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Spremberg

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Wappen Karte
Spremberger Stadtwappen Deutschlandkarte, Position von Spremberg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Spree-Neiße
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 119 m ü. NN
Fläche: 180,04 km²
Einwohner: 25.470 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km²
Postleitzahl: 03130
Vorwahl: 03563
Kfz-Kennzeichen: SPN
Gemeindeschlüssel: 12 0 71 372
Gemeindegliederung: Stadt Spremberg und
10 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Am Markt 1
03130 Spremberg
Website: www.stadt-spremberg.de
Bürgermeister: Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU)

Spremberg (sorb. Grodk) ist eine Stadt im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße. Das bisher bekannte Ersterwähnungsdatum ist 1301. Spremberg liegt an der Spree, davon leitet sich auch der Name ab.

Stadtwappen

Die Herkunft des Spremberger Stadtwappens ist nicht eindeutig zu bestimmen. Über den genauen Ursprung existieren keinerlei Aufzeichnungen oder Urkunden. Verwendete Elemente im Wappen lassen aber einen Ursprung in der 2.Hälfte des 14.Jahrhunderts vermuten. Wie auch in anderen Städten üblich, wurde das Stadtwappen mehrfach geändert, blieb aber in den ursprünglichen Gestaltungszügen bis heute erhalten.

Die beiden roten Zinnentürme auf weißem Grund die sich rechts und links im Wappen befinden, deuten auf Wachtürme hin, was für die im Mittelalter auch für Spremberg typische Stadtmauer mit entsprechenden Stadttoren spricht. Die drei im unteren Bereich befindlichen grünen Hügel, deuten auf die landschaftliche Lage der Stadt Spremberg hin. Denn die ursprüngliche Stadt Spremberg liegt im Tal von grünen Hügel umgeben. Der in der Mitte zwischen den Türmen befindliche nach links geneigte rote Dreieckschild, der einen aufsteigenden weissen, doppelschwänzigen Löwen zeigt, stellt den damaligen bömischen Wappenlöwen dar. Dadurch wird die Herrschaft des Königs von Böhmen über die Stadt Spremberg von 1368-1422 symbolisiert. Der sich über dem Dreieckschild befindende Helm deutet auf eine frühere Zugehörigkeit der Stadt zum Markgrafentum Brandenburg hin.

Für Spremberg sind als Stadtfarben Rot-Weiss-Grün in der Folge von links nach rechts festgelegt. Diese sind von den seit 1635 geltenden Farben der Niederlausitz Rot und Weiß abgeleitet.

Im Jahr 1930 wurde durch das Heroldsamt in Berlin die genauen Farben und Gestaltung des Wappens festgelegt.

Geografie

Die Stadt liegt etwa 20 km südlich von Cottbus an der Grenze zum sächsischen Landkreis Kamenz. Die Altstadt liegt in einer Auenlandschaft zwischen zwei Spreearmen auf einer Insel, umgeben von einer bemerkenswert attraktiven Landschaft. Die Spree fließt mitten durch die Stadt. Heute liegt Spremberg im äußersten Osten Deutschlands, 25 km von der polnischen Grenze entfernt. Zwischen 1871 und 1918 war der Ort jedoch der geographische Mittelpunkt des Deutschen Reichs; darüber gibt ein Gedenkstein Auskunft, der sich nur wenige Meter vom Originalstandort befindet.

Stadtgliederung

Prisma ohne Thumbnailrahmen
Prisma ohne Thumbnailrahmen

Das Stadt- und Kreisgebiet von Spremberg hat sich im Laufe der Jahre immer wieder durch Eingemeindungen verändert. Diese Eingemeindungen erfolgten unter anderm auch dadurch, das durch den fortschreitenden Bergbau, immer wieder Dörfer um Spremberg devastiert wurden.

Folgende Gemeinden kamen zu Spremberg:

Geschichte

Die Ersterwähnung von Spremberg geht auf das Jahr 1301 zurück. Obwohl die Stadt Spremberg wesentlich älter sein dürfte, gibt es darüber heute leider keine gesicherten Aufzeichnungen mehr. Untersuchungen im Stadtgebiet lassen jedoch den Schluss zu, das es bereits viel früher im Bereich der heutigen Kreuzkirche erste Ansiedlungen und Bebauungen gab.

