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T-14

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T-14

T-14 auf dem Roten Platz

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 3
Länge 10,8 m[1]
Breite 3,5 m[1]
Höhe 3,3 m[1]
Masse 48 t[1]

Mit Zusatzpanzerung +1 t[1]

Bewaffnung
Hauptbewaffnung 125-Millimeter-Glattrohrkanone 2A82-1M Option: 152-Millimeter-Glattrohrkanone 2A83[1]
Sekundärbewaffnung 12,7 + 7,62-mm-MG (Option: 30-mm-Maschinenkanone + Flugabwehrrakete)[1][2]
Schutzsysteme
Panzerung Verbund-/
Reaktivpanzerung Malachit+Malachit[3]
Abstandsaktive Systeme Afganit-Hardkill- und Softkillsystem[4]
Beweglichkeit
Antrieb X12-Dieselmotor A-85-3A (12N360)
1.103 kW (1.500 PS)[1]
Geschwindigkeit max. 80–90 km/h[1][5]
Leistung/Gewicht 31 PS/t
Reichweite 500 km[1]

Der T-14 (interne Bezeichnung T-99, Entwicklungsindex Objekt 148)[6] ist der modernste russische Kampfpanzer. Er wurde seit 2010 entwickelt und soll ab 2016 im russischen Heer den T-90 ablösen. Der Öffentlichkeit wurde er bei der Parade zum 70. Jahrestag des Sieges der Roten Armee über Hitlerdeutschland am 9. Mai 2015 in Moskau vorgestellt.[7][8] Der T-14 gilt als der fortschrittlichste Kampfpanzer der Welt.[9] Mit Stand Mai 2015 existieren 20 Prototypen.

Beschreibung

Der T-14 basiert auf der universellen Kettenfahrzeugplattform Armata des Maschinenbauers Uralwagonsawod. Er wird als Weiterentwicklung der Versuchsmuster Objekt-195 und Objekt-640 verstanden[6] und erbte von diesen das neuartige unbemannte Turmsystem. Die Zusammenarbeit mit westlichen Fahrzeugherstellern führte zu einem weiteren Technologiesprung. So pflegten französische und italienische Rüstungsfirmen ab etwa 2005 bis zum Inkrafttreten der westlichen Sanktionen 2014 rege Kontakte und Kooperationen mit russischen Firmen und staatlichen russischen Institutionen.[10] Die Besatzung (Kommandant, Richtschütze, Fahrer) ist in einem Kompaktraum, in der Wanne direkt hinter der starken Bugpanzerung untergebracht.[10] Die Waffenanlage im Turm wird ferngesteuert. Gegenüber dem T-90 und dessen Vorgängern T-80 und T-72 wurde die Wanne verlängert und ein weiteres Laufrollenpaar eingebaut. Das Laufwerk ist ein Stützrollenlaufwerk mit sieben Laufrollen je Seite mit vier Stützrollen je Seite.[11] Die Antriebsräder befinden sich am Heck, die Leitrollen am Bug des Fahrzeuges. Die Kette ist eine Verbinderkette, die mit Gummipolstern ausgestattet werden kann. Die Wannenform ähnelt der Keilform seiner Vorgänger, die Wanne bzw. die darauf angebrachte Zusatzpanzerung ist demgegenüber wesentlich weniger zerklüftet. Die Besatzungsmitglieder sitzen im Wannenbug, der Fahrerplatz wurde von der Mitte wieder auf die linke Seite verlegt, der Kommandant sitzt rechts des Fahrers und hat eine Ausstiegsluke im Wannendach zur Verfügung.

Bewaffnung

Die genaue Technik des T-14 unterliegt der Geheimhaltung. Die T-14-Prototypen, die bei der Parade am 9. Mai 2015 vorgestellt wurden, haben als Hauptbewaffnung eine 125-mm-Glattrohrkanone 2A82-1M. Diese Waffe ist eine Weiterentwicklung der bekannten 2A46-Panzerkanone mit verbesserter Präzision.[12] Wegen des unbemannten Turmes benötigt die Kanone keinen Rauchabsauger.[13] Der Kampfsatz beträgt 40 Schuss, wobei sich 32 Schuss als Bereitschaftsmunition in einem automatischen Lader befinden.[1] Der Panzer ist in der Lage, weitreichende Rohr-Lenkraketen zur Panzer- und Luftfahrzeugbekämpfung zu verschießen.[6]

Als Sekundärbewaffnung waren die am 9. Mai 2015 gezeigten Fahrzeuge mit einer fernbedienbaren Waffenstation mit einem 7,62-mm-MG vom Typ PKTM (6P7К) mit 2000 Schuss[1] ausgerüstet. Bei den späteren Serienfahrzeugen soll die 125-mm-Glattrohrkanone durch eine 152-mm-Glattrohrkanone ersetzt werden.[14] Ebenso sollen die Serienfahrzeuge nach einigen Quellen über eine fernbedienbare achsparallele Waffenstation mit einem 12,7-mm-Kord-Maschinengewehr (GRAU-Index 6P49) mit 300 Schuss ausgerüstet sein. Andere Quellen spekulieren auch über eine 30-mm-Maschinenkanone und ein 12,7-mm-Maschinengewehr.[15][16]

Antrieb

Als Antrieb soll ein X12-Dieselmotor mit der Baureihenbezeichnung A-85-3A (12N360) aus dem Tscheljabinsker Traktorenwerk dienen, der etwa 1.103 kW (1.500 PS) leistet.[17][18]

Panzerung

Gegenüber den Vorgängermodellen wurde dem Panzer- und Minenschutz erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt.[12]

