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Wasserschlitten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ein Aquascooter bezeichnet einen Antrieb für einzelne Personen im Wasser. Der Antrieb erfolgt elektrisch oder durch einen Verbrennungsmotor.

Entwicklung

Der DDR-Bürger Bernd Böttgers ist der Erfinder des Aqua-Scooter. Im Alter von 28 Jahren baute er einen einfachen Vorläufer und floh mit dieser Schwimmhilfe im Jahr 1968 über die Ostsee. Bei diesem Fluchtversuch wurde er von einem DDR-Genzboot entdeckt und verhaftet.Nach acht Monaten Gefängnis baut er sich einen neuen Aqua-Scooter , der diesmal vollständig unter Wasser liegt und somit leiser ist ,und flieht ein zweites Mal , diesmal mit Erfolg.Seine Erfindung wurde anschließend in Zusammenarbeit mit einer westdeutschen Firma ( Pinneberger Ilu-Motorenwerke ) sehr erfolgreich zur Serienreife weiter entwickelt und über Jahre hinweg verhauft.Nach Insolvenz der Pinneberger Ilu-Motorenwerke baut nun die Firma Arkos in Italien den Aqua-Scooter weiter. "Aua-Scooter" ist ein geschützter Markenname , und ist ausschließlich mit einem 2 PS Verbrennungsmotor im Umlauf.Bernd Böttgers verstarb am 27. August 1972 unter ungeklärten Umständen während eines Tauchgangs.

Der Aquascooter kann auch als weitere Verkleinerung des größeren bemannten Torpedos aus Kriegszeiten angesehen werden. Im Gegensatz zu diesen wird der Taucher vom Gerät nachgezogen und sitzt nicht auf diesem auf.

Ähnliche Geräte wurden z.B. von Jacques-Yves Cousteau entwickelt und genutzt. Zu sehen sind diese Geräte u.A. im Film "Welt ohne Sonne" von 1965. Vermutlich gab es mit dem zunehmenden Tauchsport eine parallele Entwicklung in vielen Ländern.

Als Vorläufer kann der antriebslose Tauchschlitten gesehen werden. Dieser wird mittels Seil vom Boot nachgezogen und ermöglicht dem Taucher einen Flug, einen Überblick über die Unterwasserwelt.

Antrieb

Elektromotor

Eine Batterie von Akkumulatoren treibt einen Elektromotor, der den Propeller treibt. Der große Vorteil gegenüber einem Verbrennungsmotor ist der Verzicht auf einen Schnorchel. Dadurch kann ein elektrischer Tauchscooter auch in größerer Tiefe benutzt werden. Die maximale Tauchtiefe ist hier durch die Druckfestigkeit begrenzt. Ein Nachteil des elektrischen Antriebs ist die geringere Geschwindigkeit sowie Reichweite.

Verbrennungsmotor

Ein (kleiner) Verbrennungsmotor mit 50 ccm und 2 PS treibt den Propeller an.Er entwickelt eine Schubkraft von 25 Kg und dadurch eine Geschwindigkeit von etwa 10 Km/h.Der Motor und der Antrieb liegen vollständig unter Wasser.Motorengeräusche sind in wenigen Metren Entfernung nicht zu hören. Die Luftversorgung erfolgt über einen Schnorchel, der auch die Tauchtiefe ( 120 cm )begrenzt. Gegen das versehentliche Ansaugen von Wasser schützt ein Wasserabscheider (eventuell mit Rückschlagventil). Die Verbrennungsabgase werden an der Unterseite ins Fahrwasser eingeleitet. Die Kühlung erfolgt ebenfalls durch das Fahrwasser. Ein längerer Betrieb (> 3 min )außerhalb des Wassers führt zu Überhitzung.Der auf dem Aqua-Scooter befindliche Tank ist zweigeteilt.In der vorderen Hälfte befindet sich der Lufttank mit Wasserabscheider und dem Anschluß für den Schnorchel.Durch diesen Lufttank schwimmt der Aqua-Scooter an der Wasseroberfläche.In der hinteren Hälfte befindet sich der Benzintank mit einem Fassungsvermögen von 2 Liter Benzingemisch für etwa 2 Stunden Betrieb bei Vollgas.Wird der Aqua-Scooter im Betrieb losgelassen fährt er mit Sandgas im Kreis und kommt bei minimaler Strömung zum Benutzer zurück.