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Boeing 747

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Boeing 747-400 der Malaysia Airlines
Boeing 747-433 der Air India
Boeing 747-412 der Singapore Airlines
Vergleich der B 747-400 mit anderen Großflugzeugen

Die Boeing 747 (auch: Jumbo Jet oder B 747) ist ein vierstrahliges US-amerikanisches Großraumflugzeug der Boeing Company mit interkontinentaler Reichweite.

Das zur Zeit seiner Entwicklung mit Abstand größte Passagierflugzeug der Welt startete am 9. Februar 1969 zu seinem Erstflug. Die B 747 gehört nach wie vor zu den bekanntesten Flugzeugen überhaupt. Nahezu jede große Fluggesellschaft der Welt verfügt über dieses Muster. Die Nutzung ist ganz überwiegend ziviler Natur. Die B 747 wird sowohl für Passagier- als auch für Luftfrachtverkehre eingesetzt.

Leicht zu erkennen ist die B 747 an ihrem Buckel, darin befindet sich über dem Haupt-Fluggastdeck die Pilotenkanzel. Dahinter war ursprünglich ein Flugbegleiter-Ruheraum. Dieser wurde im Laufe der Entwicklung mit den neueren Versionen zu einem zweiten Fluggastdeck erweitert, das sich in neueren Varianten über das vordere Drittel der Flugzeugkabine erstreckt und in dem sich in der Regel die Sitzplätze der First oder Business Class befinden.

Die B 747 fliegt mit hoher Unterschall-Geschwindigkeit (Mach 0,85 oder 910 km/h bzw. 570 mph) und besitzt interkontinentale Reichweite (13,570 km oder 8,430 Meilen bei der B 747-400). In einigen Konfigurationen genügt dies, um nonstop von New York nach Hong Kong zu fliegen, was einem Drittel der Strecke um die Erde entspricht.

Geschichte

Ein Prototyp der B 747 – „City of Everett“ (1969)

Als die US Air Force Anfang der 1960er Jahre ein neues großes Transportflugzeug benötigte, beteiligte sich auch Boeing an der Ausschreibung. Der Beitrag von Boeing unterlag im Wettbewerb der Lockheed C-5 Galaxy, doch die Planungen für ein derart großes Flugzeug setzten den Grundstein zur B 747. Zum Zeitpunkt des Jungfernflugs 1969 wurde die B 747 das größte Passagierflugzeug der Welt und blieb dies auch bis zur Vorstellung des Airbus A380 im Jahre 2005.

Zum Zeitpunkt der Entwicklung der B 747 hatte man noch keine Erfahrung mit derartig großen Zivilflugzeugen. Dadurch wurden die Boeing-Ingenieure vor zum Teil sehr anspruchsvolle technische Herausforderungen gestellt. Unter Anderem mussten Rumpf, Tragflächen, Fahrwerk und Triebwerke neu konzipiert werden. Zu Beginn waren alle 747-Modelle mit dem Pratt & Whitney JT9D-Triebwerk ausgestattet – das erste einer neuen Generation von Turbofan-Triebwerken, das jedoch trotz Wassereinspritzung zur Leistungssteigerung kaum für den Start ausreichte. Später waren auch das CF6-50 von General Electric und das RB 211 von Rolls Royce verfügbar, wobei sich das CF6 als beliebtestes Triebwerk erwies. Für die 747-400 sind mittlerweile 3 verschiedene Triebwerke erhältlich: General Electric CF6-80C2; Pratt und Whitney PW4000; Rolls Royce RB 211

Das Urmodell, das Muster B 747-100, brachte jedoch noch nicht den kommerziellen Erfolg. Erst das Nachfolgemodell, die 747-200 – ausgestattet mit verbesserten Triebwerken (CF6-50), größeren Treibstofftanks (durch Wegfall der Wassertanks zur Leistungssteigerung beim Start) und einem damit verbundenen höheren maximalen Startgewicht sowie einer höheren Reichweite – brachte den Durchbruch. Der Erfolg führte dazu, dass die 747-200 bis ins Jahr 1992 hinein gefertigt wurde.

Bei der Überarbeitung der B 747 ging Boeing recht konservativ vor. Bei der 747-200 wurden im Wesenlichen andere Triebwerke verwendet und die Struktur wurde für eine bessere Haltbarkeit modifiziert, da die ersten Modelle Rissprobleme im Bereich des oberen Decks bekamen. Die 747-300 bekam ein gestrecktes oberes Deck, die Technik wurde kaum verändert. Erst bei der 747-400 wurde die Pilotenkanzel und die Elektronik stark überarbeitet, wodurch der Bordingenieur entbehrlich wurde. Dies wurde durch ein Glascockpit mit Teilautomatisierung erreicht. Die 747-200 hatte noch ca. 970 Bedienelemente im Cockpit, dies wurde durch Automatisierung auf ca. 230 Bedienelemente verringert. Zusätzlich vergrößerte Boeing die Spannweite um 2 m, und die Flügelspitzen wurden mit treibstoffsparenden Winglets ausgerüstet. Die seit 1988 verfügbare Modellreihe 747-400 stellt derzeit die modernste Variante der B 747 dar.

Den Plan, als Antwort auf den Airbus A380 eine 747-X auf den Markt zu bringen, hatte Boeing 2001 zunächst aufgegeben, da keine Fluggesellschaft als Käufer gefunden werden konnte. Nach dem Erfolg des Airbus A380 entwickelte der Konzern mit einem 747 Advanced genannten Modell die 747-Reihe aber doch weiter. Neben einem erhöhtem Fassungsvermögen soll das Modell auch eine erhöhte Reichweite aufweisen.

Größter Abnehmer war bis 1983 Pan American, anschließend Japan Airlines mit 114 Maschinen. Japan besitzt heute die größte Flotte der Welt an 747-Mustern.

