Drei Bruchpiloten in Paris
«Die große Sause» (frz. «La grande vadrouille»), im Deutschen auch unter dem Titel «Drei Bruchpiloten in Paris» bekannt, ist eine französische Filmkomödie, bei der Gérard Oury Regie führte und der im Jahre 1966 in die französischen Kinos kam. Dieser Film zählt zu den größten Erfolgen der französischen Kinogeschichte.
Inhalt
Im Jahre 1942, während der Besatzung Frankreichs durch die Deutschen, wird ein britisches Flugzeug über Paris abgeschossen. Die drei Besatzungsmitglieder werden von einem Maler und einem Dirigenten in die freie Zone hinter der Demarkationslinie begleitet, von wo sie wieder in das Vereinigte Königreich zurückkehren wollen.
Hinweise
Nach «Le Corniaud» (Louis, das Schlitzohr / Scharfe Sachen für Monsieur) hat Gérard Oury mit diesem Film seinen zweiten Kassenschlager der Komik geschaffen, der das Komikerduo de Funès und Bourvil zusammen in das besetzte Frankreich während des Zweiten Weltkrieges zurückversetzt. Louis de Funès, unvergleichlich in der Rolle eines egoistischen Dirigenten, war die ideale Besetzung als Gegenstück zur gefühlvollen und naiven Rolle Bourvils. Der Film hat Szenen zu bieten, die klassischer kaum sein können, als zum Beispiel beide, aufgrund einer Zimmerverwechslung, an der Seite eines deutschen Offiziers schlafen oder als ein betrunkener Deutscher ein eigenes Aufklärungsflugzeug abschießt. Claude Renoir schießt dabei Bilder unglaublicher Schönheit, die neben dem Licht- und Schattenspiel auch von der Landschaft der Bourgogne - von Mersault und dem Hospiz in Beaune - profitieren.
Weitere Informationen
- Originaltitel: La grande vadrouille
- Deutscher Alternativtitel: Drei Bruchpiloten in Paris
- Regie: Gérard Oury
- Szenario: G. Oury, Danièle Thompson et Marcel Jullian
- Dialoge: Georges Tabet, André Tabet
- Regieassistenz: Serge Vallin, Lucile Costa, Gérard Guérin
- Musik: Georges Auric - Werke des Komponisten Berlioz, aufgeführt vom «Orchestre de Paris» unter der Leitung von Robert Benedetti und Jacques Metehem
- Director of Photography: Claude Renoir
- Set Design: Jean André, Assistenten: Robert André, Robert Christidès, Théo Meurisse, Gabriel Béchir
- Ton: Antoine Bonfanti, Urbain Loiseau
- Produktionsfirmen: Robert Dorfmann (Les Films Corona), Lowndes Production, Rank - Franco Anglaise
- Produzenten: Georges Valon, Pierre Saint-Blancat
- Verbreitung; Valoria Films
- Kostüme: Tanine Autre, Léon Zay
- Maskenbildner: Odette und Pierre Berroyer
- Perücken: Carita
- Spezialeffekte: Jean Fouchet, Gil Delamare, Claude Carliez, Pierre Durin, Michel Durin, Daniel Braunschweig
- Land: Frankreich
- Format: 35 mm, Farbe, Panavision - Mono
- Dreharbeiten: 17 Wochen in den Studios der «Paris Studios Cinémas» und Außenaufnahmen in den Tälern der Bourgogne, in der Lozère, in den Causses von Aveyron, in Montpellier Le Vieux, in der Region Alleuze, in Mende, in der Schweiz und in Paris
- Originallänge: 2 h 12 min
- Uraufführung: 1. Dezember 1966 (Frankreich)
Hauptdarsteller
- André Bourvil: Augustin Bouvet, Maler- und Tapeziermeister in Clignancourt
- Louis de Funès: Stanislas LeFort, Dirigent des Palais Garnier
- Terry-Thomas: Sir Reginald Brook (Big Moustache)
- Claudio Brook: Peter Cunningham
- Mike Marshall: Alan Mac Intosh
- Marie Dubois: Juliette
- Pierre Bertin: Großvater von Juliette, Direktor des Kasperletheaters
- Andrea Parisy: Schwester Marie-Odile
- Mary Marquet: Oberin des Hospizes in Beaune
- Benno Sterzenbach: Major Achbach
- Paul Préboist: Fischer
- Henri Génès: Wärter des Zoos in Vincennes
- Colette Brosset: Mme Germaine, Hotelbesitzerin in Mersault
Wissenswertes
- Die beiden Schauspieler Louis de Funès und Bourvil spielten bereits 1964 im Film «Scharfe Sachen für Monsieur» (Le Corniaud) zusammen und sollten auch wieder für «Die dummen Streiche der Reichen» (La Folie des Grandeurs) zusammentreffen, aber Bourvil starb vor Beginn der Dreharbeiten.
