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Gehörlosigkeit

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Unter Gehörlosigkeit (Taubheit) versteht man die Minderung des natürlichen Hörvermögens soweit, dass normale Alltagsgeräusche nicht mehr wahrgenommen werden können. (i.A. Hörschädigung >90 dB)

Wer gehörlos auf die Welt kommt, oder in den ersten zwei Lebensjahren ertaubt, kann nicht mehr auf normalem Wege sprechen lernen, sondern ist auf eine spezielle Sprecherziehung angewiesen, mit der - je nach Talent und Übung - die "normale" Lautsprache erlernt werden kann.

Zum Verstehen der Lautsprache sind Gehörlose auf das Lippenlesen angewiesen, was vergleichsweise mühsam ist.

Zur zwanglosen Unterhaltung der Gehörlosen untereinander haben sich Gebärdensprachen herausgebildet, die auf rein visuellem Wege wahrgenommen werden können. Da Gehörlose durch ihre Kommunikationsbehinderung in der Gesellschaft häufig ausgeschlossen sind, sind die Gehörlosen gerne unter sich.

Früher, als es diese Sprecherziehung nicht gab, hatten Gehörlose kaum eine Chance, normal sprechen zu lernen, wodurch der irreführende Begriff "taubstumm" entstand. (Man sollte lieber von "gehörlos" oder "taub" reden, da "taubstumm" von vielen als diskriminierend empfunden wird)

Tritt die Hörschädigung erst nach dem natürlichen Spracherwerb auf, spricht man von "postlingualer Ertaubung". Die Betroffenen können meist normal sprechen, sind aber ebenfalls auf Lippenlesen angewiesen.


Siehe auch: schwerhörig, taubblind