Bis Januar 2006 waren insgesamt 1428 Maschinen aller Konfigurationen ausgeliefert oder bestellt. Die B 747 erwies sich für Boeing bis heute als höchst erfolgreiches und profitables Flugzeugmodell.

Konstruktion (Serie 400)

Rumpf

Der Rumpf ist eine Ganzmetall-Halbschalenkonstruktion mit tragender Außenhaut, die mit Längs- und Querstringern vernietet ist. Unter dem Passagierraum befindet sich der Frachtraum. Im vorderen Bereich ist der Passagierraum doppelstöckig ausgeführt. Im oberen Bereich befindet sich auch die Pilotenkanzel. Passagier- und Rumpfbereich sind als Druckkabine ausgeführt. Auf jeder Rumpfseite befinden sich 5 Passagiertüren. Ausnahme ist die verkürzte 747 SP, welche nur über 4 Türen auf jeder Rumpfseite verfügt.

Tragwerk

Das Tragwerk ist freitragend in Ganzmetallbauweise ausgeführt. An der Flügelvorderkante befinden sich je 8 Spalt- und 3 Krügerklappen. Auf dem Flügel sind 7 Spoiler angeordnet an jeder Flügelnase. Als Hochauftriebshilfen sind an der Flügelhinterkante Spaltklappen montiert.

Fahrwerk

Das Fahrwerk ist einziehbar ausgeführt. Das Bugfahrwerk ist lenkbar. Es trägt ein Zwillingsrad und wird nach vorne eingezogen. Das Hauptfahrwerk besteht aus vier Hauptträgern mit je vier Rädern. Zwei befinden sich am Rumpf und lenken unter bestimmten Bedingungen mit. Diese werden nach vorwärts eingezogen. Zwei Träger sind am Flügel befestigt und werden nach innen eingezogen. Das Fahrwerk ist hydraulisch gedämpft. Alle Räder des Hauptfahrwerks sind mit Karbon-Scheibenbremsen ausgerüstet und verfügen über ein Multikanalantiblockiersystem. Der Wendekreis, gemessen an der Flügelspitze, beträgt 96,92 m.

Leitwerk

Das Leitwerk ist als freitragendes Ganzmetallleitwerk, in Normalausführung ohne Trimmklappen, konstruiert.

Flugdeckbesatzung

Bis zur B 747-200/300 wurde noch mit 3 Mann Besatzung geflogen, anfänglich auch mit Navigator, dieser wurde allerdings mit Einführung des Trägheitnavigationssystem (INS) abgeschafft, zur 747-400 wurde auch der Flugingenieur wegrationalisiert, nun wird mit 2 Besatzungsmitgliedern geflogen, zusätzlich gibt es auf der Langstrecke eine Back-up Besatzung, die nach ca. 8 Stunden Flug oder Absprache übernimmt, um den Piloten die erforderliche 8-stündige Ruhezeit zu gewähren.

Betreiber

Die B 747 ist ein wirtschaflich erfolgreiches Produkt. Bis Februar 2005 sind 1370 Maschinen ausgeliefert worden. Davon befanden sich 938 noch im Einsatz.

Vollständige Betreiberliste
Stück  Betreiber
69     Japan Airlines
57     British Airways
47     Korean Air
43     Singapore Airlines
34     Cathay Pacific
33     China Airlines
33     Qantas
32     Air France
31     Northwest Airlines
30     Lufthansa
30     United Airlines
26     Saudi Arabian/Saudia
25     KLM
25     Malaysia Airlines
24     All Nippon Airways
20     Atlas Air
20     Thai Airways International
18     Air China
18     EVA Airways
16     Kalitta Air
14     Air India
14     Asiana
14     Cargolux
12     Nippon Cargo Airlines
12     Polar Airlines (Air Cargo)
12     Virgin Atlantic Airways
11     Evergreen
11     UPS
10     El Al
8      Air New Zealand
8      Iran Air
8      Pakistan International Airlines
8      South African Airways
7      Air Atlanta Icelandic
7      Corsair
7      Kabo Air
7      US-Luftwaffe
6      Orient Thai Airlines
5      Aerolineas Argentinas
5      Garuda
5      MK Airlines
5      Iran Luftwaffe
5      Philippine Airlines
5      Saha Airlines
4      Air Atlanta Europe
4      Air Plus Comet
4      Air Universal
4      Dragonair
4      Emirates Cargo
4      Japan Asia
4      Martinair
4      Southern Air
4      Tradewinds Airlines
3      Air Pullmantur
3      AirBridge Cargo
3      Cargo Airlines
3      Focus Air
3      Global Supply Systems
3      Regierung von Saudi Arabien
3      Transaero Airlines
2      Air Pacific
2      China Southern Airlines
2      Dubai Air Wing
2      JALWays
2      Japanische Streitkräfte
2      Logistic Air
2      Ocean Airlines
2      Regierung des Oman
2      Royal Air Maroc
2      Syrianair
2      TAAG Angola Airlines
2      Regierung der Vereinigte Arabische Emirate
1      Abu Dhabi Amiri Flight
1      Alitalia
1      Regierung Bahrein
1      Berkut Airlines
1      Regierung von  Brunei
1      Buraq Air
1      Global Peace Initiative
1      Iberia
1      Kingdom Aircraft
1      Kuwait Airways
1      NASA
1      Northeast Airlines
1      Orange Air
1      Phuket Airlines
1      Regierung von Katar
1      Star Triple Seven
1      Surinam Airways
1      Thai Sky Airlines
1      Travelcitydirect.com
1      Regierung des Jemen

Varianten der Boeing 747

Zivile Varianten

747-100

Die erste B 747-100 bekam schon bald nach dem Erscheinen den Spitznamen Jumbo. Der Erstflug fand am 9. Februar 1969 statt. Erstkunde war Pan American, die diesen Typ im Dezember 1970 erstmals im Liniendienst einsetzte. Erster europäischer Kunde war die Lufthansa, die insgesamt drei B 747-100 erhielt. Diese Version hatte ein Oberdeck mit drei Fenstern, welches als Lounge-Bereich genutzt werden sollte.

