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Józef Hofmann

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Josef Hofmanns Golden Jubilee Concert 1937 in der Metropolitan Opera

Józef Kazimierz Hofmann (* 20. Januar 1876 in Krakau, damals österr.- ungar. Kaiserreich; † 16. Februar 1957 in Los Angeles, USA) war einer der berühmtesten Pianisten aller Zeiten.

Schon früh zeigte sich Hofmanns außerordentliches Talent, sodass er bereits mit 10 Jahren in den USA debütierte und in den 70 Tagen danach 52 Konzerte gab. Nachdem sich die New Yorker "Gesellschaft zur Verhütung von Grausamkeiten an Kindern" einschaltete, spendete der New Yorker Mäzen Alfred Corning Clark 50.000 $ unter der Bedingung, dass Hofmann vor seinem 18. Geburtstag nicht mehr aufträte. Daraufhin konnte Hofmann bei Moritz Moszkowski und Anton Rubinstein (dessen einziger Privatschüler er war) in Berlin studieren. Von 1894-1926 bereiste Hofmann als Pianist die ganze Welt. 1926 wurde er Präsident des Curtis Institute of Music in Philadelphia, ein Posten, den er bis 1938 innehatte und der einige berühmte Schüler hervorbrachte, v.a. Shura Cherkassky. Daneben wurde er US-amerikanischer Staatsbürger. 1946 gab er sein letztes Solo-Recital in der Carnegie Hall. Er starb nach einigen Jahren des Alkoholismus 1957 in Los Angeles.

Hofmann gilt als einer der besten Pianisten aller Zeiten. Seine Technik war unbegrenzt (Rachmaninow widmete ihm 1909 sein 3. Klavierkonzert.), sein Geschmack absolut stilsicher. Er spielte mit einigen romantischen Freiheiten, aber dennoch weit nüchterner als die Generation der Liszt- und Thalberg-Schüler vor ihm. Aus heutiger Sicht besonders ungewohnt erscheint das improvisierte Modulieren vor dem Beginn eines Werkes im Konzert.

Schallplattenaufnahmen waren Hofmanns Sache, wie auch die vieler seiner Zeitgenossen, nie. Ohne Publikum wurde er nüchtern und ungeduldig. Legendär sind aber private Konzertmitschnitte, insbesondere des 50-jährigen Bühnenjubiläums (Golden Jubilee) 1937.

Hofmann komponierte auch einige Werke, als bekanntestes "Chromaticon", für Klavier und Orchester und schrieb viele Artikel über das richtige Klavierspiel. Daneben war er interessiert an technischen Dingen und ließ sich nicht nur von Steinway & Sons ein Klavier mit schmaleren Tasten für seine kleinen Hände bauen, sondern meldete noch über 70 Patente an, darunter heutige Alltagsgegenstände wie Scheibenwischer, Tragfeder oder Büroklammer.