Benutzer:Reply~dewiki/Bravo Quebec
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Herkunft der Banū Quraiza
Situation vor und in der ersten Zeit nach der Ankunft Mohammeds
Verhalten in der Grabenschlacht
Der Angriff auf die Banū Quraiza
Friedmann[1]
Rezeption
Islamische Historiographie und Koranexegese
Islamisches Völkerrecht
Anders als vonseiten Arafats behauptet[5] ist der Angriff auf die Quraiza und ihre Exekution im islamischen (Völker-)Rechtswesen als Grundlage diverser juristischer Erörterungen hinzugezogen worden.[6]
Einfügen --> Datei:Schafi'i-Mausoleum in Kairo.jpg|mini|Mausoleum asch-Schāfiʿīs in KairoUnter dem Lemma „Vertragsbruch“ (Naqḍ al-ʿAhd) führt der berühmte Rechtsgelehrte asch-Schāfiʿī (gest. 820), auf den der Madhhab der Schāfiʿiten zurückgeführt wird, beispielhaft das Vorgehen Mohammeds gegen die Banū Quraiza an. Hierbei erläutert er, dass ein mit dem jeweiligen Volk abgeschlossener Friedensvertrag bzw. ein Dhimma-Abkommen mit diesem keine rechtliche Geltung besitzt, „bis wir wissen, dass die von ihnen, die geblieben sind, diesen [Vertrag] bestätigen und mit ihm einverstanden sind.“[7] In einem solchen Fall darf kein Muslim sich ihr Eigentum aneignen oder sie körperlich schädigen. Ein solches Verhalten vonseiten eines Muslims ist entsprechend zu ahnden, sofern diejenigen, mit denen ein solcher Vertrag abgeschlossen worden ist, ihn nicht brechen. Falls allerdings...
- ...diejenigen, mit denen ein solcher Vertrag abgeschlossen wurde, diesen brechen;
- ...eine Gruppe unter ihnen den Vertrag bricht und die restlichen Mitglieder weder durch Worte noch durch Taten sich den vertragsbrüchigen Personen widersetzen, bevor der jeweilige muslimische Befehlshaber (Imām) kommt, bzw. ihr Gebiet nicht verlassen, um dem Imām mitzuteilen, dass sie selbst den Vertrag nach wie vor als gültig ansehen;
- ...die Vertragsbrüchigen feindliche Kämpfer unterstützen, indem sie Muslime oder Dhimmīs bekämpfen;
- ...oder sie denjenigen helfen, die Muslime oder Dhimmīs bekämpfen...
...obliegt es dem muslimischen Befehlshaber, gegen sie ins Feld zu ziehen. Sofern die an der jeweiligen Tat an und für sich unbeteiligten Personen im Zuge dessen sich nicht von denjenigen trennen, die den Vertrag auf eine der oben beschriebenen Weisen gebrochen haben, und zum muslimischen Befehlshaber hinauskommen, hat dieser ihre wehrfähigen Männer (muqātilatahum) zu töten, ihre Angehörigen gefangen zu nehmen (sabā) und ihre Güter zu erbeuten – „sei es mitten im Dār al-Islām oder in den Ländern des Feindes.“[8] Zur Untermauerung dieser Ausführungen verweist er auf das prophetische Vorbild bei der Vernichtung der Quraiza:
« وهكذا فعل رسول الله [...] ببنى قريظة، عقد عليهم صاحبهم الصلح بالمهادنة فنقض ولم يفارقوه، فسار إليهم رسول الله [...] في عقر دارهم وهى معه بطرف المدينة فقتل مقاتلتهم، وسبى ذراريهم ،وغنم أموالهم، وليس كلهم اشترك فى المعونة على النبى [...] وأصحابه ولكن كلهم لزم حصنه، فلم يفارق الغادرين منهم إلا نفر فحقن ذلك دماءهم وأحرز عليهم أموالهم. »
« Wa-hākaḏā faʿala rasūlu Llāhi [...] bi-Banī Quraiẓati, ʿaqada ʿalaihim ṣāḥibihimi ṣ-ṣulḥa bi-l-muhādanati fa-naqaḍa wa-lam yufāriqūhū, fa-sāra ilaihim rasūlu Llāhi [...] fī ʿuqri dārihim wa-hiya maʿhū bi-ṭarafi l-madīnati fa-qatala muqātilatahum, wa-sabā ḏarārīyahum, wa-ġanima amwālahum, wa-laisa kullahumi štaraka fī l-maʿūnati ʿalā n-nabīyi [...] wa-aṣḥābihī wa-lākin kulluhum lazima hiṣnahū, fa-lam yufāriqi l-ġādirīna minhum illā nafarun fa-ḥaqana ḏālika dimāʾihim wa-aḥraza ʿalaihim amwālahum. »
„Und so tat es der Gesandte Gottes [...] mit den Banū Quraiza: Er schloss einen Friedensvertrag [aṣ-ṣulḥa bi-'l-muhādanati] mit ihrem Anführer, [den] er [d. h. der Anführer] brach. Sie [d. h. die restlichen Mitglieder der Quraiza] trennten sich [trotzdem] nicht von ihm. Daraufhin marschierte der Gesandte Gottes [...] in ihrem Gebiet ein, das am [anderen] Ende der Stadt lag. Er tötete ihre Kämpfer, nahm ihre Angehörigen [d. h. ihre Frauen und Kinder] gefangen und erbeutete ihre Güter. Dabei hatten sie nicht alle [die Angreifer der Oase] gegen den Propheten [...] und seine Gefährten unterstützt. Allerdings sind sie in ihrer Festung geblieben und haben sich nicht von den Verrätern unter ihnen [al-ġādirīna minhum] getrennt, außer ein paar Männern, die dadurch ihre Tötung [dimāʾihim] verhindert und ihre Besitztümer behalten haben.“[9]
In seinem Kitāb al-Amwāl zählt Abū ʿUbaid al-Qāsim ibn Sallām (gest. 838) – ein Schüler unter anderem asch-Schāfiʿīs[10] – im Kapitel zur „Rechtsbestimmung für gefangen genommene Sklaven der eroberten Völker“ (Ḥukm fī Riqāb Ahl al-ʿAnwa min al-Usārī wa as-Sabī) ihm vorliegende Überlieferungen zur Vernichtung der Quraiza auf,[11] zitiert weitere Überlieferungen zum Vorfall im Kontext der Fragestellung, unter welchen Umständen der islamischen Gemeinschaft gegenüber vertragsbrüchige Parteien der nicht-muslimischen Völker zu töten sind,[12] stellt exegetische Ausführungen zum Zusammenhang der Exekution mit der Sure 33:26f. dar[13] und erläutert:
« وإنما اسْتَحَلَّ رسولُ الله [...] دماءَ بَني قُرَيْظَةَ لِمُظَاهَرَتِهمُ الأَحْزابَ عليه، وكانوا في عَهْدٍ منه. فرأى ذلك نَكْثاً لِعَهدهم، وإن كانوا لم يقتلوا من أصحابه أحداً. »
« Wa-innamā staḥalla rasūlu Llāhi [...] dimāʾa Banī Quraiẓata li-muẓāharatihimu l-aḥzāba ʿalaihi, wa-kānū fī ʿahdin minhū. Fa-raʾā ḏālika nakṯan li-ʿahdihim, wa-inna kānū lam yaqtulū min aṣḥābihī aḥadan. »
„Der Gesandte Gottes [...] hat das Töten der Banū Quraiza, die mit ihm einen Vertrag abgeschlossen hatten, aufgrund ihrer Unterstützung der Ahzāb[14] gegen ihn für erlaubt erklärt. Dies [d. h. ihre Unterstützung der Ahzāb] sah er als Bruch ihres Vertrags an, wenngleich sie keinen seiner Gefährten getötet hatten.“[15]
zu bearbeiten:
- al-Māwardī: Aʿlām an-Nubūwa. Kairo 1319 A.H., S. 146f.