Die militärische Bezeichnung der USAF für die B 747-100 lautete C-19.

Datei:Pan Am 747 LAX.jpg
Boeing 747-100 der Pan Am in Los Angeles (Mai 1988) mit den drei Fenstern im Oberdeck (Merkmal der ersten Serie)
Boeing 747-200 der Aerolíneas Argentinas auf dem Flughafen Berlin Tegel
Boeing 747-300 der Pakistan International
Boeing 747SP der Syrian Arab Airlines

747-100B Zweite und verbesserte Ausführung der B 747-100 mit verstärktem Rumpf, Fahrwerk und Flügeln.

747-100SF Einige B 747-100 wurden zu Frachtflugzeugen umgerüstet und erhielten die Bezeichnung 747-100SF.

747-200B

Die Modellreihe ist ähnlich der B 747-100B, aber mit stärkeren Triebwerken und erweiterter Treibstoffkapazität ausgestattet. Das Startgewicht beträgt maximal 377.842 kg.

747-200B Combi Dies ist eine Version der B 747-200B mit linker Ladetür (Side Cargo Door) als Standardausführung. Diese Bauform kann als reine Passagier- und kombinierte Passagier/Frachtkonfiguration benutzt werden; die Passagiere werden durch ein herausnehmbares Schott von der Fracht getrennt.

747-200 Convertible Diese Version der B 747-200 ist wahlweise als reine Passagier- oder Frachtmaschine umrüstbar. Dazwischen kann der Betreiber außerdem zwischen insgesamt fünf verschiedenen Passagier/Fracht-Konfigurationen wählen.

747-200F Freighter Dies ist eine reine Frachtversion der B 747-200 mit Beladung durch den nach oben hochklappbaren Bug; eingebaut ist ein von zwei Mann bedienbares Ladesystem, das die Be- und Entladung in sehr kurzer Zeit gestattet. Die maximale Nutzlast beträgt 112.491 kg.

747-200BM (SUD) Stretched Upper Deck Die Version entspricht den Maßen der B 747-200B, das Oberdeck wurde jedoch um circa 7 m verlängert, so dass nun bis zu 69 Sitze im Oberdeck untergebracht werden können. Außerdem wurde die Treppenverbindung geändert und die Notausgänge wurden vergrößert. Das Gesamtgewicht hat sich dadurch nur um 2 % erhöht. Diese Version wurde noch bis zum ersten Quartal 2004 vor allem von KLM Royal Dutch Airlines genutzt.

747-300

Die B 747-300 entspricht von den Ausmaßen der 747-200BM (SUD). Sie ist ausgestattet mit Triebwerken der dritten Generation (Pratt & Whitney JT9D-7R4, RB211-524G und CF6-80), wodurch sich der Treibstoffverbrauch um bis zu 25 % verringerte. Erstflug war im Herbst 1982; Erstkunde war die Swissair, die das Flugzeug erstmals am 23. März 1983 im Liniendienst einsetzte. 1989 endete die Produktion nach dem Bau von 81 Einheiten.

747 SP

Die Special Performance-Version der B 747 war ursprünglich als verkürzte Version der B 747-200B mit zwei bzw. später drei Triebwerken geplant. Tatsächlich wurde sie eine etwas leichtere Super-Langstreckenversion. Dies erreichte man durch eine Verkürzung der Rumpflänge um 14,35 m. Ein neues Leitwerk mit vergrößerten Leitflächen (Höhe wie Spannweite) musste montiert werden, um die verringerte Stabilität durch den verkürzten Rumpf auszugleichen. Der Erstflug erfolgte am 4. Juli 1975, die Typenzulassung durch die FAA am 4. Februar 1976. Mit der B 747SP können maximal 440 Passagiere über eine Distanz von bis zu 15.780 km befördert werden. Es wurden seit 1975 insgesamt 44 Exemplare produziert. Erstkunde war PanAm.

Die B 747SP ist die einzige Version, die bis zur Flugfläche 410 (Flughöhe 41.000 Fuß = ca. 12.500 Meter) steigen kann. In dieser Höhe liegt die Reisegeschwindigkeit bei Mach 0,90. Sie ist damit das schnellste kommerzielle Passagierflugzeug (abgesehen von den überschall Passagierflugzeugen Concorde und TU-144).

747 SR

Die Short Range-Version der B 747 ist eine Version für relativ kurze Reichweiten mit hohem Passagieraufkommen. Sie basiert auf der B 747-100B, deren Zelle nochmals verstärkt und deren Startmasse auf 273,5 t reduziert wurde. Das Sitzplatzangebot wurde deutlich erhöht (bis zu 624 Passagierplätze). Dies wird vor allem durch einen kürzeren Sitzabstand erreicht. Von der B 747SR wurden 29 Einheiten produziert und hauptsächlich im asiatischen Raum verkauft und eingesetzt. Erstkunde war Japan Air Lines, die diesen Typ erstmalig am 7. Oktober 1973 einsetzte.

747-400

Boeing 747-400 der Air India in London Heathrow
Boeing 747-400 der British Airways
Boeing 747-400F der Cargolux
Boeing 747-400ER der QANTAS
Tragfläche einer Boeing 747-400 mit Winglet

Die B 747-400 ist das neueste und fortschrittlichste Modell der B 747. Es ist die einzige Version die sich noch in der Produktion befindet und hat die mit den mit Abstand größten Verkaufszahlen. Diese Variante wird bis zur Einführung des Airbus A380 das größte Verkehrsflugzeug der Welt bleiben. Die B 747-400 soll in Zukunft von der B 747-8 ersetzt werden, deren Erstflug für 2009 vorgesehen ist.

