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Günzburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Lage von Günzburg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Region: Donau-Iller
Landkreis: Günzburg
Fläche: 55,4 km²
Einwohner: 19.919 (1. Januar 2006)
Bevölkerungsdichte: 358 Einwohner je km²
Höhe: 440-517 m ü. NN
Postleitzahl: 89312 (alt: 8870)
Vorwahl: 08221
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: GZ
Gemeindeschlüssel: 09 7 74 135
Stadtgliederung: 7 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßplatz 1
89312 Günzburg
Offizielle Website: Stadt Günzburg
E-Mail-Adresse: info@guenzburg.de
Politik
Oberbürgermeister: Gerhard Jauernig (SPD)

Günzburg ist eine Große Kreisstadt und liegt im Landkreis Günzburg in Schwaben, Bayern, an der Mündung der Günz in die Donau. Günzburg ist heute die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, der 1972 aus der kreisfreien Stadt Günzburg, dem Kreis Günzburg und dem Kreis Krumbach gebildet wurde.


Geschichte

Günzburg wurde um ca. 70 n.Chr. als Kastell "Guntia" (auch "Contia" oder "Gontia") von den Römern zur Verteidigung der Donaugrenze gegründet. Der Name leitet sich von einer keltischen Flussgöttin ab. Es bestanden mindestens zwei zeitlich aufeinanderfolgende Kastelle, eine größere Zivilsiedlung (umfangreiche Ausgrabungen der dazugehörigen Friedhöfe im Heimatmuseum) sowie vermutlich eine wichtige Donaubrücke. Nach der Räumung durch die Römer im 5. Jahrhundert siedelten sich Alemannen an. Die nahegelegene Burg Reisensburg wird als "Ricinis" bereits um 700 vom "Kartographen von Ravenna" als eine der fünf wichtigsten Burgen Alemanniens erwähnt. 1065 erste urkundliche Erwähnung als "Gunceburch". 1301 kam die Stadt an das Haus Habsburg, welche G. zum Hauptort der Markgrafschaft Burgau und zeitweise für ganz Vorderösterreich ausbauten. 1806 wurde die Stadt bayrisch.

Ganz in der Nähe von Günzburg wurde auch im deutschen Bauernkrieg 1525 der Leipheimer Haufen (ca. 5.000 Bauern) von dem Heer des schwäbischen Bundes massakriert.

Das neu entwickelte Luftwaffen-Flugzeug Messerschmitt Me 262 absolvierte 1942 seinen Jungfernflug auf dem Fliegerhorst Leipheim.

Politik

Der Stadtrat besteht aus 24 Mitgliedern. Seit der Kommunalwahl 2002 verteilen sie sich auf folgende Listen:

  • CSU: 8 Sitze
  • SPD: 8 Sitze
  • Unabhängiger Wählerblock: 4 Sitze
  • Freie Wählergemeinschaft: 3 Sitze
  • Günzburger Bürgerliste: 1 Sitz

Oberbürgermeister ist seit 2002 Gerhard Jauernig (SPD).

Kurioses

Der Name Günzburg schmückt sogar den Triumphbogen in Paris. Dafür verantwortlich war Napoleon, der 1805 übrigens auch vergaß, in Günzburg seine Zeche zu bezahlen. Doch 1989 beglich der französische Staatspräsident François Mitterrand in Begleitung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl bei einem Besuch der historischen Altstadt die Altschulden symbolisch.

Sehenswürdigkeiten

Touristische Attraktionen Günzburgs sind die von Dominikus Zimmermann zwischen 1736 und 1741 erbaute Frauenkirche, die Vorgängerin der Wieskirche, das markgräfliche Schloss (das einzige von Habsburgern erbaute in Deutschland), die Reisensburg (heute Tagungszentrum der Universität Ulm) sowie die fast vollständig erhaltene Altstadt, daneben auch der 2002 eröffnete Freizeitpark Legoland Deutschland.

Mitte November 2005 meldete die dpa, dass ein Investor die seit zwei Jahren brachliegende, 27 Hektar umfassende ehemalige Bundeswehrliegenschaft in Günzburg gekauft habe. Zusätzlich zu dem vorhandenen Legoland-Themenpark soll dort auf dem Gelände der früheren Prinz-Eugen-Kaserne ein weiterer großer Freizeitpark mit Feriendorf, Badesee, Tauchturm und Großkino errichtet werden.

Wirtschaft

  • Küchle-Oblaten-Fabrik
  • Kakao- und Tabakpulver-Fabrik
  • Esca Food Solutions - stellt die Hamburger für McDonalds her

Verkehrslage und Investitionen

Günzburg ist ein IC-Haltepunkt an der Strecke München - Ulm - Stuttgart. Es liegt an der Autobahn A8 München - Stuttgart, die sich bei Günzburg mit der Bundesstraße 16 in der Nähe der Autobahn Autobahn A7 kreuzt.

Der Bahnhof wird derzeit (2006) mit einem Kostenvolumen von 8,3 Millionen Euro modernisiert. Ferner wird ein Operationstrakt der Neurochirurgischen Klinik (8,6 Mio. Euro) auf dem Gelände des ehemaligen Bezirkskrankenhauses und die Grundschule Südost (3,5 Mio. Euro) neu gebaut.

Persönlichkeiten

  • Um 1470 wurde in Kleinkötz der reformatorische Prediger und Autor Johann Eberlin von Günzburg geboren.
  • Zweifelhafte Berühmtheit gewann die Stadt durch den in Günzburg geborenen Nazi-Verbrecher Josef Mengele, ein Sohn der Industriellenfamilie Mengele (Herstellung von Landmaschinen bis in die 1990er Jahre), den KZ-Arzt von Auschwitz. Für dessen Opfer wurde am 8. März 2005 im Dossenberger Hof eine von Schulen gestaltete Gedenktafel enthüllt. Es wird vermutet, daß Angehörige der Günzburger Familie Josef Mengele in seinem Versteck in Südamerika bis zu seinem Tode deckten und unterstützten.
  • Ebenfalls aus Günzburg stammte Franz Xaver Schwarz, der als Reichsleiter und einziger Reichsschatzmeister der NSDAP einer der wichtigsten, wenn auch weitgehend unbekannt gebliebenen Funktionäre der NSDAP war.
  • Die Politikerin und Friedensaktivistin Petra Kelly, Gründungsmitglied der Grünen, wurde am 29. November 1947 in Günzburg geboren.
  • Therese Huber (1764-1829), Schriftstellerin, Übersetzerin, Redakteurin
  • Alexander Heilmeyer (1872-1940), Schriftsteller
  • Dr. Bruno Merk, Politiker, ehemaliger bayerischer Innenminister, "Vater der Gebietsreform"

Veranstaltungen

Bekannteste Veranstaltung ist das alljährliche Guntiafest, das immer am letzten Wochenende im Juni stattfindet.

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