Als erste Besitzer der Herrschaft Spremberg ist ein aus der Wettiner Linie stammender von Landsberg verbürgt, der sich vermutlich später, wie damals durchaus üblich, nach seinem Sitz dann von Sprewenberc nannte. Am 3. August 1301 wird die Stadt und die Burg Spremberg erstmalig in einem Kaufvertrag zwischen dem Landgrafen Dietrich der Jüngere von Thüringen und Burkhard von Magdeburg erwähnt. Diese Urkunde befindet sich heute im Böhmischen Kronarchiv in Prag. Die Stadt und die Burg Spremberg werden in dieser Urkunde als opidum et castrum Sprewenberch bezeichnet. Andere Quellen sprechen von einer Ersterwähnung um 1200, als in einem Kaufvertrag von „Wygbilde vnde Hus tzu Sprewenberg“ die Rede ist. Die von Schwarzburg – Wachsenburg werden 1349 neue Eigentümer der Stadt und des Schloßes Spremberg. 1360 kauft Karl IV. das Schloß Spremberg den von Schwarzburg – Wachsenburg ab. Der Sohn Karl IV. Johann von Görlitz verpfändet 1395 Schloß und Herrschaft Spremberg an Otto von Kittlitz. 1497 kauft der Landvogt Heinrich Reuß von Plauen und Burggraf zu Meißen die Herrschaft Spremberg von der Familie von Kittlitz.

Am 3. Juni 1556 kommt es zum ersten großen Stadtbrand, wobei die Stadt Spremberg auf Grund der damaligen dichten Bauweise fast vollständig vernichtet wird. 1567 kauft Hofrat Kasper von Minkwitz / Drehna die Herrschaft Spremberg von Landvogt Bohuslaus von Lobkowitz und Hasenstein 1584 erwirbt das Geschlecht der von Kittlitz durch Karl von Kittlitz abermals die Herrschaft Spremberg. Am 24. August 1604 kommt es zum zweiten großen Stadtbrand in Spremberg, diesem fallen unter anderem beide Kirchen, das Rathaus und mehr als 200 Wohnhäuser zum Opfer. 1626 wütet die Pest in Spremberg. 1642 während des Dreißigjährigen Krieges, wird Spremberg von schwedischen Truppen überfallen, belagert und geplündert. Am 18. Oktober 1646 kommt es abermals zu einem großen den nunmehr dritten Stadtbrand in Spremberg, dabei wird wieder das Rathaus als auch 185 Wohnhäuser vernichtet. 1671 gelangt Spremberg durch Heirat derer von Kitlitz in den Besitz des Grafen Carl Moritz von Redern. 1671 wütet der vierte große Stadtbrand in Spremberg, wieder brennen 200 Wohnhäuser nieder.

Im Jahr 1680 wechseln Stadt und Schloß abermals den Besitzer, neuer Eigentümer ist Herzog Christian I. zu Sachsen-Merseburg . Doch bereits 11 Jahre später 1691 stirbt Christian I. , nun übernimmt sein Sohn Christian II. zu Sachsen-Merseburg die Geschäfte. Doch bereits 1694 stirbt auch Christian II. Neuer Eigentümer von Stadt und Schloß wird danach Moritz Wilhelm zu Sachsen-Merseburg. 1680 wird Spremberg abermal´s von der Pest heimgesucht, die Opferzahl von 480 Toten ist gewaltig, da sie etwa die Hälfte der damaligen Bevölkerung ausmacht! Am 30. Juli 1705 kam es zum fünften und vorerst letzten großen Stadtbrand in Spremberg. Wieder wird fast die komplette Wohnbebauung als auch beide Kirchen vernichtet. Im Jahre 1731 wird Herzog Heinrich von Sachsen-Merseburg neuer Eigentümer der Herrschaft Spremberg.

Am 28. Juli 1738 fällt durch den Tod von Herzog Heinrich von Sachsen-Merseburg, dem letzten männlichen Nachkommen der Nebenlinie Sachsen-Merseburg, das Herzogtum Sachsen-Merseburg und damit auch die Markgrafenschaft Niederlausitz an das Kurfürstentum Sachsen. Am 3. August 1815 wird Friedrich Wilhelm III. durch den Wiener Frieden neuer Herrscher der Niederlausitz und Spremberg wird damit preußisch. 1893 Begeht die Stadt Spremberg eine Tausendjahrfeier. Dem zu Grunde lag die falsche Annahme, die Stadt sei 893 durch Kaiser Arnulf gegründet worden. Obwohl man den Irrtum noch vor der Feier bemerkte, wurde die Jahrfeier begangen.