Die 400er Serie wurde von Boeing (Boeing Commercial Airplanes) im Oktober 1985 angekündigt, der Roll out erfolgte im Januar 1988 und der erste Flug am 29. April des gleichen Jahres. Die Musterzulassung mit PW4000-Triebwerken wurde am 10. Januar 1989 erteilt, mit CF6-80C2 am 18. Mai 1989 und mit RB211-524G am 8. Juni 1989.

Die B 747-400 basiert auf der B 747-300, wurde aerodynamisch jedoch komplett neu gestaltet. Sie hat eine andere Flügelwurzel und Tragflächen mit 2 m größerer Spannweite und mit Winglets. Trotz der vergrößerten Spannweite, konnte durch die Verwendung von Verbundwerkstoffen und neuen Aluminium-Legierungen das Gewicht der Tragflächen gesenkt werden. Daneben wurde die Pilotenkanzel neu gestaltet, durch das neue gläserne Cockpit konnte der Flugingenieur entfallen, dessen Aufgaben nun auf die zwei Piloten verteilt waren. Dafür mussten die einzelnen Systeme automatisiert oder vereinfacht werden, die analogen Rundinstrumente wurden größtenteils durch Digital-Bildschirme ersetzt und ein leistungsfähiges Flight Management System eingebaut. Die Flugsteuerung wurde verbessert und eine elektronische Triebwerksregelung (FADEC) eingebaut. Weitere Änderungen umfassten Treibstofftanks im Heck, verbesserte Triebwerke, eine neu gestaltete Inneneinrichtung mit im Gegensatz zu den einfachen Bord-Unterhaltungsystemen der B 747-300 völlig neuen Ausstattungen mit wesentlich größeren Kapazitäten und Möglichkeiten. Die B 747-400 ist aufgrund der verbesserten Triebwerke um 25 % wirtschaftlicher als die ursprüngliche 747-100 und nur halb so laut. Sie ist in allen Passagier-, Fracht- (B 747-400F bzw. B 747-400SF) und kombinierten Versionen (B 747-400M) erhältlich.

Die erste B 747-400 wurde am 26. Januar 1989 an Northwest Airlines ausgeliefert und von dieser am 9. Februar 1989 in Dienst gestellt.

China Airlines war die erste Fluggesellschaft, die eine neue Inneneinrichtung mit der Bezeichnung „Signature Interior“ bestellte. Diese Maschine, die in einer China Airlines/Boeing-Lackierung gehalten war, wurde 2005 in Betrieb genommen.

British Airways ist der größte Betreiber der B 747-400 mit insgesamt 57 neu gekauften Maschinen (Dezember 2005).

Die B 747-400 erreichte eine Stückzahl von bisher 650 Einheiten (Dezember 2004) und ist die am meisten gebaute Variante der Boeing 747 überhaupt.

747-400F
Die B 747-400F (Freighter) ist die Frachtversion der 747-400, die über die moderne Zweimann-Pilotenkanzel und über Winglets verfügt, aber aus Gründen der Gewichtsersparnis wieder das kurze Oberdeck der B 747-200 hat und damit auf der Zelle der B 747-200F basiert. Das Flugzeug ist mit einer Bugladeklappe ausgestattet, die Fenster im Hauptdeck wurden durch Metall ersetzt. Erstflug dieser Version war am 4. Mai 1993, zum ersten Mal in Dienst gestellt wurde sie am 17. November des gleichen Jahres bei Cargolux. Größere Abnehmer waren Atlas Air, Cargolux, China Airlines, Korean Air, Nippon Cargo Airlines, Polar Air Cargo, und Singapore Airlines.

Auch von dieser wurde eine Ultralangstreckenversion, die B 747-400ERF, gebaut, deren Erstkunde Air France war.

747-400M
Die B 747-400M, eine kombinierte Passagier- und Frachtversion, auch „Combi“ genannt, flog zum ersten Mal am 30. Juni 1989 und wurde bei KLM am 12. September 1989 in Dienst gestellt. Die B 400M verfügt über ein großes Laderaumtor auf der Rechten Seite im Heck des Rumpfes.

747-400D
Die B 747-400D (Domestic) ist eine Kurzstreckenversion mit dichter Sitzanordnung und etwas kürzeren Tragflächen ohne Winglets. Diese wurde für Flüge innerhalb von Japan entwickelt und ist – bis zur Einführung des Airbus A380 – das Flugzeug mit der höchsten Sitzplatzkapazität der Welt (bis zu 597). Die B 400D erlaubt aufgrund der größeren Steifigkeit und geringeren Belastung der Tragflächen eine höhere Zahl an Starts und Landungen. Bei einigen Maschinen wurde ausserdem das Fahrwerk in ausgefahrener Stellung blockiert um Wartungaufwand zu sparen, da die Kraftstoffersparnis durch das Einfahren des Fahrwerks bei extrem kurzen Flugzeiten zu gering ist. Die B 747-400D können bei Bedarf auf die Tragflächen der Langstreckenversion umgerüstet werden. Der Erstflug dieser Version war am 18. März 1991. Erstkunde war Japan Airlines, welche am 22. Oktober 1991 die erste Maschine in Betrieb nahm.

747-400ER
Als B 747-400ER (Extended range) wurde am 28. November 2000 eine Ultralangstreckenversion mit erhöhtem Abfluggewicht aufgelegt. Die B 400ER kann entweder 805 km weiter fliegen oder zusätzliche 6800 kg Fracht befördern. Am 31. Oktober 2002 wurde die erste von 6 bestellten Maschinen an die Qantas ausgeliefert.

