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Jan Janský

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Jan Janský (* 3. April 1873 in Prag; † 8. September 1921 in Horní Černošice), war tschechischer Arzt, Psychiater und Neurologe, Entdecker der vier Blutgruppen.

Leben

Der Sohn eines Geschäftsmannes studiert Gymnasium und beginnt nach seinem Abitur das Studium der Medizin an der Prager Universität, die er 1898 absolviert und 1899 als Arzt an der psychiatrischen Klinik in Prag beginnt.

Er beschäftigt sich von Anbeginn mit Suche nach einem Zusammenhang zwischen Blutgerinnung (Agglutination) und seelischen Krankheiten. Fazit seiner langjährigen Untersuchungen ist, dass es keinen Zusammenhang gibt. Seine Ergebnisse veröffentlicht er in seinem Buch Hematologická studie u psychotiků. Als Nebenprodukt seiner Untersuchungen kategorisiert Janský in seinem Buch das Blut in vier Gruppen, die er mit römischen Zahlen I, II, III und IV. bezeichnet.

Janský verfolgt die Untersuchungen jedoch nicht weiter, Mittelpunkt seines Interesses bleibt die Psychiatrie. Daneben führt er auch neurologische Untersuchungen durch und widmet sich intensiv der Forschung der Hirnflüssigkeit.

1914 wird er zum Professor der Tschechischen Universität ernannt und Vertreter des Direktors der psychiatrischen Klinik, muss aber im gleichen Jahr noch an die Front. 1916 kehrt er nach einem Herzinfarkt, vom Kriegsdienst befreit, in die Heimat zurück. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges übernimmt er die Leitung der neuropsychiatrischen Abteilung des Soldatenkrankenhauses in Prag. Er stirbt drei Jahre später an Folgen einer Angina pectoris.

1921 wird er als Entdecker der vier Blutgruppen von der amerikanischen Ärztekommission anerkannt. Karl Landsteiner führte bereits vor ihm die Gruppierung durch, teilte die Blutgruppen aber nur in drei Kategorien ein.

Janský schrieb eine größere Anzahl wissenschaftlicher Abhandlungen, die sich meist mit psychiatrischen Problemen beschäftigten. Daneben propagierte er die Blutspende. Noch heute wird freiwilligen Blutspendern als Anerkennung die Medaille des Prof. Mudr Jana Janský verliehen.