- Ibn Ḥazm: al-Iḥkām fī uṣūli l-aḥkām. Kairo 1398/1978. V-VIII, S. 897ff.
- Ibn Qaiyim al-Ǧauzīya: Zād al-maʿād fī hady ḫair al-ʿibād. Beirut, II, S. 72. Vgl. englische Übersetzung: [1], S. 298-300.
- aš-Šaibānī: Kitāb as-Siyar al-Kabīr. Kairo 1957 (Seiten gemäß Kister, S. 72f.)
- Yohanan Friedmann: Tolerance and Coercion in Islam. Interfaith Relations in the Muslim Tradition. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2003, S. 90f. (Eigtl. Ḥadīṯ: Vertreibung der N.Musl. [inkl. Jud.] aus arab.Halbins. als Ursache; Anm.14[16] & 15[17] & 21[18] & 22[19]), 184.
- Entspr. Absatz in "Dhimma" als "Siehe auch" einfügen
Forschung
Einfügen ---> Datei:Sir William Muir.jpg|miniatur|left|William MuirDie Exekution der Quraiza war Anhaltspunkt diverser ethisch-moralischer Vorwürfe gegenüber dem Propheten innerhalb der Orientalistik.
So betont William Muir (1885), dass „das Massaker der Banū Quraiza“ eine „barbarische Tat“ gewesen sei, die „nicht durch Gründe der politischen Notwendigkeit gerechtfertigt werden kann.“[20] Zwar wäre der Angriff auf sie, eine strenge Bestrafung derjenigen ihrer Anführer, die mit den Angreifern der Oase paktiert hatten, sowie eine Vertreibung des für die Muslime gefährlichen Stammes durchaus legitim gewesen. „Aber das willkürliche Gemetzel des gesamten Stammes kann nur als ein Akt enormer Grausamkeit angesehen werden, das einen abscheulichen Schandfleck auf den Namen des Propheten wirft.“[21] Die getöteten Quraiza seien Muir zufolge durch ihr Festhalten am jüdischen Glauben und ihre dadurch bedingte Tötung als Märtyrer anzusehen.[22] Dementsprechend vermerkt der dänische Orientalist Frants Buhl (1903) mit Bezugnahme auf den Vorfall, dass Mohammed diesmal „zu erbittert“ gewesen sei, „um Schonung zu gewähren; aber die Art, wie er seinen Willen durchsetzte, hatte etwas in hohem Grade Raffiniertes und zeigt wieder seinen Charakter in einem sehr abstoßenden Licht.“[23] Martin Hartmann (1909) spricht von der „Ruchlosigkeit, mit der Muḥammad gegen den Stamm Quraiẓa verfuhr“ als ein „ewiges Schandmal“.[24] Mohammed habe laut Tor Andrae (1930) bei dieser Gelegenheit „wieder den Mangel an Ehrlichkeit und moralischem Mut“ gezeigt, „der einen weniger sympathischen Zug seines Charakters bildete.“[25] Wie schon zuvor Muir sieht auch Salo Wittmayer Baron (1937) den Tod der Männer der Quraiza als ein Martyrium an, bezeichnet die wenigen Stammesmitglieder, die durch Konversion zum Islam der Todesstrafe entgangen sind, als „Feiglinge“,[26] betrachtet das Urteil Saʿd ibn Muʿādhs als „Scheinprozess“[27] und spricht von der „grausamen Rachsucht Mohammeds und seiner Gefährten“.[28] Zudem hätte auch das „schlechte Gewissen Mohammeds und seiner unmittelbaren Gefolgschaft“ zu den „Ungereimtheiten in den späteren arabischen Überlieferungen hinsichtlich dieses Fehlurteils“ beigesteuert.[29] Das Ereignis sei – so Maurice Gaudefroy-Demombynes (1957) – ein „hässliches Kapitel im Leben Mohammeds“, das sich allerdings als „sehr vorteilhaft für den Ruhm Allahs und seines Propheten“ erwiesen hätte.[30]Einfügen ---> Datei:AJWensinck.jpg|thumb|Arent Jan WensinckIm argumentativen Gegensatz hierzu hat sich insbesondere in der späteren Forschung eine Tendenz gebildet, das Ereignis am Maßstab damaliger Verhältnisse zu beurteilen und die Entscheidung zur Exekution als das Resultat militärischer (statt persönlicher oder ideologischer) Überlegungen darzustellen.