In den Jahren 1871 bis 1918 ist Spremberg nach Berechnungen des Geographen Matzat der geographische Mittelpunkt des Deutschen Reiches.

Am 20. April 1945 erobern sowjetische Truppen der 1. Ukrainischen Front nach hartnäckiger Verteidigung durch deutsche Truppen die zur Festung erklärte Stadt Spremberg. Die Innenstadt von Spremberg wird dabei zu ca. 70% zerstört. 1952 wird in der DDR eine Gebietsreform durchgeführt, dadurch kommt es zur Bildung von neuen Kreisen und Bezirken. Der Kreis Spremberg gehört von nun an zum Bezirk Cottbus. 1971 begeht Spremberg nach falscher Tausendjahrfeier im Jahr 1893 die ebenfalls fälschlicherweise angenommene Siebenhundertjahrfeier der Stadtgründung.

Am 28. Oktober 1989 kommt es auch in Spremberg zur ersten friedliche Demonstration für eine politische Wende. Am 6. Mai 1990 finden die ersten freien Kommunalwahlen statt. Im Juni 1992 erfolgt durch Umstrukturierungen innerhalb der Bundeswehr die Auflösung des Spremberger Panzerregiments. Am 6. Dezember 1993 wird der Kreis Spremberg dem neu entstandenen Landkreis Spree-Neiße zugeordnet. Durch Erlass des brandenburgischen Innenministers erhielt Spremberg mit Wirkung vom 1.Januar 2006 den Status einer Mittleren kreisangehörigen Stadt.

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Verkehrsanbindung

Spremberg liegt an den Bundesstraßen 97 (Cottbus - Dresden) und 156 (Weißwasser - Großräschen). Die nächstgelegene Anschlussstelle Cottbus-Süd zur A 15 (Breslau - Berlin) befindet sich 17 km nördlich. Auf der Schiene ist Spremberg mit der Lausitzbahn erreichbar, welche nördlich bis Cottbus (Anschlüsse Richtung Berlin; stündlich) und südlich über Weißwasser und Görlitz bis Zittau (stündlich) fährt. Zweimal pro Tag fährt die Bahn ab Zittau weiter ins nordböhmische Liberec.

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

Bismarckturm

Datei:Bismarckturm Spremberg ca1905.jpg
Bismarckturm in Spremberg etwa 1920
Bismarckturm in Spremberg 2003

Der Bismarckturm in Spremberg wurde wie viele andere Bismarcktürme auch, aus Dankbarkeit gegenüber dem 1898 verstorbenen Eisernem Kanzler Otto Fürst von Bismarck errichtet. Als Aufstellungsort bot sich dazu der im Geländeprofil steil aufsteigende Georgenberg innerhalb des Stadtgebiets besonders an. Denn dadurch ist der Turm auch aus großer Entfernung gut sichtbar. Die Idee zum Bau wurde erstmals an Bismarcks Geburtstag dem 01.April 1901 vom "Spremberger Verschönerungsverein" diskutiert. Erst Überlegungen anstelle des angedachten Turmes, eine Kaiser Arnulf Gedächtnisstätte zu errichten wurden damit nicht weiter verfolgt. Das Komitee welches die Planung und den Bau des Bismatckturmes überwachte, entschied sich für die Pläne des Gubener Architekten Johannes Römmler. Dieser wurde 1874 in Spremberg als Sohn des Gründers der Römmler Werke August Hermann Römmler geboren.

Am 01.April 1902 erfolgt die "Grundsteinlegung für die Errichtung eines Bismarkturmes". Der Bau erfolgte zunächst durch die Firma Gundermann, welcher aber auf Grund mangelnder Bauausführung wenig später die Verantwortung entzogen wurde. Die Weiterführung und letztendliche Fertigstellung erfolgte dann durch den Spremberger Bauunternehmer Wilhelm Handrick.

