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Abraham Wenzel Löbel

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Abraham Wenzel Löbel (getauft 1. Juni 1631 in Platten; begraben 6. Januar 1707 in Johanngeorgenstadt) war ein deutscher Bergmeister und Gegenschreiber[1]. Er leitete das Bergamt Johanngeorgenstadt.

Leben

Abraham Wenzel Löbel wurde als jüngster Sohn des damaligen Bergmeisters und späteren ersten Bürgermeisters von Johanngeorgenstadt Johann Löbel (1592-1666) und dessen Ehefrau Ursula geb. Uphoff † 1666) im böhmischen Bergstadt Platten geboren.

Gemeinsam mit seinem Vater verließ er aus Glaubensgründen das katholische Königreich Böhmen und ließ sich im Winter 1653/54 am sächsischen Fastenberg nieder, wo er zu den Mitbegründern von Johanngeorgenstadt gehörte. Da bereits acht Jahre nach der Gründung der Stadt der hiesige Bergbau so umfassend geworden war,[2] ist Löbel 1662 auf kurfürstlichen Befehl die Leitung des dort auf seine Initiative neueingerichteten Bergamtes übertragen worden[3]. Die Funktion des Bergmeisters übte Löbel 45 Jahre bis zu seinem Tod aus. Des weiteren hatte er das Amt des Berggegenschreibers übernommen. Löbel starb im Jahre 1707 im Alter von 76 Jahren und wurde in der alten Johanngeorgenstädter Kirche am Heiligen-Drei-Königs-Tag begraben.

Löbels hohe Nachkommenschaft machte im Jahre 1723 hundert Personen aus.[4]

Familie

Abraham Wenzel Löbel heiratete 1650 in Platten Susanna Roth (1630-1693). Aus dieser Ehe gingen 14 Kinder hervor:

  • Johann Benedict (1652-1711) Silberbrenner und Bergschreiber; ∞ 1678 Johanngeorgenstadt Euphrosina Elisabeth Schlaitz
  • Johanna (1653-1706); ∞ 1673 Caspar Schott
  • Johann Georg (1654-1655)
  • Johann Georg (1656-1714) Seifensieder; ∞ 1679 Maria Elisabeth Ginssel
  • Euphrosyna (1657-1712); ∞ 1682 Johann Christoph Klassmann
  • Johann Heinrich (1659-1660)
  • Maria Barbara (1660-1734); ∞ 1683 Johanngeorgenstadt Johann Ernst Siegel
  • Johann Heinrich (1663-?)
  • Susanna Maria (1665-1741); ∞ 1686 Johanngeorgenstadt Johann Ludwig Corss, Sergeant
  • Abraham Wenzel (1667-1690) Schichtmeister; ∞ 1690 Anna Sophia Hempisch
  • Maria Magdalena (*/† 1669)
  • Christian (1670-1733) Zinnwaagmeister; 1.∞ 1689 Johanngeorgenstadt Anna Maria Güntzel; 2.∞ 1704 Johanngeorgenstadt Maria Catharina Klug
  • Anna Rosina (1674-1733); 1.∞ 1691 Johanngeorgenstadt Johann Christoph Thiel, Silberschmelzer; 2.∞ 1704 Johanngeorgenstadt Paulus Christian Meissner, Bader und Barbier

Nach dem Tod seiner Frau heiratete Löbel 1699 in Johanngeorgenstadt Anna Elisabeth Göthel verw. Mittelbach (1661-1729). Die Ehe blieb kinderlos.

Literatur

  • Ernst Költzsch: Regesten zum Gerichtsbuch Johanngeorgenstadt No. 2, 1664–1729, Wilkau-Haßlau 1967, Nr. 46, S. 114.
  • Frank Teller: Bergbau und Bergstadt Johanngeorgenstadt (1654–1945). Förderverein Pferdegöpel Johanngeorgenstadt e. V., Johanngeorgenstadt 2001.

Einzelnachweise

  1. Johann Christian Engelschall: Beschreibung Der Exulanten- und Bergstadt Johann Georgen Stadt, In vier Theilen vorstellende, I. Der Exulanten Zustand und wohin sie sich gewendet. II. Der Stadt Anbau, Wachsthum und darinnen vorgefallene Begebenheiten. III. Den dasigen Bergbau, dessen Ursprung, fündige Metallen und sämtliche Zechen. IV. Das eingepfarrte Hammerwerck Wittichsthal, wie auch die Obere-und Untere-Jugel. In Verlegung, Friedrich Lanckischens Erben, 1723 (google.de [abgerufen am 4. Juni 2017]).
  2. Leipziger zeitung. B. G. Teubner., 1893 (google.de [abgerufen am 4. Juni 2017]).
  3. Johann Christian Engelschall: Beschreibung Der Exulanten- und Bergstadt Johann Georgen Stadt, In vier Theilen vorstellende, I. Der Exulanten Zustand und wohin sie sich gewendet. II. Der Stadt Anbau, Wachsthum und darinnen vorgefallene Begebenheiten. III. Den dasigen Bergbau, dessen Ursprung, fündige Metallen und sämtliche Zechen. IV. Das eingepfarrte Hammerwerck Wittichsthal, wie auch die Obere-und Untere-Jugel. In Verlegung, Friedrich Lanckischens Erben, 1723 (google.de [abgerufen am 4. Juni 2017]).
  4. Johann Christian Engelschall: Beschreibung Der Exulanten- und Bergstadt Johann Georgen Stadt, In vier Theilen vorstellende, I. Der Exulanten Zustand und wohin sie sich gewendet. II. Der Stadt Anbau, Wachsthum und darinnen vorgefallene Begebenheiten. III. Den dasigen Bergbau, dessen Ursprung, fündige Metallen und sämtliche Zechen. IV. Das eingepfarrte Hammerwerck Wittichsthal, wie auch die Obere-und Untere-Jugel. In Verlegung, Friedrich Lanckischens Erben, 1723 (google.de [abgerufen am 4. Juni 2017]).