Schon Arent Jan Wensinck (1908) hatte festgestellt, dass einerseits das islamische Schrifttum „die grausamsten Taten Mohammeds einer himmlischen Anordnung zuschreibt: Die Belagerung der Qainuqāʿ, der Mord an Kaʿb und der Angriff auf die Quraiza. Dadurch ist jeder Tadel zum Schweigen gebracht worden. Allahs Gewissen scheint nachgiebiger zu sein als das seiner Geschöpfe.“[31] Andererseits sei die Tat durch das Verhalten der Banū Quraiza provoziert worden und unabdingbar für den Schutz seiner Anhängerschaft gewesen:Vorlage:Zitat-nl Muhammad Hamidullah (1941) hebt die Möglichkeit hervor, dass sich der Prophet bzw. Saʿd ibn Muʿādh bei seiner Entscheidung zur Exekution am jüdischen Gesetz auf Basis der Tora (5. Buch Mose, Kapitel 20, Vers 10–14) orientiert haben könnte.[32]Einfügen ---> Datei:Abdolrashidi & prof watt.jpg|thumb|left|William Montgomery Watt William Montgomery Watt (1956/1961) betont, dass in der damaligen arabischen Welt keinerlei moralische oder anderweitige Verpflichtungen gegenüber verfeindeten Stämmen und auch schlicht alle jenen, mit denen die jeweilige Partei keine vertraglichen Abmachungen eingegangen war, bestanden hätten – „nicht einmal das, was wir als gute Sitte bezeichnen würden. Der Feind und der völlig Fremde hatten keinerlei Rechte.“[33] Des Weiteren beweise der Verbleib wenigstens einiger Juden in Medina auch nach der Exekution der Banū Quraiza, dass Mohammed nicht das Ziel der Vertreibung bzw. Vernichtung aller Juden der Oase verfolgt hätte.[34] Die Banū Quraiza seien demnach aufgrund ihres Verhaltens in der Grabenschlacht und des dabei ausgeübten Verrats an der islamischen Gemeinschaft exekutiert worden: Mohammed, dessen Position nach dem fehlgeschlagenen Angriff der Quraisch nun gefestigt war, sei nicht bereit gewesen, ein solches Verhalten zu tolerieren. Folglich sei es zum Beschluss gekommen, diese „Schwachstelle in der Oase“ zu entfernen, um dadurch seinen tatsächlichen wie auch potentiellen Feinden eine Lektion zu erteilen.[35] Auch Rudi Paret (1957) vermerkt die „ziemlich fragwürdige Neutralität“ der Quraiza während der Grabenschlacht,[36] die – wie auch die Qainuqāʿ und Nadīr –, „[s]ooft es zu ernsthaften Auseinandersetzungen mit den Mekkanern kam,“ sich als „recht zweifelhafte Bundesgenossen“ erwiesen hätten.[37] Es sei nicht leicht, ein möglichst objektives Urteil über dieses aus rein muslimischer Sicht überliefertes Ereignis zu fällen, bei dem man von vornherein geneigt sei die Schuld primär bei Mohammed und seiner Anhängerschaft zu suchen. Die laut Paret gemäß Sure 8:58 nicht unwahrscheinliche Exekution auf Basis der Befürchtung eines Verrats (statt eines tatsächlichen Vergehens) würde „eine sehr fragwürdige Begründung eines militärischen Angriffs“ darstellen.[38]
„Doch sprechen auch gewichtige Gründe zugunsten des Propheten. Vor allem ist zu bemerken, daß die medinischen Juden nicht um ihres Glaubens willen bekriegt und aus dem Land vertrieben oder umgebracht worden sind, sondern weil sie innerhalb des Gemeinwesens von Medina in sich geschlossene Gruppen bildeten, die für Mohammed und seine Parteigänger jederzeit, vor allem aber bei einer Bedrohung durch auswärtige Gegner, gefährlich werden konnten. Es ist kein Zufall, daß die Unternehmungen [...] gegen die Quraiẓa unmittelbar nach dem Grabenkrieg stattgefunden haben. [...] Mohammed [war] mit den Seinen in eine äußerst kritische Lage geraten. Der Prophet mußte mit der Möglichkeit rechnen, daß die Juden mit seinen Gegnern gemeinsame Sache machen würden, falls sich das Kräfteverhältnis noch etwas weiter zu seinen Ungunsten verschieben sollte. Nachdem die akute Gefahr überstanden war, sollten für die Zukunft eben durch die Ausschaltung jüdischer Bevölkerungsgruppen sichere Verhältnisse geschaffen werden. Im übrigen erstreckten sich die Unternehmen Mohammeds immer nur auf einzelne jüdische Stämme, nie auf das medinische Judentum in seiner Gesamtheit. Dementsprechend verhielten sich diese Stämme selber. Andernfalls hätten sie sich unbedingt zum Abwehrkampf gegen die Partei der Muslime zusammenschließen müssen.
Was endlich die Massakrierung der Banū Quraiẓa angeht, so ist zu bedenken, daß die Gepflogenheiten in der damaligen Kriegsführung in mancher Hinsicht brutaler waren, als wir das im Zeitalter der Genfer Konvention gewohnt sind. Mohammed muß aber mit dem Maßstab seiner eigenen Zeit gemessen werden. Nachdem die Quraiẓa sich ihm auf Gnade und Ungnade ergeben hatten, war er nach allgemeiner Ansicht durchaus berechtigt, keine Gnade walten zu lassen. So merkwürdig und unmenschlich sich das auch anhören mag: in der öffentlichen Meinung ist er wohl dadurch schuldig geworden, daß er Befehl gegeben hat, etliche Palmen der Banū Naḍīr zu fällen, nicht aber dadurch, daß er an einem einzigen Tag mehr als ein halbes Tausend Juden über die Klinge hat springen lassen.“[39]
Auch Marshall Hodgson (1974) erläutert den Vorfall in seinem posthum veröffentlichten Venture of Islam vor dem Hintergrund der historisch-kulturellen Gegebenheiten: Unter den arabischen Zeitgenossen Mohammeds sei eine Exekution oder Geiselnahme männlicher Kriegsgefangener und die Versklavung ihrer Kinder und Frauen Usus gewesen, zumal ihre Versklavung als zu riskant betrachtet worden sei. Die Banū Quraiza hätten Hodgson zufolge ihre Neutralität während der Belagerung bewahrt und seien zugleich in Verhandlungen mit den Quraisch getreten. Infolge der Grabenschlacht hätte Mohammed die bedingungslose Kapitulation der Quraiza gefordert und eine Vertreibung dieser in Angesicht der aktiven Unterstützung, die die zwei Jahre zuvor vertriebenen Banū Nadīr den Angreifern aus ihrem Exil gewährt hatten, ausgeschlossen.[40] Im Gegensatz zu „einer anachronistischen antisemitischen Erklärung“ des Ereignisses werde gemäß Mark Cohens (1976) Ausführungen die Auffassung, dass die Vernichtung der Quraiza pragmatischen Überlegungen verschuldet und notwendig war, von kaum einem „vernünftigen Wissenschafter“ infrage gestellt, „zumal die spätere Geschichte des mittelalterlichen Islam relativ wenige Anzeichen sich spezifisch gegen Juden als [religiöse] Gruppe richtender unmittelbarer körperlicher Gewalt aufweist“. Mit Verweis auf William Montgomery Watts und Haim Zeev Hirschbergs[41] Ausführungen führt Cohen den Angriff Mohammeds auf das „nachvollziehbare Bedürfnis, seine Position und Macht in Angesicht einer etablierten jüdischen Gruppe [in Yathrib], die sich der Eingliederung in die neue Religion widersetzte, durchzusetzen“ zurück.[42] Dementsprechend behauptet Norman Arthur Stillman (1979), dass die Behandlung der Banū Quraiza nicht nach den heutigen normativen Maßstäben zu messen sei: Ihr „bitteres Schicksal“ sei „gemäß den rauen Regeln der Kriegsführung der damaligen Epoche nicht unüblich“ gewesen.[43] Stillman zitiert dazu den berühmten vorislamischen Dichter Zuhair ibn Abī Sulmā (gest. 609), der mit folgenden Worten den „rauen Ethos des damaligen Zeitalters“[44] zusammengefasst haben soll:
« وَمَنْ لا يَذُدْ عَنْ حَوْضِهِ بِسِلاحِهِ يُهَدَّمْ وَمَنْ لا يَظْلِمِ النَّاسَ يُظْلَمِ »
« wa-man lā yaḏud ʿan ḥauḍihī bi-silāḥihī yuhaddam wa-man lā yaẓlimi n-nāsa yuẓlami »
„Und wer sein Revier[45] nicht mit seiner Waffe verteidigt, wird zerstört. Und wer die Menschen nicht tyrannisiert, wird tyrannisiert.“[46]
Zusätzlich verweist er als Beispiel solcher antiken Gesinnungen und Vorgehensweisen auf das Schicksal der Bewohner der Insel Milos im fünften Jahrhundert v. Chr.[47] sowie auf das Alte Testament (5. Buch Mose, Kapitel 20, Vers 13–14).[48] Die Quraiza hätten die Muslime zum einen durch die Bereitstellung von Spaten, Pickeln und Körben bei ihren Grabungsarbeiten unterstützt und während der Belagerung sich in einem „Zustand bewaffneter Neutralität“[49] befunden. Andererseits sei ihre Loyalität zu den restlichen Bewohnern der Oase in Angesicht ihrer – in der zeitgenössischen arabischen Kriegsführung durchaus üblichen – Verhandlungen während der Belagerung mit Huyayy ibn Achtab, einem Oberhaupt der verbannten Nadīr, fragwürdig gewesen.[50] Auch Gordon Newby (1988) verweist auf diesen Umstand und vertritt die Ansicht, dass die Quraiza sich wahrscheinlich den Angreifern angeschlossen hätten, wenn „sie in der Lage gewesen wären, davon auszugehen, dass sie bei einem Angriff Mohammeds nicht im Stich gelassen worden wären.“[51] Mohammeds Bestimmung Saʿds sei insofern kalkuliert gewesen, als dass er von diesem ein strenges Urteil zu erwarten gehabt hätte.[52] „Es liegt allerdings auf der Hand, dass die dahinterliegende Vorgehensweise nicht durchweg antijüdisch war, da in Medina und den Gebieten unter Mohammeds Kontrolle bis zur Zeit nach seinem Tod Juden verblieben.“[53] Hartmut Bobzin (2000) betont, dass Mohammeds Vorgehen gegen die Juden Medinas – „so unbegreiflich es uns heute in manchen Zügen zu sein scheint“ –, nicht zu einer grundsätzlich judenfeindlichen Haltung innerhalb des Islam geführt hätte, und verweist dabei auf die ihm zufolge historisch weitaus feindlichere Einstellung des Christentums gegenüber Juden. Der Prophet habe „im Interesse der Konsolidierung seiner Gemeinde gewiß konsequent und im Rahmen der damaligen in Arabien üblichen ethischen Normen gehandelt. Wäre sein Handeln „verwerflich“, d.h. gegen die geltende Norm, gewesen, so hätten seine Biographen, denen ja an einer grundsätzlich positiven Darstellung gelegen war, viel mehr verschwiegen.“[54] Einfügen ---> Datei:Gabrieli2.jpg|mini|Francesco GabrieliKonträr zu solchen Überlegungen stehen unter anderem Francesco Gabrielis (1967) Ausführungen, der die Banū Quraiza zwar als „potentielle fünfte Kolonne im Rücken des Propheten“ während der Belagerung Yathribs bezeichnet, die sich nach außen hin neutral verhielten, allerdings insgeheim in Kontakt mit den Feinden Mohammeds standen, dennoch Mohammeds Vorgehen als nicht zu entschuldigen ansieht:
“This dark episode, which Muslim tradition, it must be said, takes quite calmly, has provoked lively discussion among western biographers of Muhammad, with caustic accusations on the one hand and legalistic excuses on the other. In reply to the horror of Christian and modern sentiment at the unnecessary slaughter [...] it has been argued that these things took place in an Arabia whose ethic was neither Christian nor modern, and where the only restraint against the extermination of an enemy would be the thought of the revenge or blood-money which it would entail. [...] For our part, we do not care to submit the bloody course of history to legalistic disputes as to guilt or innocence; we merely note that haqn ad-dima, the aviodance of bloodshed, was a virtue not unknown even in pagan Arabia, and one which the Prophet himself showed on other occasions, if perhaps from political motives rather than from innate gentleness. In this case he was ruthless, with the approval of his conscience and of his God, for the two were one; we can only record the fact, while reaffirming our consciousness as Christians and civilised men, that this God or at least this aspect of Him, is not ours.”
