Schloss Neunhof

Schloss Neunhof ist ein ehemaliger Herrensitz, der am Südrand des gleichnamigen Dorfes Neunhof liegt, welches heute ein Stadtteil von Nürnberg ist.
Wunderbar erhalten ist das ehemalige Schloss mit dem umgebenden Barockpark (1964 und 1978/79 rekonstruiert). Es ist noch immer in Privatbesitz, doch beherbergt es seit 1959 eine Zweigstelle des Germanischen Nationalmuseums (Jagdsammlung). Zugänglich für die Öffentlichkeit sind das Erdgeschoss mit der Küche, das 1. und das 2. Obergeschoss sowie von den Nebengebäuden der Pferdstall.
Bei der heutigen Anlage handelt es sich um den ehemaligen Herrensitz der Nürnberger Patrizier-Familie Kreß (später Kreß von Kressenstein), dem ein 1246 erstmals genannter Herrensitz voranging. Im ersten Markgrafenkrieg 1449 wurde dieser stark in Mitleidenschaft gezogen, und danach dem Bautypus des Nürnberger Weiherhauses folgend mit massiven Untergeschossen und Obergeschossen aus Fachwerk bis neu errichtet und mit einem Wassergraben versehen. Das Fachwerk ist nach Methoden der Dendrochronologie in das Jahr 1479 datiert und ein Giebel trägt die Jahreszahl 1508.
Mit einem symmetrisch angelegten Park wurde das Adelsanwesen im 18. Jahrhundert zu einem Jagdschloss umgestaltet. Im 2. OG ist die kleine Hauskapelle aus der Barockzeit erhalten.
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Schloss von N
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Schloss von SO
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Wappen eines Mitglieds der Familie Kreß von Kressenstein
Literatur
- Dehio: Bayern I: Franken, 2. Aufl., München 1999, S.662f.
- Günther P. Fehring und Anton Ress (†): Die Stadt Nürnberg. Kurzinventar, 2. Aufl. bearb. von Wilhelm Schwemmer, München: Dt. Kunstverl. 1977 [unver. Nachdruck 1982] (= Bayerische Kunstdenkmale; 10), S.389-396.
- G. Ulrich Großmann: Architektur und Museum - Bauwerk und Sammlung, Ostfildern-Ruit 1997 (= Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd.1), passim und bes. S.40-46.
- Irene Spille: Das Patrizierschloss Neunhof bei Nürnberg. Dependance des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2001, 34 S.