Der Turm selbst besteht aus einem Ziegelmauerwerk und ist außen mit Natursteinquader verblendet. Er besitzt zwei Aussichtsplattformen, wobei die obere als Krone ausgeformt ist. Seine Höhe beträgt 20,74 m. An der Rückfront des Turmes befindet sich ein Anbau. Innerhalb des Turmes ist eine eiserne Wendeltreppe angebracht, durch die man beide Plattformen erreicht. Am oberer Abschluß des Turmes befand sich eine Feuerschale, die jeweils zu Bismarcks Geburtstag zeitgleich mit allen Türmen im damaligen Deutschen Reich gezündet werden sollte. An der Vorderseite befindet sich über der Eingangstür das Familienwappen der Bismarcks, welches drei Eichenblätter und ein Kleeblatt symbolisiert. Unter der ersten erreichbaren Plattform ist ein 60 cm hohes Steinmosaik, welches um den gesamten Turm reicht, angebracht. Die Inschrift zitiert einen Ausspruch Bismarcks von 1888 vor dem Reichstag, "Wir Deutsche fürchten Gott sonst nichts auf der Welt". Am 01.April 1903, pünktlich zu Bismarcks 88.Geburtstag, erfolgte die feierliche Einweihung des Spremberger Bismarckturmes.

Die Wirren des 2.Weltkrieges hat der Bismarckturm schadlos überstanden. Lediglich die vor dem Turm befindliche Kanone, ein französisches Beutegeschütz aus dem 1.Weltkrieg, viel dem Kadavergehorsam des damaligen Landrates zum Opfer. Der Bismarckturm wurde im Laufe der Jahre, zum eigentlichen Wahrzeichen der Stadt Spremberg. Auch wenn er immer wieder, den politischen Gegebenheiten geschuldet seinen Namen wechseln mußte. So wurde er am 26.Juni 1950 in Ernst Thälmann Turm und am 21.05.1951 in Georgenbergturm umbenannt. Erst nach der politischen Wende 1989, wurde der Turm 1991 wieder in Bismarckturm rückbenannt. Am 01.April 2003 fand genau wie die Einweihungsfeier 1903 unter großer Anteilnahme der Spremberger Bevölkerung die 1000.Jahrfeier des Bismarckturmes in Spremberg statt. Als Ehrengast nahm daran der UrUrneffe von Otto Fürst von Bismarck, Dr. Friedrich von Bismarck teil.

Stadtpark

Der Stadtpark von Spremberg ist eine große Parkähnliche Anlage innerhalb des Stadtgebietes. Die Geschichte des Stadtparks beginnt eigentlich damit, das 1828 damals noch vor den Toren der Stadt, der städtische Friedhof (Georgenbergfriedhof) angelegt wurde. In Mitten dieses Friedhofes befand sich die St. Georg Kappelle. Ein kleiner Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert. 1872 stellte man auf dem jetzigem Aussichtsplateau, ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des deutsch französischen Krieges von 1870-1871 auf. 1893 wurde auf den Fundamenten des 1875 abgetragenen Pulverturmes (diente zur Verwahrung von Pulver- und Bleivorräten) der nach seinem Stifter benannte Seemannspavillon errichtet. Es handelt sich hierbei um einen nach allen Seiten offenen überdachten Pavillon. 1901 fertigt der Kunstschmied Hugo Richter aus Dankbarkeit für seinen verstorbenen Adoptivvater ein Rosengitter an, welches dessen damalige Grabstätte umgab. Bis vor wenigen Jahren war diese Rosengitter auch deshalb bekannt, weil es angeblich 1900 auf der Weltausstellung in Paris präsentiert wurde. Leider ist diese Überlieferung nach neusten Erkenntnissen falsch.

erhalten gebliebene Grabanlage im Stadtpark Spremberg

Von 1902-1903 wurde auf dem Gelände des Georgenbergs der Bismarckturm errichtet. Unterhalb des Bismarckturms schuf man eine Gedenkstätte für die im Krieg gefallenen Deutschen Soldaten. 1932 wurde in unmittelbarer Nähe des Georgenbergturms der vom Spremberger „Männergesangsverein 1835“ gestiftete Pavillon Sängerblick errichtet. Der angelegte Friedhof von 1828 wurde später aus Platzmangel wieder geschlossen.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das 1872 errichtete Kriegerdenkmal geschliffen. Die Gedenkstätte unterhalb des Georgenbergturmes wurde in eine „Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus und Militarismus“ umgewidmet. Dabei wurden auch die aus schwarzem Marmor gefertigten vorhandenen Gedenkplatten welche sich an den Wänden befanden und auf denen die Toten Söhne der Stadt des 1.Weltkrieg verewig waren, beseitigt.