„Dieses dunkle Kapitel, welches die muslimische Überlieferung – dies muss erwähnt werden – ziemlich gelassen nimmt, hat unter westlichen Mohammedbiographen zu lebhaften Diskussionen mit scharfen Vorwürfen auf der einen und legalistischen Rechtfertigungen auf der anderen Seite geführt. Als Antwort auf das Entsetzen einer christlichen und modernen Geisteshaltung über das unnötige Gemetzel [...] ist das Argument hervorgebracht worden, dass diese Dinge in einem Arabien stattgefunden haben, dessen Ethos weder christlich noch modern war, und wo der Gedanke an eine dadurch hervorgerufene Blutrache oder -schuld die einzige Hemmnis bei der Vernichtung des Feindes darstellte. [...] Wir selbst haben kein Interesse daran, den blutigen Verlauf der Geschichte legalistischen Disputen hinsichtlich einer Schuld oder Unschuld zu unterwerfen; wir vermerken lediglich, dass das haqn ad-dimāʾ – die Vermeidung des Blutvergießens – eine sogar im heidnischen Arabien nicht unbekannte Tugend war, welche der Prophet des Islam selbst bei anderen Anlässen (wenngleich womöglich aus politischen Gründen denn aus einer angeborenen Milde) an den Tag legte. In diesem Fall war er in Einverständnis mit seinem Gewissen und seinem Gott, da beide das ein und dasselbe sind, skrupellos; wir können nur unter Beteuerung unserer Besinnung als Christen und zivilisierte Menschen die Tatsache verzeichnen, dass dieser Gott zumindest in dieser Hinsicht nicht unser Gott ist.“[55]
Einfügen ---> Datei:Kitab al-aghani.jpg|thumb|150px|left|Frontispiz eines Manuskripts des Kitāb al-AghānīZwar sei es gemäß Maxime Rodinsons (1961) Ausführungen schwierig, das Massaker der Quraiza zu beurteilen: „Man muß die Sitten jener Zeit bedenken, die sehr roh waren.“[56] Doch ginge aus dem Bemühen der Exkulpation Mohammeds vonseiten der islamischen Historiographie das Aufsehen hervor, das die Tat erregt hätte. Im islamischen Schrifttum fänden sich zum Geschehen Details – nämlich die Vorahnung Abū Lubābas vom Schicksal des Stammes sowie die Bestimmung des auf Rache sinnenden Saʿd ibn Muʿādhs als Schiedsrichter –, die „einem kaum erlauben, an die Unschuld des Propheten zu glauben.“[57] Zugleich sei das Massaker aus politisch-militärischer Sicht eine durchaus kluge Maßnahme gewesen: Die ständige von den Quraiza ausgehende Gefahr, ihre Verstärkung des „Nest[s] der [antimuslimischen] Intrigen in Chaibar“ im Falle einer Vertreibung sowie die Abschreckung der Feinde Mohammeds und seiner Anhängerschaft hätten den Beschluss zur Exekution zur rein politisch mit Abstand besten Lösung gemacht.[58] Michael Lecker (1995) betrachtet die Exekution der Banū Quraiza als ein Novum auf der Arabischen Halbinsel: Vor der Entstehung des Islam sei unter den Arabern die Vernichtung des Feindes nie ein Kriegsziel gewesen.[59] Lecker verweist hierbei auf das im Kitāb al-Aghānī Abū l-Faradsch al-Isfahānīs (gest. 967) überlieferte Massaker der Aus an den Chazradsch infolge der Schlacht von Buʿāth 617,[60] während dessen jemand die Aus gemahnt haben soll, mit den geschlagenen Chazradsch schonend umzugehen und sie nicht zu vernichten:
« يا معشر الاوس اسحبوا ولا تهلكوا اخوتكم فجوارهم خير من جوار الثعالب »
« Yā maʿšara l-Ausi! Usḥabū wa-lā tuhlikū iḫwatakum fa-ǧiwāruhum ḫairu min ǧiwāri 'ṯ-ṯaʿālibi! »
„Oh, Gruppe der Aus! Zieht euch zurück und richtet eure Brüder [die Chazradsch] nicht zu Grunde, da es besser ist, sie als Nachbarn zu haben als die Füchse [w. ihre Nachbarschaft ist besser als die Nachbarschaft der Füchse].“[61]
Diese Aussage spiegelt Lecker zufolge die dahingehend gängige zeitgenössische arabische Haltung wieder.[59] Derselben These folgt Irving Zeitlin (2007) mit Verweis auf Leckers Ausführungen.[62] Demnach ginge der Streit mit den Banū Quraiza und ihre Exekution auf religiöse sowie ideologische Gründe und insbesondere auf wirtschaftliche sowie politische Ursachen zurück.[63] Derweil bezeichnet Tilman Nagel (2010) das Vorgehen als eine der „abstoßendsten Untaten“ Mohammeds[64] sowie ferner als „Morden“ und „Greuel“.[65]
Zweifel an der Authentizität der Darstellung in den Quellen
- Caetani --> Watt: Condemnation...
- Arafat (B. Ahmad + ??) --> Kister
- Donner
- Schöller
Neuzeitliche Ausführungen muslimischer Denker
Neben dem schon erwähnten Muhammad Hamidullah in seinem – aus fachlicher Sicht grundlegendem – Muslim Conduct of State und Arafats Versuch einer revisionistischen Kritik am vorliegenden Quellmaterial haben sich auch andere muslimische Intellektuelle außerhalb der Islamwissenschaft den Vorwürfen der (europäischen) Orientalistik gestellt und einen Versuch der Entkräftung der Kritik insbesondere der früheren Forschung auf apologetischer Basis unternommen.
Bezugnahme im islamkritischen bis islamfeindlichen Diskurs
Auch außerhalb der Forschung dient das Massaker an den Quraiza als eine der Grundlagen der Kritik am islamischen Religionsstifter in islamkritischen bis islamfeindlichen Kreisen und wird als Beleg für die Behauptung einer inhärent judenfeindlichen Haltung des Islam angeführt.
Literatur
Arabisch-Islamische Quellen
Siehe auch Quelle (Geschichtswissenschaft)#Abgrenzungen
Sekundärliteratur
Siehe auch Sekundärliteratur#Geisteswissenschaften
- Marco Schöller: Qurayẓa (Banū al-). In: Jane Dammen McAuliffe (Hrsg.): Encyclopaedia of the Qurʾān. Band 4. Brill, Leiden/Boston 2004, S. 333-335.
- Meir Jakob Kister: The massacre of the Banū Qurayẓa: a re-examination of a tradition. In: Jerusalem Studies in Arabic and Islam. Band 8, 1986, S. 61-96 (online).
- Michael Lecker: Qurayẓa, Banū. In: Encyclopaedia Judaica. Second Edition. Band 16. Macmillan Reference USA, Detroit u.a. 2007, S. 776.
- William Montgomery Watt: Ḳurayẓa, Banū. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band 5. Brill, Leiden 1986, S. 436.
- William Montgomery Watt: The Condemnation of the Jews of Banū Qurayẓah. In: The Muslim World. Band 42, 1952, S. 160–171.
Fußnoten
- ↑ Yohanan Friedmann: Tolerance and Coercion in Islam. Interfaith Relations in the Muslim Tradition. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2003, S. 101.
- ↑ Michael Lecker: Ḥudhayfa b. al-Yamān and ʿAmmār b. Yāsir, Jewish converts to Islam. In: Qaderni di Studi Arabi. Band 11, 1993, S. 152 (online). Nachgedruckt in Michael Lecker (Hrsg.): Jews and Arabs in Pre- and Early Islamic Arabia. Ashgate, Aldershot/Brookfield 1998.
- ↑ Marco Schöller: Exegetisches Denken und Prophetenbiographie. Eine quellenkritische Analyse der Sīra-Überlieferung zu Muḥammads Konflikt mit den Juden. Harrasowitz Verlag, Wiesbaden 1998, S. 277-279.
- ↑ Siehe dazu Meir Jakob Kister: The massacre of the Banū Qurayẓa: a re-examination of a tradition. In: Jerusalem Studies in Arabic and Islam. Band 8, 1986, S. 95f. & passim (online).
- ↑ Walid Najib Arafat: New Light on the Story of Banū Qurayẓa and the Jews of Medina. In: The Journal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland. Nr. 2, 1976, S. 104 (siehe unten).
- ↑ Siehe dazu Meir Jakob Kister: The massacre of the Banū Qurayẓa: a re-examination of a tradition. In: Jerusalem Studies in Arabic and Islam. Band 8, 1986, S. 66-72 (online).
- ↑ „ḥattā naʿlamu anna man baqiya minhum qad aqarra bi-ḏālika wa-raḍiyahū“.
- ↑ „kānū fī wasṭi dāri l-islām au fī bilādi l-ʿadūwi.“ Siehe asch-Schāfiʿī: Kitāb al-Umm. Band 5. Dār al-Wafāʾ, al-Mansūra 2001, S. 443 (online).
- ↑ asch-Schāfiʿī: Kitāb al-Umm. Band 5. Dār al-Wafāʾ, al-Mansūra 2001, S. 443f. (online).
- ↑ Zu Abū ʿUbaid siehe: Carl Brockelmann: Geschichte der Arabischen Litteratur. Band 1. Emil Felber, Weimar 1898, S. 106f. (online); Fuat Sezgin: Geschichte des arabischen Schrifttums. Band 8. Brill, Leiden 1982, S. 81-87 und Band 9. Brill, Leiden 1984, S. 70-72; Reinhard Weipert: Abū ʿUbayd al-Qāsim b. Sallām. In: The Encyclopaedia of Islam. THREE. Brill Online, 2017.
- ↑ Abū ʿUbaid: Kitāb al-Amwāl. Dār aš-Šurūq, Beirut 1989, S. 215f. (Nr. 346-350; online).
- ↑ Abū ʿUbaid: Kitāb al-Amwāl. Dār aš-Šurūq, Beirut 1989, S. 259f. (Nr. 460-462; online).
- ↑ Abū ʿUbaid: Kitāb al-Amwāl. Dār aš-Šurūq, Beirut 1989, S. 260f. (Nr. 463; online).
- ↑ Die seitens der Quraisch angeführte Koalition gegen die Muslime in der Grabenschlacht.
- ↑ Abū ʿUbaid: Kitāb al-Amwāl. Dār aš-Šurūq, Beirut 1989, S. 260 (Nr. 462; online).
- ↑ Sarakhsī, Sharḥ al-siyar al-kabīr, vol. 4, p. 1541 (no. 3069); Ibn Abī Shayba, Muṣannaf, vol. 12, p. 344 (nos. 13036–13037); Dārimī, Sunan, vol. 2, pp. 151–152; Ṭaḥāwī, Mushkil al-āthār, vol. 4, pp. 12–17
- ↑ See Bukhārī, Ṣaḥīḥ, Ijāra 22 (vol. 2, pp. 55); Ḥarth 17 (vol. 2, p. 72); Shurūṭ 14, (vol. 2, p. 177); Khums 19 (vol. 2, p. 290); Jizya 6 (vol. 2, pp. 294–299); Maghāzī 14 (vol. 3, p. 72); Ikrāh 2 (vol. 4, pp. 336); Iʾtiṣām 18 (vol. 4, p. 437); and Wensinck, Concordance…, s.v. ajlā, akhraja; Abū ʿUbayd, Kitāb al-amwāl, pp. 98 (nos. 270–271), 99 (no. 276)
- ↑ Ṣanʾānī, Muṣannaf, vol. 6, p. 53; Ibn Abī Shayba, Muṣannaf, vol. 12, p. 271 (no. 12797); p. 345 (no. 13037); Abū ʿUbayd, Kitāb al-amwāl, p. 98 (no. 272); Ibn Ḥanbal, Musnad, vol. 6, p. 275; in one tradition, the order to achieve religious uniformity does not apply to the Jews of Fadak and Najrān, and they seem to be excluded from those who are to be expelled; see Ṭaḥāwī, Mushkil al-āthār, vol. 4, p. 13
- ↑ ʿAsqalānī, Fatḥ al-bārī, vol. 7, p. 80 (commenting on Bukhārī, Ṣaḥīḥ, Jizya 6, vol. 2, p. 294)
- ↑ „The massacre of the Beni Coreitza was a barbarous deed which cannot be justified by any reason of political necessity.“
- ↑ „But the indiscriminate slaughter of the whole tribe cannot but be recognized as an act of enormous cruelty, which casts an odious blot upon the prophet's name.“
- ↑ William Muir: Mahomet & Islam. A Sketch of the Prophet's Life from Original Sources, and a Brief Outline of his Religion. The Religious Tract Society, London 1885, S. 151 (online).