- Seit 1966, als der Film uraufgeführt wurde, sprengte dieser alle Besucherrekorde in Frankreich und blieb für lange Zeit mit 17 Millionen verkaufter Eintrittskarten (in Frankreich) der erfolgreichste Film. Erst im Jahre 1997 wurde dieser Rekord durch den Film Titanic von James Cameron gebrochen. Trotzdessen bleibt dieser Film der wohl größte Erfolg der französischen Kinogeschichte.
- Der Film war in vielen Ländern ein Kassenschlager - selbst in Deutschland, wo er der erste komische Film war, der sich mit dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte.
- Noch heute kann man den Rumpf des Autos bewundern, das in der Szene mit den Segelflugzeugen den Titelhelden die Flucht ermöglichte... In der Nähe des «Aérodrome» in Mende. In Wirklichkeit gibt es dort sogar zwei Rümpfe, da die Szene zweimal gedreht worden war.
- Louis de Funès/Stanislas LeFort dirigiert den Ungarischen Marsch aus «La damnation de Faust» von Hector Berlioz. Für diese Szene hat er drei Monate vor dem Spiegel seines Salons geübt und Unterricht beim Dirigenten des Nationalorchesters genommen. Als die Szene zum ersten Mal gedreht wurde, stand das Orchester des Palais Garnier auf und zollte dem Dirigenten de Funès seinen Tribut mit dem Klopfen der Bögen gegen die Violinen.
Originalzitate
- Bourvil und De Funès versuchen, Englisch zu sprechen
- - Are you ? (Übersetzung: Sind sie?)
- - You are? (Übersetzung: Sie sind?)
- - Happy. (Übersetzung: Glücklich.)
- - Glad. Where is big moustache? (Übersetzung: Freut mich. Wo ist großer Schnurrbart?)
- - I don't know, and if you don't know I don't know, non ! (Übersetzung: Ich weiß nicht, und wenn Sie nicht wissen, ich nicht wissen, nein!)
- - I don't understand! (Übersetzung: Ich verstehe nicht!)
- - You come with me to pick up Peter. (Übersetzung: Sie kommen mit mir, um Peter abzuholen.)
- - Non, you come with me to pick up Mac Intosh. (Übersetzung: Nein, Sie kommen mit mir, um Mac Intosh abzuholen.)
- - Non, non, non, you (Übersetzung: Nein, nein, nein, Sie)
- - I beg your pardon? (Übersetzung: Wie bitte?)
- - And if you don't come, I, heu, ah ! merde alors ! comment on dit ça? (Übersetzung: Und wenn Sie nicht kommen, ich äh - ach, verdammt nochmal! Wie heißt das nochmal?)
- - Comment ça « merde alors » ! But alors you are freennch ! (Übersetzung: Was heißt das: «Verdammt nochmal»! Sie sind also Franzose!)
- - You are not english ? (Übersetzung: Sie sind kein Engländer?)
- Bourvil / De Funès kann kaum noch laufen und humpelt
- - Évidemment, c’est pas des chaussures pour la marche que vous avez là. (Übersetzung: Offensichtlich sind ihre Schuhe nicht für längere Fußmärsche geeignet.)
- - Puisque vous me le proposez si gentiment, j’accepte ! (Übersetzung: Wenn Sie mir das schon so freundlich vorschlagen, akzeptiere ich natürlich.)
- - Quoi ? (Übersetzung: Was bitte?)
- - Que vous me prêtiez vos souliers. (Übersetzung: Dass Sie mir ihre Schuhe leihen möchten, natürlich)
- - Bah, euh, vous chaussez du combien ? (Übersetzung: Äh ja, und welche Schuhgröße haben Sie?)
- - Du comme vous. (Übersetzung: Diesselbe wie Sie.)