747-400ERF
Die B 747-400ERF ist die Nur-Frachtversion der B 400ER, aufgelegt am 30. April 2001. Die erste B 400ERF wurde über die ILFC am 17. Oktober 2002 an Air France geliefert. Ausserdem betreibt die KLM Cargo 3 dieser Maschinen.

747-400SF
Eine weitere B 747 Variante ist die B 747-400SF (Special Freighter), eine B 747-400, die zum Frachter umgebaut wurde. Die Maschine erhält dazu im hinteren Rumpfbereich eine große Frachttür. Das Umbauprogramm lief im Jahr 2004 an.

747-8

In den 1990er Jahren unter den Bezeichnungen B 747-500/-600 und B 747-700 mehrfach Weiterentwicklungen der B 747 avisiert, die jedoch nicht auf genügend Kundeninteresse stießen und daher nicht realisiert wurden. Der sich abzeichnende Erfolg des A380 führte Ende 2004 dazu, dass Boeing doch noch einmal auf das Konzept einer weiterentwickelten B 747-400 zurückkam, dieses Mal unter der Bezeichnung 747 Advanced. Am 14. November 2005 wurde das Projekt schließlich unter dem Namen 747-8 offiziell gestartet. Die 747-8 basiert auf einer weiter vergrößerten Version der 747-400, welche die Kapazitätslücke zwischen Boeing 777-300 bzw. Airbus A340-600 und Airbus A380 schließen soll. Sowohl eine Frachter-Variante unter der Bezeichnung B 747-8 Freighter wie auch eine Passagiervariante mit dem Namen B 747-8 Intercontinental sind geplant.

Die B 747-8 Freighter wird gegenüber der B 747-400F um 5,30 m auf 76,00 m gestreckt und eine Nutzlastkapazität von 140 t besitzen. Wie bereits die B 747-400F wird auch die B 747-8F kein gestrecktes Oberdeck bekommen.

Die Passagiervariante, B 747-8 Intercontinental, wird gegenüber der B 747-400 um lediglich 3,60 m auf 74,30 m gestreckt und bietet damit im Vergleich zum Vorgänger Platz für zusätzliche 34 Passagiere. Damit ergibt sich in einer Drei-Klassen-Auslegung eine Kapazität von 450 Passagieren bei einer maximalen Reichweite von 14.816 km.

Beide Varianten bekommen überarbeitete Flügel mit neuen Flügelenden, ein neues Interieur, sowie ein Cockpit, dessen Auslegung sich an den Pilotenkanzeln der 777 und 787 orientiert. Die wichtigste technologische Neuerung stellen jedoch die von der 787 übernommenen effizienten Triebwerke vom Typ General Electric GEnx dar. Da Boeing einen Exklusivvertrag mit General Electric abgeschlossen hat, wird die 747-8 nicht mit Triebwerken anderer Hersteller erhältlich sein. Boeing geht von einem Bedarf von 900 Maschinen im Segment über 400 Sitzplätze bis 2025 aus. Quelle

Mit dem offiziellen Programmstart am 14. November 2005 wurden auch erste Bestellungen der 747-8 bekannt gegeben. Trotz vorheriger Ankündigungen, als Erstkunden auch mindestens eine Passagier-Airline als Kunden gewinnen zu wollen, bestellten zunächst nur Cargolux zehn – plus zehn Optionen – und Nippon Cargo acht – plus sechs Optionen – B 747-8 Freighter.

Die Aufträge haben nach Listenpreisen einen Gesamtwert von ca. fünf Milliarden US-Dollar.

Militärische Varianten

Boeing AL-1 Airborne Laser (AL)
Boeing E-4 der USAF

AL-1

Die AL-1 ist ein auf der B 747-400F basierendes fliegendes Laser-Waffensystem der United States Air Force (USAF), das anfliegende Raketen (insbesondere Interkontinentalraketen) mit ihrem in der Nase auf einem Drehturm angebrachten richtbaren chemischen Laser (Chemical Oxygen Iodine Laser – COIL) zerstören soll. Insgesamt sieben Maschinen sind zum Umbau vorgesehen, ein Prototyp flog erstmals im Juli 2002 und wird zur Zeit weiter erprobt.

E-4

Die von der B 747-200B abgeleitete E-4 wird von der US-Luftwaffe als fliegender Kommandoposten für den Ernstfall eingesetzt, falls die landgestützte Kommunikations-Infrastruktur durch Krieg oder Naturkatastrophen bereits zerstört ist oder eine solche Zerstörung droht. Die E-4 soll als National Airborne Operations Center (NAOC) die Befehls- und Kommandogewalt der US-Regierung und der Streitkräfte in diesen Fällen sicherstellen. Gegen den bei Atombombenexplosionen auftretenden elektromagnetischen Impuls ist die Elektronik besonders geschützt und bei einem drohenden Angriff mit wärmesuchenden Raketen können elektronische Gegenmaßnahmen und Täuschkörper eingesetzt werden. Die vier Exemplare der Boeing E-4 gehören zum Arsenal des Air Combat Command (ACC) und sind auf der Offutt Air Force Base in Nebraska beheimatet; eine davon befindet sich in ständiger Alarmbereitschaft. Diese Maschinen werden auch als Kneecap bezeichnet und können mit Hilfe von Luftbetankung bis zu drei Tage und Nächte ohne Zwischenlandung in der Luft bleiben.