- ↑ Frants Buhl: Das Leben Muhammeds. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1961, S. 275. Die dänische Erstauflage erschien 1903 unter dem Titel Muhammeds Liv.
- ↑ Martin Hartmann: Der Islam. Geschichte – Glaube – Recht. Verlag von Rudolf Haupt, Leipzig 1909, S. 16 (online).
- ↑ Tor Andrae: Mohammed. Sein Leben und sein Glaube. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1932, S. 126. Die schwedische Erstauflage erschien 1930 unter dem Titel Muhammed. Hans liv och hans tro.
- ↑ „weak-kneed“.
- ↑ „mock-trial“.
- ↑ Salo Wittmayer Baron: A Social and Religious History of the Jews. Band 3. Columbia University Press, New York 1957, S. 79: „the cruel vindictiveness of the Messenger and his associates.“ Die englische Erstauflage erschien 1937.
- ↑ Salo Wittmayer Baron: A Social and Religious History of the Jews. Band 3. Columbia University Press, New York 1957, S. 264, Anm. 7: „The bad conscience of Mohammed and his immediate associates also contributed to the inconsistencies in the subsequent Arab traditions concerning this miscarriage of justice.“
- ↑ Maurice Gaudefroy-Demombynes: Mahomet. Albin Michel, Paris 1957, S. 146 (online): „L'incident des B. Qoraïza est une vilaine page de l'histoire de Mohammed, mais c’est un acte qui fut très profitable à la gloire d'Allah et de son prophète“.
- ↑ Arent Jan Wensinck: Mohammed en te Joden te Medina. Brill, Leiden 1908, S. 155 (online): „Het is merkwaardig, dat Mohammed's wreedste daden door de traditie aan een hemelsch bevel worden toegeschreven: de belegering der Qainōqa', de moord op Ka'b en de aanval op de Qoraiza. Daardoor wordt aan alle afkeuring het zwijgen opgelegd. Allah's geweten schijnt ruimer te zijn dan dat zijner schepselen.“ Englische Übersetzung in Arent Jan Wensinck: Muhammad and the Jews of Medina. W. H. Behn, Berlin 1982, S. 113.
- ↑ Muhammad Hamidullah: Muslim Conduct of State. Ashraf Printing Press, Lahore 1987, S. 216f. (§ 445; Digitalisat älterer Auflage) und S. 239f. (§ 498-499; Digitalisat älterer Auflage). Die englische Erstauflage erschien 1941. Vgl. Norman Arthur Stillman: The Jews of Arab Lands. A History and Source Book. The Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1979, S. 16, Anm. 32 (online).
- ↑ William Montgomery Watt: Muhammad. Prophet and Statesman. Oxford University Press, London 1961, S. 173: „Some European writers have criticized this sentence for what they call its savage and inhuman character. It has to be remembered, however, that in the Arabia of that day when tribes were at war with one another or simply had no agreement, they had no obligations towards one another, not even of what we would call common decency. The enemy and the complete stranger had no rights whatsoever.“
- ↑ William Montgomery Watt: Muhammad at Medina. Oxford University Press, London 1962, S. 216f. (online).
- ↑ William Montgomery Watt: Muhammad. Prophet and Statesman. Oxford University Press, London 1961, S. 171f.: „The reason, of course, was that, while the outward acts of the clan had been correct, they had been intriguing with Muḥammad's enemies and at one point had been on the verge of attacking Muḥammad in his rear. They had thus been guilty of treasonable activities against the Medinan community. Muḥammad, realizing that after the failure of the Meccans his position was very much stronger, was not prepared to tolerate such conduct, and determined to remove this source of weakness from Medina and to teach a lesson to enemies and potential enemies.“
- ↑ Rudi Paret: Mohammed und der Koran. Geschichte und Verkündung des arabischen Propheten. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln 2001, S. 122 (online). Die Erstauflage des Werks erschien 1957.
- ↑ Rudi Paret: Mohammed und der Koran. Geschichte und Verkündung des arabischen Propheten. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln 2001, S. 125.
- ↑ Rudi Paret: Mohammed und der Koran. Geschichte und Verkündung des arabischen Propheten. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln 2001, S. 122f.
- ↑ Rudi Paret: Mohammed und der Koran. Geschichte und Verkündung des arabischen Propheten. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln 2001, S. 123f. Vgl. seine Ausführungen auf S. 140 (online). Vgl. Rudi Paret: Toleranz und Intoleranz im Islam. In: Saeculum. Band 21, 1970, S. 350f.
- ↑ Marshall Goodwin Simms Hodgson: The Venture of Islam. Conscience and History in a World Civilization. Band 1. The University of Chicago Press, Chicago/London 1977, S. 191. Die Erstauflage des Werks erschien 1974.
- ↑ Siehe dazu Haim Zeev Hirschberg: Yisrāʾēl ba-ʿArāv. Mossad Bialik, Tel Aviv 1946, S. 146. Zitiert nach Norman Arthur Stillman: The Jews of Arab Lands. A History and Source Book. The Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1979, S. 16, Anm. 30 (online). Cohen verweist auf das gesamte achte Kapitel des Werks.
- ↑ Mark Cohen: The Jews under Islam. From the Rise of Islam to Sabbatai Zevi. In: Yosef Hayim Yerushalmi (Hrsg.): Bibliographical Essays in Medieval Jewish Studies. Band 2. Ktav Publishing House, New York 1976, S. 179: „Muhammad's assault is seen as arising out of the understandable need to assert his own position and power in the face of an entrenched Jewish group which resisted absorption by the new faith. Such an interpretation, rather than an anachronistic anti-Semitic explanation, is rarely challenged by reasonable scholars, especially since the subsequent history of medieval Islam reveals comparatively little evidence of physical violence directed specifically against Jews as a group.“
- ↑ Norman Arthur Stillman: The Jews of Arab Lands. A History and Source Book. The Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1979, S. 16 (online): „Their fate was a bitter one, but not unusual according to the harsh rules of war during that period.“
- ↑ „[T]he harsh ethos of the age“.
