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Chemnitz-Helbersdorf

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Karte
nicht vorhanden
Basisdaten
Fläche: 1,75 km²
Einwohner: 9.276 (30. Juni 2001)
Bevölkerungsdichte: 5.301 Einw./km²
(30. Juni 2001)

Helbersdorf, der im Süden gelegene Stadtteil von Chemnitz, erstreckt sich vom östlich gelegenen Chemnitzfluss bis zur Stollberger Straße im Westen. Der östliche Teil wird vom Stadtpark und vom alten Ortskern, der gesamte westliche Teil vom sog. Baugebiet I des früheren „Fritz-Heckert-Gebiets“ eingenommen. An Helbersdorf grenzen die Stadtteile Kapellenberg, Altchemnitz, Markersdorf, Morgenleite und Kappel. Ursprünglich reichte die Helbersdorfer Flur noch über die Stollberger Straße bis nach Schönau, weshalb der ehemalige Flughafen, heute im Stadtteil Kappel gelegen, in diesem Artikel näher beschrieben wird.

Verkehr

Im Westen von Helbersdorf verläuft die B169 (Stollberger Straße) und im Süden der Südring. Die durch den alten Ortskern führende Helbersdorfer Straße verbindet die Stadtteile Kappel und Markersdorf und mündet dann in Südring.

Entlang der Stollberger Straße fährt die Linie 4 der CVAG von der Innenstadt bis zum Stadtteil Hutholz. Außerdem kann man Helbersdorf mit den Buslinien 38 und 49 erreichen.

Geschichte

Das erstmals 1316 als „Helbigsdorf“ (Dorf eines Helwig) erwähnte Waldhufendorf kam zusammen mit der Herrschaft Rabenstein im Jahr 1375 an das Chemnitzer Benediktinerkloster. Nach Auflösung des Klosters wurde Helbersdorf dem Amt Chemnitz unterstellt.

Die Helbersdorfer verletzten 1522 das Chemnitzer Bannmeilenrecht, so dass dem ansässigen Leinweber der Webstuhl weggenommen wurde. Auch in Helbersdorf, wie auch in den Nachbargemeinden Markersdorf, Kappel und Altchemnitz, wütete der Dreißigjährige Krieg – viele Gebäude wurden durch Holcksche Truppen 1632 dem Erdboden gleich gemacht.

Eine Industrialisierung blieb aus, dafür entwickelte sich Helbersdorf zum Wohnvorort für Chemnitzer Arbeiter. Auch die Helbersdorfer Bewohner selbst arbeiteten in den nahe gelegenen Fabriken, weshalb der Ort 1909 nach Chemnitz eingemeindet wurde.

Seit 1974 wurde der westliche Teil Helbersdorfs von den Plattenneubauten des Wohngebiet „Fritz Heckert“ eingenommen. Dafür wurden auch wenige baufällige Altbauten abgebrochen. Seit 1998 ist auch dieser Teil des „Heckerts“ vom Stadtumbau betroffen. Einige, gerade erst 25 Jahre alte Gebäude wurden entfernt oder aufwendig saniert.

Datei:Chemnitz-Flughafen.jpg
Empfangsgebäude des ehemaligen Chemnitzer Flughafen

Flughafen

Vom Abriss für das seit 1974 im Entstehen begriffenen „Fritz-Heckert-Gebiet“ blieb die Empfangshalle des alten Chemnitzer Flughafens verschont, lediglich die Landebahn wurde bebaut. Der Flughafen entstand in den Jahren 1925/26, zuvor herrschte in Chemnitz schon seit 1911 ein Flugbetrieb auf dem alten Flughafen an der Zschopauer Straße. Die Landung eines Luftschiffs im Jahr 1930 und des damals größten Landflugzeugs der Welt, der „Junker G38“, 1932 sorgten unter den Chemnitzern für großes Aufsehen.

Ab den 1930er Jahren wurde der Flughafen für den regulären Flugverkehr zu klein, so dass nur noch Maschinen für Rundflüge und Landwirtschafts- und Segelflugzeuge hier starteten.

Stadtpark

Gedenkstein über die Eiszeit im Stadtpark

Der „Stadtpark“ erstreckt sich als 6 km langer Streifen von nördlich der Treffurthstraße im Stadtteil Kapellenberg bis zum Beginn des Harthwalds im Stadtteil Markersdorf. Nur in Helbersdorf, wo sich der größere Teil befindet, wurde er planmäßig angelegt, der südliche Teil (ab Südring) erinnert eher an ein Waldstück.

Schon im Jahr 1798 ließ der damalige Besitzer des Areals, der Chemnitzer Bürgermeister Dr. Gotthold Leberecht Sachse, zwischen der heutigen Straßburger-, Becker- und Rößlerstraße einen kleinen privaten Park, „Sachses Ruhe“ genannt, errichten. Dieser Park wurde 1884 der Stadt Chemnitz zum Kauf angeboten. Den Kaufpreis stiftete der Stadtrat Ernst Otto Clauß, er veranlasste auch die Umbenennung in „Bürgerpark“. Mit dem Ausbau der Parkanlage wurden sofort begonnen. Stadtrat Fürchtegott Moritz Albert Voigt schenkte der Stadt 1890 für den weiteren Ausbau ein an den Park angrenzendes Areal. Durch die Begradigung des Chemnitzflusses fiel ein weitere Teil dem Gelände zu. Im Jahr 1900 wurde der „Voigtsche Park“ (heute das Gebiet um den kleinen Staddtparkteich) eröffnet. Otto Werner ließ 1904/05 das heute nach ihm benannte Parkstück anlegen. Nun besaß der Park eine Fläche von 5,6 ha, dennoch stand fest, dass der Park noch erweiterungswürdig war. Für die Erweiterung wurden 1908 weitere Grundstücke aufgekauft, der erste Spatenstich erfolgte im Jahr 1909. Der große Stadtparkteich entstand 1910/11, als man einen von Markersdorf kommenden Bach anstaute. Der Bau einer Parkschänke wurde auf Grund des ausgebrochenen Ersten Weltkriegs nicht verwirklicht. In dem Teil des Stadtparks nach dem heutigen Südring in Richtung Harthwald, wurde 1913/14 ein Fußballplatz angelegt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Park in Mitleidenschaft gezogen, mühsam wurde an der Wiederherstellung gearbeitet. An den Stadtpark wurde zusätzlich noch 1950 der „Vogelsche Park“ an der Beckerstraße eingegliedert.