Der T-14 bietet rundherum ein Schutzniveau von über 900 mm RHA-Äquivalent.[19]

Nutzerstaaten

Russland Russland - Es befinden sich 20 T-14-Panzer in der Testphase des Verteidigungsministeriums, bevor diese erste Produktionspartie in die Streitkräfte überführt wird. Das Verteidigungsministerium hat bisher insgesamt 100 T-14-Panzer bestellt. Insgesamt sind 2300 Einheiten geplant.[20] Eine Massenbestellung von rund 2300 Einheiten, wie im Vorfeld vom Hersteller berichtet wurde, soll es jedoch vorerst nicht geben. Das Verteidigungsministerium wird die seiner Meinung nach nötige Anzahl je nach Lage beschaffen.[21] Mitte 2016 gab Uralwagonsawod bekannt, dass nach Abschluss der Tests etwa ab Mitte 2017 eine limitierte Serienproduktion möglich sei.[22]

Commons: T-14 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • T-14 auf Military Today
  • Nicholas de Larrinaga: New Russian heavy armour breaks cover. In: janes.com. IHS Jane's 360, 22. April 2014, archiviert vom Original am 21. April 2016; abgerufen am 28. April 2015 (englisch).
  • T-14 (Object 149) Armata Main Battle Tank (MBT). In: globalsecurity.org. Abgerufen am 10. Mai 2015.
  • Nicholas de Larrinaga: Russia's armour revolution. In: janes.com. IHS Jane's 360, 16. Mai 2015, abgerufen am 21. Mai 2015.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Танк Т-14 „Армата“ или Т-99 „Приоритет“. In: vpk.name. vpk.name, abgerufen am 27. Mai 2015 (russisch).
  2. Paul Richard Huard: The T-14 Is a New Russian Tank – And a Whole Lot More. warisboring.com, 30. März 2015, abgerufen am 7. Mai 2016.
  3. Прототипы танка «Армата». topwar.ru, 29. Juni 2013, abgerufen am 7. Mai 2016 (russisch).
  4. Tamir Eshel: New Russian Armor – First analysis: Armata. In: Defense Update. defense-update.com, abgerufen am 28. Mai 2015 (englisch).
  5. БМП „Армата“ сможет уничтожить вертолеты и беспилотники. rg.ru, 5. Mai 2015, abgerufen am 7. Mai 2016 (russisch).
  6. a b c Wolfgang Greber: Russland feilt an revolutionärer Panzer-Serie. In: Die Presse. 31. März 2014, abgerufen am 8. Mai 2015.
  7. Sergej Mamontow: Russlands neuer Armata-Panzer soll bei Siegesparade 2015 auffahren. RIA Novosti, abgerufen am 31. März 2014.
  8. Philippe Stalder: Armata-T-14. Putins neuer Hightech-Panzer. In: tagesanzeiger.ch. Tages-Anzeiger, 6. Mai 2015, abgerufen am 6. Mai 2015.
  9. Franz-Stefan Gady: Russia’s T-14 Armata: ‘The Most Revolutionary Tank in a Generation’? In: The Diplomat. thediplomat.com, abgerufen am 11. November 2016 (englisch).
  10. a b Hans Peter Gubler: Die neuen russischen Kampffahrzeuge – Die Truppeneinführung verzögert sich. Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift (ASMZ) Ausgabe 09/2016. S. 24
  11. Dylan Vosman: The new Russian T-14 Armata tank broke down at an parade rehearsal. In: defence-blog.com. 9. April 2015, abgerufen am 11. September 2015 (englisch).
  12. a b Russlands Militär. Panzer der neuen Generation rollt an. RIA Novosti, 5. September 2012, abgerufen am 31. März 2014 (RIA Novosti zitiert die „Rossijskaja Gaseta“).
  13. Nicholas de Larrinaga: Russia's armour revolution. In: janes.com. IHS Jane's 360, 16. Mai 2015, abgerufen am 21. Mai 2015 (englisch).
  14. Jim W. Dean: Russia’s T-14 Armata tank upgrade will have a 152mm super-piercing shell. In: veteranstoday.com. Veterans Today, 15. Mai 2015, abgerufen am 21. Mai 2015 (englisch).
  15. Антикризисная модель «Арматы». In: svpressa.ru. Abgerufen am 8. Mai 2015 (russisch).
  16. Rich Smith: Tank Arms Race: Introducing Russia's 21st Century Armata Tank. In: The Motley Fool. Abgerufen am 8. Mai 2015 (englisch).
  17. Dieselantrieb 12N360. 28. April 2015, archiviert vom Original am 23. August 2015; abgerufen am 28. April 2015 (russisch).
  18. Дизельный двигатель 12Н360. chtz-uraltrac.ru, archiviert vom Original am 17. März 2015; abgerufen am 7. Mai 2016 (russisch).
  19. БМП „Армата“ сможет уничтожить вертолеты и беспилотники — Российская газета. In: rg.ru. Abgerufen am 21. September 2015 (russisch).
  20. Russlands neuer Kampfpanzer Armata geht 2016 in Serie. In: de.sputniknews.com. Sputnik Deutschland, abgerufen am 28. April 2015.
  21. (übersetzt) Das russische Verteidigungsministerium gab die Anzahl bestellter Panzer auf „Armata“-Basis bekannt. In: Lenta.ru. 19. April 2016, abgerufen am 23. April 2016 (russisch).
  22. Hans Peter Gubler: Die neuen russischen Kampffahrzeuge – Die Truppeneinführung verzögert sich. In: Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift (ASMZ). Ausgabe 09/2016. S. 25