- ↑ ḥauḍihī, wörtlich: „seinen Becken“.
- ↑ Albert Arazi, Salman Masalha (Hrsg.): Six Early Arab Poets. New Edition and Concordance. Graphit Press, Jerusalem 1999, S. 58. Englische Übersetzung bei Charles Francis Horne (Hrsg.): The Sacred Books and Early Literature of the East. Band 5. Parke, Austin & Lipscomb, New York/London 1917, S. 39 (online). Vgl. Norman Arthur Stillman: The Jews of Arab Lands. A History and Source Book. The Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1979, S. 16, Anm. 32 (online).
- ↑ Die wehrfähigen Männer der Melos, die sich zur Zeit des Peloponnesischen Krieges Athen widersetzt hatten, wurden nach ihrer Unterwerfung exekutiert und ihre Frauen und Kinder versklavt.
- ↑ Norman Arthur Stillman: The Jews of Arab Lands. A History and Source Book. The Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1979, S. 16, Anm. 32 (online). Vgl. Muhammad Hamidullah: Muslim Conduct of State. Ashraf Printing Press, Lahore 1987, S. 216f. (§ 445; Digitalisat älterer Auflage) und S. 239f. (§ 498-499; Digitalisat älterer Auflage).
- ↑ „state of armed neutrality“.
- ↑ Norman Arthur Stillman: The Jews of Arab Lands. A History and Source Book. The Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1979, S. 15 (online).
- ↑ Gordon Newby: A History of The Jews of Arabia. From Ancient Times to Their Eclipse Under Islam. University of South Carolina Press, Columbia 1988, S. 91: „[T]hey also negotiated with the besieging Meccans and would have probably joined them if they had been able to trust that they would not be left isolated when Muḥammad attacked them.“
- ↑ Gordon Newby: A History of The Jews of Arabia. From Ancient Times to Their Eclipse Under Islam. University of South Carolina Press, Columbia 1988, S. 92.
- ↑ Gordon Newby: A History of The Jews of Arabia. From Ancient Times to Their Eclipse Under Islam. University of South Carolina Press, Columbia 1988, S. 93: „It is clear, however, that the underlying policy was not totally anti-Jewish, because Jews remained in the city of Medina and in the teritories [sic] under Muḥammad's control until after his death.“
- ↑ Harmut Bobzin: Mohammed. Beck, München 2000, S. 107.
- ↑ Francesco Gabrieli: Muhammad and the Conquest of Islam. Weidenfeld and Nicolson, London 1968, S. 73-76. Die italienische Erstauflage erschien 1967 unter dem Titel Maometto e le grandi conquiste arabe. Vgl. den Wortlaut der von der englischen Übersetzung teils deutlich abweichenden deutschen Übersetzung in Francesco Gabrieli: Mohammed und die arabische Welt. Kindler Verlag, München 1968, S. 59.
- ↑ „Il est difficile de juger le massacre des Qorayza. Il faut penser aux mœurs de l’époque qui étaient fort rudes.“ Vgl. aber Maxime Rodinson: A Critical Survey of Modern Studies on Muhammad. In: Merlin Swartz (Hrsg.): Studies on Islam.Oxford University Press, New York/Oxford 1981, S. 77, Anm. 142.
- ↑ Pourtant le soin qu'apportent les textes à en disculper Mohammad atteste qu'il dut soulever quelque émotion. Des détails apparaissent dans ces textes même qui rendent difficile de croire en l'innocence du prophète.
- ↑ Maxime Rodinson: Mahomet. Seuil, Paris 1994, S. 265f. Die französische Erstauflage erschien 1961. Deutsche Übersetzung in Maxime Rodinson: Mohammed. Bucher, Luzern/Frankfurt a. M. 1975, S. 206.
- ↑ a b Michael Lecker: On Arabs of the Banū Kilāb Executed together with the Jewish Banū Qurayẓa. In: Jerusalem Studies in Arabic and Islam. Band 19, 1995, S. 66 (online).
- ↑ Siehe dazu Michael Lecker: Buʿāth. In: Kate Fleet, Gudrun Krämer, Denis Matringe, John Nawas, Everett Rowson (Hrsg.): The Encyclopaedia of Islam. THREE. Brill Online, 2017 (online).
- ↑ al-Iṣfahānī: Kitāb al-Aġānī. Band 15. Dār aṭ-Ṭibāʿa al-ʿĀmira, Kairo 1285 A.H. (1868/-69), S. 164 (online). Vgl. Michael Lecker: On Arabs of the Banū Kilāb Executed together with the Jewish Banū Qurayẓa. In: Jerusalem Studies in Arabic and Islam. Band 19, 1995, S. 66 (online). Dort mit der Übersetzung: „O company of the Aws, be gentle and do not destroy your brothers, because having them as neighbours is better than having foxes as neighbours.“
- ↑ Irving Zeitlin: The Historical Muhammad. Polity Press, Cambridge/Malden 2007, S. 133 (online).
- ↑ Irving Zeitlin: The Historical Muhammad. Polity Press, Cambridge/Malden 2007, S. 12f. (online): „To grasp adequately the underlying socioeconomic causes of the growing antagonism between Muhammad and the Jews, we have to invoke Ibn Khalduns Theory of the interplay between the desert and the sown, between bedouins and sedentary cultures [...]. In the context of Yathrib-Medina and its environs, the Jews represented the sown and were correspondingly better off than the Emigrants and the Medinan supporters of Muhammad. It was, therefore, not only religious-ideological differences, but also and, primarily, material economic and political differences that resulted in the killing of between 600–900 men of the Jewish tribe, Banu-Qurayza, and the selling of the women and children into slavery.“
- ↑ Tilman Nagel: Mohammed. Zwanzig Kapitel über den Propheten der Muslime. R. Oldenbourg Verlag, München 2010, S. 12.
- ↑ Tilman Nagel: Mohammed. Zwanzig Kapitel über den Propheten der Muslime. R. Oldenbourg Verlag, München 2010, S. 144.