C-19

Die USAF rüstete 19 Einheiten der B 747-100 zur Variante C-19 um. Diese Flugzeuge standen ab 1970er bis Anfang der 1990er Jahre bei der US-amerikanischen Fluggesellschaft PanAm in normalen Liniendienst. Im Krisenfall hätten sie der Luftwaffe als Transporter für Soldaten und Fracht unterstellt werden können. Die Maschinen sind mit zusätzlichen, größeren Frachtluken, verstärkten Böden und einem Ladesystem ausgestattet, wodurch sich das Leergewicht um rund sechs Tonnen erhöhte. Der 1988 über Lockerbie, Schottland abgestürzte Jumbo war eine solche Maschine.

C-33

Ab März 1994 suchte US-Luftwaffe nach einer Ergänzung für die noch kleine Flotte ihrer Transportflugzeuge des Typs C-17 Globemaster III. Boeing reichte daraufhin zwei Vorschläge auf Basis ihrer B 747-400F ein, die die Bezeichnung C-33 erhielten. Das US-Verteidigungsministerium entschied sich im November 1995 aber gegen das Ergänzungsprogramm und beschaffte stattdessen zusätzliche C-17-Transporter.

Boeing VC-25 der USAF
Boeing 747-SCA mit der Atlantis

VC-25A

Die beiden auf der B 747-200B basierenden VC-25 der USAF befördern den US-Präsidenten und werden dann als Air Force One bezeichnet. Auch diese Maschinen können im Ernstfall als fliegende Kommandozentralen dienen, sie verfügen über modernste Kommunikationseinrichtungen, die vom Oberdeck aus bedient werden und bieten dem Präsidenten vollen Zugriff auf das gesamte Militär. Gegen den bei Atombombenexplosionen auftretenden elektromagnetischen Impuls ist die Elektronik besonders geschützt und bei einem drohenden Angriff mit wärmesuchenden Raketen können elektronische Gegenmaßnahmen und Täuschkörper eingesetzt werden. Die Möglichkeit der Luftbetankung erhöht die Reichweite und Unabhängigkeit. Neben 26 Besatzungsmitgliedern können bis zu 76 Fluggäste befördert werden. Als Air Force One hatte die VC-25 am 6. September 1990 ihren ersten Einsatz.

Sonstige Varianten

Shuttle Carrier Aircraft

Zwei B 747-100 wurden von der NASA zum Shuttle Carrier Aircraft (SCA) umgebaut. Mit ihnen kann das Space Shuttle nach einer Ausweichlandung huckepack nach Cape Canaveral zurücktransportiert werden. Die B 747 SCA ist vergleichbar mit der ursprünglichen Funktion der sowjetischen bzw. ukrainischen Antonow An-225, die als Transporter für die Raumfähre Buran entwickelt wurde.

Stratospheric Observatory For Infrared Astronomy

Das Stratospheric Observatory For Infrared Astronomy (SOFIA) ist ein fliegendes Teleskop auf Basis einer B 747SP, das die NASA seit den 1980ern gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt. Erste Beobachtungsflüge sind nunmehr für den Herbst 2006 geplant, doch im NASA-Budgetplan für 2007 taucht das SOFIA-Projekt nicht auf.

Large Cargo Freighter

Der Boeing 747 Large Cargo Freighter ist ein Frachtflugzeug auf Basis der Boeing 747. Er besitzt einen Rumpf mit einem wesentlich vergrößerten Durchmesser, um so Teile für die Boeing 787 transportieren zu können. Zum Be- und Entladen kann das Heck zur Seite geschwenkt werden. Der Frachtraum ist nicht Druckbelüftet. Das Kabinenvorderteil entspricht dem einer herkömmlichen 747 und schließt zum Frachtraum mit einem Druckschott ab. Die Maschine ist wesentlich größer wie die in der Aufgabe vergleichbare Airbus Beluga.

Regierungsmaschinen

Neben den USA mit ihrer VC-25 (Air Force One) setzen auch einige weitere Staaten die Boeing 747 als Regierungsflugzeug ein:

Bahrein
Das arabische Emirat Bahrein am Persischen Golf setzt eine B 747 SP als Regierungsflugzeug ein.

Brunei
Das Sultanat Brunei in Südostasien besitzt mehrere B 747 die zum Teil zur nationalen Fluggesellschaft Royal Brunei Airlines gehörten und ebenso zum Teil umgebaut wurden. Diese stehen dem Sultan und seiner Familie praktisch wie eine Privatmaschine zur Verfügung.

Boeing 747-47C der japanischen Regierung in Sapporo

Japan
Die Regierung von Japan verfügt über zwei B 747-400 (747-47C) zur Beförderung des Premierministers, des Kaisers (Tenno) mit der Kaiserin sowie weiteren ranghohen Offiziellen des Landes. Die Maschinen besitzen ein ähnliches Markierungsschema wie die US-amerikanische Air Force One, das Wort Japan in Kanji und englisch auf dem Rumpf ausgeschrieben, einen roten Streifen von vorne bis hinten entlang der Fenster und der Hinomaru als Hoheitszeichen bzw. Kennung (Kokarde) der japanischen Luftwaffe (englisch: Japan Air Self-Defense Force) an der Seitenflosse und den beiden Tragflächen. Die Maschinen tragen die militärischen Kennungen 20-1101 bzw. 20-1102 und besitzen hochmoderne Kommunikationstechnik, deren Art und Umfang jedoch unbekannt ist; weitere Details wurden ebenfalls nie veröffentlicht. Diese beiden Flugzeuge sind von der Modellversion her die modernsten 747-Regierungsmaschinen.

Kasachstan
Die Regierung von Kasachstan, einem der Nachfolgestaaten der Sowjetunion, besaß für zwei Jahre eine B 747SP. Diese wurde jedoch nicht wie beabsichtigt in eine Regierungsmaschine umgerüstet, sondern mehrfach an Kazakhstan Airlines verleast und später an Air Finance Lt. verkauft. Das Flugzeug flog später auch für den Sultan von Brunei bevor sie an einen privaten Betreiber verkauft wurde.

