Janus (Mond)
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Geschichte | |
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Entdecker | Audouin Dollfus |
Datum der Entdeckung | 15. Dezember 1966 |
Daten des Orbits | |
Bahnradius | derzeit 151.472 km |
Bahnexzentrizität | 0,007 |
Umlaufzeit | 0,695 Tage |
Inklination | 0,14° |
Natürlicher Satellit des | Saturn |
Physikalische Daten | |
Mittlerer Durchmesser | 178 km |
Oberfläche | 100.000 km2 |
Masse | 1,98×1018 kg |
Dichte | 0,65 g/cm3 |
Gravitation an der Oberfläche | 0,017 m/s2 |
Fluchtgeschwindigkeit | 55 m/s |
Siderische Rotation | 0,695 Tage |
Neigung der Drehachse | 0,015° |
Albedo | 0,5 |
Oberflächentemperatur | |
Atmosphärischer Druck | 0 kPa |
Janus (oder Saturn X - 1980S1) ist einer der inneren Monde des Planeten Saturn
Entdeckung
Janus wurde am 15. Dezember 1966 von Audouin Dollfus entdeckt. Die Entdeckung wird Dollfus zugesprochen, obwohl kurz zuvor, am 29. Oktober 1966, Jean Texereau das Objekt fotografisch festgehalten hatte, ohne allerdings seine Bedeutung zu erkennen.
Am 18. Dezember 1966 beobachtete Richard L. Walker ein ähnliches Objekt, den Mond Epimetheus. Man war allerdings der Auffassung, dass Walker ebenfalls Janus beobachtet hatte.
Das Objekt wies allerdings ungewöhnliche Bahneigenschaften auf. Im Oktober 1978 fanden Stephen M. Larson und John W. Fountain heraus, dass sich die Beobachtungen am besten mit der Anwesenheit zweier einzelner Körper erklären ließ, die sich die gleiche Bahn teilten.
Janus wurde von der Raumsonde Pioneer 11 registriert, die am 1. September 1979 an Saturn vorbei flog. Dabei nahmen drei Detektoren zum Nachweis energetischer Partikel seinen Schatten auf. Janus wurde dann eindeutig am 1. März 1980 von der Sonde Voyager 1 identifiziert.
Obwohl der Name Janus bereits 1966 vorgeschlagen wurde und seither für den Mond verwendet wurde, erfolgte die offizielle Benennung durch die Internationalen Astronomische Gesellschaft (IAU) erst 1983. Bis dahin hatte er die vorläufige Bezeichnung S/1966 S 2.
Seinen Namen erhielt der Mond nach Janus, dem zweigesichtigen Gott aus der römischen Mythologie.
Bahndaten
Janus ist koorbital mit dem Mond Epimetheus, das heißt die beiden Monde laufen auf fast gleichen Bahnen um den Saturn. Ihre mittleren Abstände von dem Planeten unterscheiden sich nur um 50 km.
Alle vier Jahre kommt es zu einer engen Begegnung der beiden Monde, die sich dann durch ihre Schwerkraft gegenseitig beeinflussen. Der innere Mond wird dabei beschleunigt und wandert auf eine höhere Umlaufbahn, wodurch er wiederum abgebremst wird. Der äußere wird abgebremst, wandert auf eine niedrigere Umlaufbahn und wird dadurch beschleunigt. Auf diese Weise tauschen Janus und Epimetheus ihre Umlaufbahnen, überholen sich dabei aber nicht. Dieses Verhalten der beiden Monde ist, soweit bekannt, einzigartig im Sonnensystem.
1980 wurden die Bahndaten von der Raumsonde Voyager 1 bestimmt. Der letzte Bahnwechsel fand am 21. Januar 2006 statt, der nächste wird im Januar 2010 stattfinden.
Vor diesem Wechsel umkreiste Janus Saturn in einem mittleren Abstand von 151.472 km in 16 Stunden und 40 Minuten. Die Bahn besitzt eine Exzentrizität von 0,007 und ist 0,14° gegenüber der Äquatorebene des Saturn geneigt. Epimetheus umlief Saturn in einem mittleren Abstand von 151.422 km. Nach diesem Wechsel ist nun Janus der innere Mond der beiden. Aktuelle Bahndaten liegen noch nicht vor.
Aufbau und physikalische Daten
Janus ist ein unregelmäßig geformter Körper mit einer Ausdehnung von 196×192 ×150 km. Seine Oberfläche ist stark verkratert und weist mehrere größere Krater mit einem Durchmesser von 30 km auf. Seine Oberfläche erscheint älter als die des benachbarten Mondes Prometheus, jedoch jünger als die der Pandora.
Janus und Epimetheus stammen wahrscheinlich von einem gemeinsamen Ursprungskörper ab, der durch eine Störung, zum Beispiel eine Kollision mit einem anderen Objekt, in einer frühen Phase des Satellitensystems in zwei Körper zerbrach.
Aufgrund seiner sehr geringen Dichte von 0,65 g/cm3 und seiner hohen Albedo von 0,5 scheint Janus ein eisiger poröser Körper zu sein.
Er rotiert in 16 Stunden und 40 Minuten um die eigene Achse und weist damit wie der Erdmond eine gebundene Rotation auf. Seine Drehachse ist 0,015° gegenüber der Umlaufbahn geneigt.
Seine scheinbare Helligkeit beträgt 15,5m.