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August Macke

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August Macke 1913

August Robert Ludwig Macke (* 3. Januar 1887 in Meschede (Hochsauerland); † 26. September 1914 südlich von Perthes-les-Hurlus (Champagne)) war ein deutscher Maler des Expressionismus.

Biografie

Sein Interesse an der Malerei wurde schon im Elternhaus geweckt. Sein Vater sammelte alte Stiche und zeichnete Landschaftsbilder.

1900 zog seine Familie nach Bonn. Macke besuchte hier das Realgymnasium. 1902 malte er seine ersten Aquarelle. Tiere, Landschaften und Porträts waren seine Motive.

1904 entstand sein erstes Skizzenbuch. 77 weitere Bücher produzierte er in seinem kurzen Leben. Zu dieser Zeit entdeckte er die Bilder von Arnold Böcklin und ließ sich von deren Stil beeinflussen. Im Laufe seiner künstlerischen Entwicklung schwand die Begeisterung für die Bilder Böcklins.

Das Skizzenbuch über seine Reise nach Italien (1905) zeigte Entwürfe, die stark vereinfacht waren und mit dem Licht experimentierten. Seine Gemälde aus dieser Zeit sind düster, mit wenigen Farben versehen.

In Basel lernte Macke Werke einzelner Impressionisten kennen, eine Kunstrichtung, die im damaligen Deutschland kaum bekannt war. Erste Bilder von ihm versuchen diese gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten.

Bei einer der ersten Reisen nach Paris begeisterte er sich besonders für die Werke Manets. Sein Skizzenbuch füllte sich mit Bildern aus dem Leben der Seine-Metropole. Einflüsse von Toulouse-Lautrec sind unverkennbar.

Macke besuchte von 1904 bis 1906 die Akademie und die Kunstgewerbeschule in Düsseldorf. Am dortigen Schauspielhaus gestaltete er als erste Arbeiten die Kostüme und Dekorationen für Macbeth und Leonce und Lena.

1907 lernte er in Paris Henri Matisse kennen, dessen Malerei ihn beeindruckte. Bei Lovis Corinth ließ sich Macke weiter ausbilden. Während seiner kurzen Ausbildung bei Corinth entstehen 15 Skizzenbücher. Ihre Motive: Theater, Cafés und die Menschen der Stadt.

Wie in Paris besuchte er auch in Berlin die Museen und setzte sich mit den Vertretern der Renaissance und des 19. Jahrhunderts auseinander. Ab 1909 kam Macke mit zahlreichen weiteren Künstlern in Kontakt.

1910 zog er mit seiner Frau an den Tegernsee. Seine Kreativität erreichte einen weiteren Höhepunkt, zahlreiche Entwürfe seiner Skizzenbücher dienten für spätere Gemälde als Vorlage. Seine Motive waren weiter die Menschen, die Landschaft und Stillleben. Hier entstanden auch Pastelle, die Einflüsse Cézannes zeigen. Die stete Auseinandersetzung mit den französischen Impressionisten führte Macke schließlich zu einem eigenständigen Stil seiner Bilder.

Mit Franz Marc verband ihn eine enge Freundschaft. Mit Wassily Kandinsky, Alfred Kubin, und Franz Marc bildete Macke die Künstlergemeinschaft "Der blaue Reiter". Macke stellte drei seiner Werke 1911 in München aus, im Rahmen einer Ausstellung des "Blauen Reiter".

Im Februar 1911 zog Macke mit seiner Ehefrau wieder nach Bonn. In dem Haus an der Bornheimer Straße, in welchem sich heute das Museum August-Macke-Haus befindet, entstand der größte Teil seines Werkes.

Ab 1911 trat Macke nicht nur als Maler in Erscheinung. Seine zahlreichen Kontakte zu internationalen Künstlern und Museumsleitern ermöglichten es ihm, mehrere Ausstellungen zu organisieren. Paul Klee, Kandinsky und Vertreter der Brücke erhielten durch Macke Ausstellungen.

Auch auf der zweiten Ausstellung im Jahr 1912 der Künstlervereinigung Der blaue Reiter in der Münchner Galerie Hans Goltz wurden Arbeiten von Macke gezeigt.

Eine weitere Freundschaft mit dem Franzosen Robert Delaunay brachte ihn in Kontakt mit der abstrakten Malerei.

1913 zog Macke in die Schweiz. Es war ein produktives Jahr für ihn. Seine Arbeiten zeigten die Einflüsse vieler Künstler. Seine Motive waren der Mensch und die Natur.

Während einer kurzen Reise nach Nordafrika bzw. Tunesien zusammen mit Paul Klee und Louis Molliet entstanden zahlreiche beeindruckende Aquarelle. Er produzierte auch viele Skizzen und Fotografien, die er teilweise später als Vorlage für Ölbilder gebrauchte.

Sein letztes Bild Der Abschied in düsteren Farben schien prophetisch zu sein. Macke wurde am 8. August 1914 zum Kriegsdienst eingezogen und wurde in einem Gefecht am 26. September erschossen. Er wurde nur 27 Jahre alt.

August Macke liegt auf dem Soldatenfriedhof von Souain begraben. Auf dem Bonner Alten Friedhof wird ihm und seiner Frau 1999 ein Gedenkstein nach Entwürfen seines Enkels, Dr. Til Macke, errichtet.

Am 26. September 1991 wurde das August-Macke-Haus in Bonn im Beisein des ehemaligen Bundespräsidenten und damaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen Johannes Rau eröffnet.

Den größten Teil des Lebens verbrachte er in Kandern (Südschwarzwald), wo er zahlreiche impressionen erhielt.

Werke (Auswahl)

Siehe auch: Werkverzeichnis August Macke

Commons: August Macke – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien