlands. Im Jahr 2006 ist Patras Kulturhauptstadt Europas.

Geografie

Die Stadt wird im Westen vom Ionischen Meer und im Osten von den Ausläufern des Panaxaiko-Gebirges (griech. Vorlage:Polytonisch), welches bis auf 1.926 m ü. NN ansteigt (Gipfel Palavou Pyrgos, griechisch Vorlage:Polytonisch), begrenzt. Patras liegt am Patraikos-Golf (griechisch Patraikos Kolpos, Vorlage:Polytonisch) Sie liegt in einem seismologisch aktiven Gebiet, weshalb sie immer wieder von Erdbeben erschüttert wird. Besonders die Meerenge zwischen Patraikos- und Korinthiakos-Golf d. h. Rion-Antirrion ist seismologisch aktiv.

Umgebung

Ein wenig östlich von Patras bei Rion wurde nach 5 Jahren Bauzeit im August 2004 die längste Schrägseilbrücke der Welt für den Verkehr freigegeben. Die 2.252 Meter lange Rion-Antirion-Brücke verbindet den Peloponnes mit dem zentralgriechischen Festland.

Geschichte

Die Stadt Patras wurde im Altertum, der Überlieferung nach vom Achäer Patreus, gegründet durch Vereinigung von drei Städten, Aroe, Antheia und Mesatis. Doch deuten orientalische Kulte, welche sich dort erhielten, darauf hin, dass zuerst wahrscheinlich Phöniker hier ansässig waren.

Als Hafenstadt wurde sie bald eine der ersten unter den zwölf achäischen Städten. Aus ihrem Bündnis mit drei anderen achäischen Städten um 280 v. Chr. entstand der Achäische Bund. Augustus gewährte den Paträern, deren Stadt damals ziemlich heruntergekommen war, allein unter den Achäern die Freiheit sowie die Rechte und Immunitäten einer römischen Kolonie. Seit dieser Zeit führte die Stadt auf den Münzen den Namen Colonia Augusta Aroe Patrensis.

Patras besaß auch eine der ersten Christengemeinden im Land und war neben Korinth der Ausgangspunkt für die Christianisierung der Halbinsel. Nach der Legende erlitt hier der Apostel Andreas den Märtyrertod. Seine Gebeine kamen 357 nach Konstantinopel, das Kopfreliquiar (1462 bis 1964 in Rom) wird heute wieder in Patras verehrt.

1205 wurde die Stadt von Champlitte, Grafen von Champagne, erobert und zum Sitz des Herzogtums Achaia erkoren.

1408 verkaufte Johann II. sein kleines Reich an die Venezianer, denen Patras 1463 von den Türken entrissen wurde. Im Jahr 1571 findet die Marineschlacht von Lepanto, zwischen Venedig, Spanien und Türkei im Golf von Patras statt. 1770 eroberten die Russen und Mainoten Patras, mussten es aber noch in demselben Jahr wieder räumen, worauf es von den Türken verbrannt wurde.

1820 litt Patras bedeutend durch ein Erdbeben. Hier begann die griechische Revolution mit dem Auflauf vom 12. Februar 1821, wobei die Türken in die Zitadelle gedrängt wurden. Als ein militärisch wichtiger Punkt wurde die Stadt während des Freiheitskriegs ein Hauptschauplatz des Kampfes, aber am 15. April 1822, nachdem Jussuf Pascha die Zitadelle entsetzt hatte, von den Türken eingeäschert. Ibrahim Pascha leitete von Patras aus die Belagerung von Messolongi.

1828 nahmen es die französischen Hilfstruppen unter Schneider für Griechenland in Besitz; 1833 wurden die Franzosen durch bayerische Truppen abgelöst, die mit dem neuen König Griechenlands, Otto aus dem Haus Wittelsbach ins Landgekommen waren.

Im 19. Jahrhundert wurden über Patras vor allem Korinthen nach Großbritannien und Frankreich ausgeführt.

Verkehr

Patras bei Nacht

Patras besitzt einen direkten Anschluss an das griechische Fernstraßen-Netz. Die Bundesstraße 8A (E 65) Richtung Athen ist teilweise autobahnähnlich ausgebaut.

Patras ist über eine meterspurige Eisenbahnstrecke über Korinth mit Athen verbunden, die in mehreren Etappen auf Normalspur umgebaut wird. Die bestehende Bahnlinie führt weiters von Patras südwärts nach Pyrgos, Kyparissia und Kalamata.

Von besonderer Bedeutung ist der Hafen für Patras. Dieser ist für Griechenland das Tor zum Rest der EU. Die meisten Autofähren laufen von Italien kommend in Patras ein. Ganz in der Nähe befindet sich der Golf von Patras.

Im Ort Araxos etwa 40km südwestlich von Patras befindet sich auch ein Flughafen, der von einigen Charterflügen im Sommer angesteuert wird. Im Winterhalbjahr gibt es nur Inlandsverbindungen.