Lao She
Lao She (老舍, Pinyin: Láo Shě), (*3. Februar 1899, † 1966) war ein bedeutender chinesischer Schriftsteller. Er wurde unter dem Namen Shū Qìngchūn (舒慶春) in Beijing geboren; der ethnischen Abstammung nach war er Mandschure.
Er arbeitete von 1924 bis 1930 als Universitätslehrer an der London University, nachdem er am Pekinger Institut für Erziehungswissenschaften studiert hatte. Nach seiner Rückkehr aus London arbeitete er an verschiedenen Universitäten in China.
Sein erster bedeutender Roman hieß Luotuo Xiangzi (駱駝祥子, Rikschakuli, wörtlich Kamel Xiangzi), und wurde 1936 veröffentlicht. Es wird bis heute als eines der bedeutendsten Werke der neueren Literatur Chinas betrachtet.
Während des Zweiten Weltkriegs war Lao She als Schriftsteller gegen die japanische Besetzung weiter Teile des Landes aktiv. Nach Gründung der Volksrepublik China 1949 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Schriftstellerverbandes. Während der Kulturrevolution wurde er, wie die meisten anderen Intellektuellen, terrorisiert und beging daraufhin im Jahre 1966 Selbstmord. Er sprang in den Taiping-See der Stadt Beijing (太平湖, See des Großen Friedens). Er hätte gute Aussichten gehabt, als erster Asiat mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet zu werden.
Der Stil von Lao She ist sehr scharfe, präzise, teils satirisch und humorvoll lehnt sich häufig an verschiedene chinesische Dialekte an. Dies macht es für Übersetzer sehr schwierig, die Werke in europäische Sprachen zu bringen.
Andere wichtige Werke sind:
- Vier Generationen unter einem Dach (四世同堂); es beschreibt das Leben während der Okkupation durch Japan
- Das Teehaus (茶館), ein Drama
- Sperber über Peking
- Die Stadt der Katzen
Weblinks
- Ausführlicher Lebenslauf (englisch)