Oman
Das Sultanat Oman im Südosten der arabischen Halbinsel besitzt insgesamt zwei B 747SP, die innerhalb der königlichen Flugbereitschaft (englisch: Omani Royal Flight) dem Sultan sowie der königlichen Familie als Regierungsflugzeug dienen. Dabei wird meistens eine Maschine eingesetzt (B 747SP-27, Bau Nr. 21992/447, Registrierung A4O-SP) und die andere in Reserve gehalten (Registrierung A4O-SO). Das erste Flugzeug begann seine Laufbahn im Mai 1980 bei Braniff International. Die omanische Regierung kaufte die Maschine 1992 und wurde nach Überholung bzw. Umbau bei Boeing und einer Firma in Florida im Jahre 1993 ausgeliefert.

Qatar
Das arabische Emirat Qatar am Persischen Golf setzt eine B 747SP als Regierungsflugzeug ein.

Saudi Arabien
Das Königreich Saudi Arabien verfügt noch über 2 von ursprünglich 3 B 747SP als Regierungsflugzeuge.

Boeing 747 in Museen

Interieur einer B 747 in der Touristenklasse (Thai Airways International)

Technische Daten

Kenngröße 747-100 (erstes Serienmodell) 747-400ER (modernstes Serienmodell)
Länge 70,7 m 70,7 m
Spannweite 59,6 m 64,4 m
Höhe 19,3 m 19,4 m
Tragflügelfläche 511 m² 541 m²
Leergewicht 162,4 t 180,8 t
Maximales Startgewicht 340,2 t 412,8 t
Höchstgeschwindigkeit 967 km/h 939 km/h
Reichweite mit max. Zuladung   9.040 km 14.200 km
Antrieb (Beispiel) vier P&W JT9D mit je 209 kN Schub vier GE CF6-80 mit je 274 kN Schub
Besatzung (Pilotenkanzel) Drei Zwei


Reichweite
Eine 747-400 der Qantas flog 1989 nonstop von London nach Sydney und legte dabei eine Entfernung von 18.000 km (11185 Meilen) in 20 Stunden und 9 Minuten zurück; allerdings war dies der Überführungsflug einer fabrikneuen Maschine ohne Passagiere oder Fracht an Bord.

Fakten & Trivia

  • Eine B 747-400 besteht aus 6 Millionen Einzelteilen, davon sind allein die Hälfte Befestigungselemente, die in 33 verschiedenen Ländern hergestellt werden.
  • Ein einzelnes Triebwerk einer B 747-400 erzeugt mehr Schub als alle vier Triebwerke einer frühen Boeing 707 zusammen.
  • Wenn die Kabine einer B 747 voll druckbelüftet ist, beinhaltet diese Luft in Äquivalenz zu einem Gewicht von über einer metrischen Tonne.
  • Frühe Ausführungen der B 747 haben mehr als 300 kg (700lbs) abgereichertes Uran in den Triebwerkseinlässen, um als Ballast einem eventuellen Flattern der Tragflächen entgegenzuwirken.
  • Im Jahr der Einführung 1969 wurde der Begriff Jumbo Jet von den Medien aufgegriffen um die brandneue B 747 sowie die damals gleichzeitig entwickelten Verkehrsflugzeuge mit großem Rumpfquerschnitt (Widebody) wie die Lockheed TriStar TriStar bzw. Douglas DC-10 als neue Klasse von Großflugzeugen zu beschreiben. Boeing missfiel dieser Spitzname zu Beginn jedoch und ließ nichts unversucht die Verwendung dieser Bezeichnung in den Medien und der Öffentlichkeit zu verhindern. Aber alle Anstrengungen waren umsonst und bis heute ist Jumbo Jet ein Synonym für die B 747.
  • Aufgrund ihrer enormen Länge ergibt sich während des Fluges eine leichte Verwindung des Rumpfes. Dieser Effekt wurde bei der Entwicklung des Autopiloten der frühen Ausführungen der B 747 noch nicht berücksichtigt, so dass es eine sehr langsame Abweichung beim Gieren während des Fluges mit dem Autopiloten auftritt. Dies wurde zum ersten Mal bei einem Transatlantikflug zur Luftfahrtausstellung in Paris festgestellt, als einige Leute im Heck der Maschine schwer luftkrank wurden. Nach dem Rückflug wurde das Flugzeug für zwei Wochen einigen Rüttelversuchen unterzogen um den Fehler zu lokalisieren und das mit dem Autopiloten verbundene Gierdämpfer-System zu überarbeiten. Diese Maßnahme konnte das Problem lösen und dieser Effekt ist seitdem abgestellt bzw. dermaßen stark reduziert, dass er von den Passagieren nicht mehr wahrgenommen werden kann.
  • Es gibt noch andere Flugzeuge mit einem erhabenem „Buckel“ über dem Rumpf wie die Carvair, die auf Basis der Douglas DC-4 von 1961 bis 1969 gebaut wurde. Weithin bekannt wurde dieses besondere Flugzeug durch einen Auftritt im James Bond-Film Goldfinger von 1964 und gilt als der ideelle Vorläufer der Boeing 747.
  • In den 1970er Jahren erhielt die 747 von einigen Piloten wegen ihrer Größe und Fassungsvermögen den Spitznamen „Königin der Lüfte“.
  • Die Windschutzscheiben der B 747 widerstehen einem Schlag von 50 Tonnen.
  • Der Jumbo Jet gilt besonders in seinen frühen Versionen in unbeladenem Zustand als unangenehm zu fliegen (englisches Zitat: „In unloaded condition the 747 is a scary plane to fly“).
  • Das Flugzeug erreicht vor dem Abheben Geschwindigkeiten von über 360 km/h.
  • Obwohl das Oberdeck im Vergleich zur Größe des gesamten Flugzeugs klein erscheint, kann hier eine bedeutende Zahl an Fluggästen untergebracht werden. Die japanische JAL führt auf dem Oberdeck ihrer B 747-400D insgesamt 86 Sitzplätze.
  • Die B 747 der indischen Fluggesellschaft Air India werden wegen ihrer opulenten Innenausstattung und besonderen Lackierung um den Fenstern herum auch Fliegende Paläste genannt.
  • Die B 747 ist dafür zugelassen mit nur drei von vier Triebwerken zu fliegen. Sie kann selbst dann sicher starten, falls ein Triebwerk kurz nach dem Abheben („Rotieren“) ausfallen sollte und kann in den meisten Fällen den Flug bis zum Ziel fortsetzen.
  • Im Jahre 1997 erlebte der britische Geschäftsmann Stuart Pike als bisher einziger Linienpassagier einen Alleinflug mit einer B 747 der British Airways. Der Flug von London nach New York verspätete sich wegen eines technischen Defekts um mehrere Stunden, so dass alle übrigen Passagiere bereits auf andere Flüge umgebucht hatten. Pike flog als einziger Passagier mit weiteren 15 Stewardessen nach New York.

