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Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft

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Ich zweifele die Relevanz dieser Gruppe an, die doch wohl eher eine von vielen gleichartigen Gruppierungen ist. --Hansele (Diskussion) 00:16, 11. Mai 2006 (CEST)


Die Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft e.V (kurz AHA-Berlin e.V. oder umgangssprachlich AHA) wurde am 19. März 1974 gegründet, und ist somit die zweitälteste schwule Gruppierung der Zweiten Deutschen Schwulenbewegung und der am längsten bestehende schwule Verein der modernen Deutschen Schwulenbewegung. Sie wurde von ehemaligen Mitgliedern der IHWO (Internationale Homophilen Weltorganisation) als Gegenverein zur eher links-politisch orientierten Homosexuellen Aktion Westberlin (HAW) gegründet und ist damit seit über drei Jahrzehnten in einer der Hochburgen der lesbischen und schwulen Szene, Berlin, aktiv.

Geschichte

Die Motivation für ihre Gründung war die - für viele - zu große Nähe zu kommunistischen oder SEW-nahen Positionen, die der HAW unterstellt wurde. Gerade im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens sprach die AHA im Gegensatz zur HAW eine breitere Basis an. Durch Flugblattaktionen, Mitorganisation des Berliner CSD und durch andere öffentliche Aktionen trug sie in dieser Zeit wesentlich zur gesellschaftlichen Akzeptanz der schwulen Minderheit in Berlin bei. Die AHA vertrat auch gemäßigte Positionen beim berüchtigten Tuntenstreit, der bei einer von der AHA mit initierten Diskussionsveranstaltung "Parteien auf dem Prüfstand" zum Thema schwuler Wahlprüfsteine 1980 in der Bonner Beethovenhalle eskalierte. In den frühen Jahren bildeten sich aus dem Umkreis der AHA die ersten Gruppen, die in gesellschaftliche Großorganisationen hineinwirken wollten. So entstanden die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) und die schwule Lehrergruppe in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die beide in ihrer Anfangszeit die AHA auch noch als Treffpunkt nutzten.

Innerhalb der Zweiten Deutschen Schwulenbewegung stellte die AHA folglich eine der zentralen Organisationen dar und war 1982 mit über 200 Mitgliedern der größte schwule Verein Deutschlands. Das seit 1977 erschienene, zunächst nur Vereinsinterne, AHA-Info wurde ab 1979 monatlich herausgegeben und sowohl überregional als auch international bezogen. 1985 bot die AHA die erste schwule Jugendgruppe in Berlin an, seit 1989 findet dort außerdem jährlich das überregionale Jugendtreffen Warmer Winter statt. Aus den diversen Gruppenangeboten der AHA gingen auch immer wieder eigenständige Vereinsgründungen hervor, so unter anderem der schwule Sportverein Vorspiel SSV.

Zeitweise beherbergte die AHA, als sie noch im westberliner Teil der Friedrichstraße residierte, auch das Treffen Berliner Schwulengruppen. Dort wurden bis in die 90er Jahre die Christopher-Street-Days (CSD) vorbereitet, sowie die Zeitschrift Siegessäule gegründet. Mit dem Erscheinen der Siegessäule wurde das AHA-Info eingestellt. In der Friedrichstraße stellte die AHA von 1985 bis 1989 auch dem Schwulen Museums die ersten Ausstellungs- und das Archivräume zur Verfügung.

Anfang der 90er Jahre organisierte die AHA mit dem ersten Alternativen CSD den Vorläufer des heutigen Kreuzberger CSDs. Inzwischen hatte sie sich vom bürgerlich-liberalen Verein zu einer links-alternativen Gruppierung gewandelt, die nun zunehmend auch teilweise die Rolle der HAW übernahm, aus der sich mittlerweile das SchwuZ mit einer starken Ausrichtung als Veranstaltungsort entwickelt hatte. Mitte der 90er Jahre hat sich die AHA von einem rein schwulen zu einem lesbisch-schwulen Projekt emanzipiert.

Die AHA heute

Heute angemietete Vereinsräume am Mehringdamm 61 beherbergen ein breites Spektrum an Veranstaltungen:

  • Coming-Out-Gruppen
  • Jugendgruppen
  • Kultur- und Kleinkunstveranstaltungen
  • Organisations- und Vorbereitungskommittes für Festveranstaltungen, in der Vergangenheit auch den Berliner CSD
  • Counseling-Gruppen

Zusammen mit dem an der gleichen Adresse ansässigem (aus der HAW hervorgegangenem) SchwuZ und dem Schwulen Museum bildet die AHA das Herz des schwulen Kiezes am Mehringdamm. Der Verein überlässt die Räume auch anderen Gruppen in der lesbischwulen Szene, wie etwa dem Transgenderprojekt Wigstöckel, der Drag-King-Gruppe Kingz of Berlin, den Schwestern der Perpetuellen Indulgenz, Theaterprojekten oder QueerChrist, für regelmäßige Veranstaltungen.

Damit ist die AHA eine zentrale Institution der Berliner Lesben- und Schwulenszene, die an sich den Anspruch stellt, nicht-kommerziell, basisdemokratisch und politisch engagiert zu sein. Vereinsentscheidungen werden monatlich in einem öffentlichen Plenum getroffen. Sie ist das einzige schwule Projekt in Berlin, das vollständig auf ehrenamtlicher Basis und ohne finanzielle Unterstützung aus Fördertöpfen arbeitet. Die AHA ist dadurch politisch, inhaltlich und finanziell unabhängig und spielt so (neben ihren eigenen Gruppen und Veranstaltungen) vor allem auch als Plattform für neue Projekte und Interessengruppen ein zentrale Rolle.

siehe auch

Quellen