Abstürze und Unglücke

Datum Fluggesellschaft Flugzeugtyp Opfer Ursache
20.11.1974 Lufthansa 540 747-130 59 von 157 Menschliches Versagen - fehlerhafte Bedienung des Hydrauliksystems
27.03.1977 KLM Royal Dutch Airlines 747-206B 248 von 248 + 335 Menschliches Versagen - Kollision mit anderem Flugzeug durch schlechtes Wetter - schwerstes Unglück der zivilen Luftfahrt
27.03.1977 Pan American World Airways 747-121 335 von 396 + 248 Menschliches Versagen - Kollision mit anderem Flugzeug durch schlechtes Wetter - schwerstes Unglück der zivilen Luftfahrt
01.01.1978 Air India 747-237 213 von 213
19.11.1980 Korean Air 747-2B5B 15 von 226
01.09.1983 Korean Air 747-230B 269 von 269 Abschuss durch sowjetische Luft-Luft-Rakete
27.11.1983 Avianca 747-283B 181 von 192
23.06.1985 Air India 747-237B 329 von 329 Bombe im Frachtraum
12.08.1985 Japan Airlines 747SR-46 520 von 524 Fehlerhafte Reparatur eines Druckschotts - schwerstes Unglück der zivilen Luftfahrt mit nur einem Flugzeug
28.11.1987 South African Airways 747-244B 159 von 159 Feuer im Frachtraum
21.12.1988 Pan American World Airways 747-121 259 von 259 + 11 Bombe im Frachtraum
19.02.1989 Flying Tigers 747-249F 4 von 4
24.02.1989 United Airlines 747-122 9 von 365
07.05.1990 Air India 747-237B 0 von 215
29.12.1991 China Airlines 747-2R7F 5 von 5
04.10.1992 El Al Cargo 747-258F 4 von 4 + 47 Materialermüdung
12.09.1993 Air France 747-428 0 von 298 vermutlich menschliches Versagen
04.11.1993 China Airlines 747-409 0 von 396
11.12.1994 Philippine Airlines 747-283B 1 von 292
13.06.1995 Air France 747-400 0 von 265
20.12.1995 Tower Air 747-136 0 von 468
17.07.1996 Trans World Airlines 747-131 230 von 230 technischer Defekt im Haupttank
12.11.1996 Saudi Arabian Airlines 747-168B 312 von 312 + 37 Menschliches Versagen
06.08.1997 Korean Air 747-3B5 228 von 254 Menschliches Versagen
08.05.1998 Korean Air 747-4B5 0 von 395 Menschliches Versagen und schlechtes Wetter
11.11.1998 Asiana 747-48E 0 von 256 Menschliches Versagen und schlechtes Wetter
08.02.1999 El Al 747-200 0 von 2 Schlechtes Wetter - auf Eis gerutscht
05.03.1999 Air France 747-2B3F 0 von 5 technischer Defekt - Versagen des Bugfahrwerks
23.09.1999 Qantas Airways 747-438 0 von 407 Menschliches Versagen und schlechtes Wetter
22.12.1999 Korean Air 747-2B5F 4 von 4 wahrscheinlich technischer Defekt - Probleme mit den Triebwerken
26.03.2000 Pakistan International Airlines 747-200 0 von ? Technischer Defekt - Triebwerksbrand des 4. Triebwerks
22.04.2000 Qantas Airways 747-338 0 von ? technischer Defekt - Versagen des Hauptfahrwerks
16.10.2000 Northwest Cargo 747-200F 0 von 4 technischer Defekt
31.10.2000 Singapore Airlines 747-400 81 von 179 Menschliches Versagen - Benutzung der falschen Startbahn
05.11.2000 Cameroon Airlines 747-2H7B 0 von 189 Schlechtes Wetter und technischer Defekt
23.08.2001 Saudi Arabian Airlines 747-368 0 von 6 technischer Defekt - keine Kontrolle über Fahrwerksteuerung
27.11.2001 M.K. Airlines 747-200 1 von 13 ungeklärt
25.05.2002 China Airlines 747-200 225 von 225 ungeklärt
28.11.2003 Hydro Air Cargo 747-258C 0 von 4 Menschliches Versagen - Fehlerhafte Zuweisung der Landebahn durch den Tower
14.10.2004 MK Airlines 747-244BSF 7 von 7 wahrscheinlich technischer Defekt
07.11.2004 Air Atlanta Cargo 747-230F 0 von 3 Startabbruch
24.01.2005 Atlas Air 747-212B(SF) 0 von 3 schlechtes Wetter
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