Im Jahre 1968 kam es zu gewaltigen Sturmschäden auf dem Georgenberg, so das man sich entschied, das gesamte Gelände völlig neu zu gestalten. Als erstes wurde damit begonnen, den vorhandenen Friedhof einzuebnen bzw. noch vorhandene Gräber umzubetten. Nur einige wenige markante Grabstätten wurden erhalten bzw. umgenutzt. Als markantestes Detail ist dabei wohl der sogenannte Loebenscher Grabstein anzusehen. Es handelt sich hierbei um die alte Adelsfamilie „von Loeben“, die erstmals 1536 in Spremberg in Erscheinung tratt. Der Neugestaltung des nun entstehenden Stadtparks viel aus Geldmangel leider auch vorhandene alte Bausubstanz zum Opfer. So wurde am 10.06.1974 die vorhandene Friedhofskapelle „St. Georg“, wegen Einsturzgefahr abgerissen. 1976 wurde auf zentralem Platz, unweit des ehemaligen Standortes der St. Georg Kapelle ein große Springbrunnenanlage installiert. 1977 wurde ein neu geschaffenes sowjetisches Ehrenmal eingeweiht, welches sich direkt hinter dem Bismarckturm befindet. Mit diesem Ehrenmahl soll der 454 sowjetischen Soldaten gedachten werden, die bei den Kämpfen um Spremberg ihr Leben ließen.

Schloss

Aus einer frühdeutschen, romanischen Turmburg um 1100 entstanden, ist das Schloss Spremberg unter der Regentschaft der Herzöge von Sachsen- Merseburg zu einer frühbarocken Vierflügelanlage ausgebaut worden. Die Baugeschichte ist seit dem 11. Jahrhundert belegt, wobei der untere Teil des großen Hauptturmes mit seinen bis zu vier Meter dicken Mauern der älteste Teil der Schloßanlage ist. Im Erdgeschoß des Haupthauses sind in drei Räumen Decken- gewölbe mit Bemalungen des 16. Jahrhunderts erhalten. Während der Regentschaft der Merseburger Herzöge, zwischen 1680 und 1738, wurde die Burg endgültig zum Schloß ausgebaut. Nach dem Aussterben der Merseburger Besitzerlinie fiel das Schloß 1738 in kursächsischen Besitz. Von diesem Zeitpunkt an diente es bis 1997 vor allem Verwaltungszwecken. Zahlreiche Umbauten im Inneren machten es über den Zeitraum von ca. 250 Jahren zu einem fast zeitlosen Nutzgebäude.

In der Freianlage befindet sich eine Bauernhofanlage und eine ständige Ausstellung informiert über Leben und Werke des Spremberger Schriftstellers Erwin Strittmatter.

Historischer Stadtkern

Der historische Altstadtkern auf der Spreeinsel bietet viele interessante Gebäude und architektonische Details, u.a. die Kreuzkirche, das Gemeindekirchenhaus (als ehemalige wendische Kirche entstand 1835 und ist ein Schinkel-Bau), das Postgebäude und das Kavalierhaus. Interessant auch der Bullwinkel mit dem letzten Burglehnhaus aus 1717/18. Sehr angenehm ist das kleinstädtische Flair mit seinem Charme und seiner typischen Liebenswürdigkeit. Bei spremberginfo.de kann die Lage einiger der o.g. Objekte im Stadtplan gefunden werden.

Gedenkstein Mittelpunkt des Deutschen Reiches

Datei:Mittelpunkt.JPG
Mittelpunkt des Deutschen Reiches 1871-1918

Spremberg war in der Zeit von 1871-1918 der geographische Mittelpunkt des Deutschen Reiches. Die Berechnungen dazu gingen auf den Geopraphen Matzat zurück, der Oberlehrer am hiesigem Realgymnasium war. Die Grundlage seiner Berechnung war, das er die Mittelwerte der am weitesten nördlich, südlich, östlich und westlichen gelegenen Orte des damaligen Deutschen Reiches ausrechnete. Dies waren die Orte Nimmersatt, die Quelle der Schillach, Schilleningken und Isenbruch. Das Ergebnis war, 51°34`22`` Nördlicher Breite und 32°2`71/2`` Östlicher Länge. Nach diesen Daten lag der Mittelpunkt in der Garten-, Ecke Mittelstraße in Spremberg. 1946 wurde die Inschrift des Steines zerstört. Der Originalstein wurde 1990 im Zuge von Straßenbauarbeiten geborgen und wird seit dem im Heimatmuseum in Spremberg ausgestellt. Am 19.Januar 1991 wurde nur wenige Meter vom Originalstandort entfernt eine originalgetreue Kopie des Steines wieder aufgestellt.

Sie wurde 1965 in Betrieb genommen. Sie dient zur Wasserregulierung der Spree und ist heute ein Erholungs- und Landschaftsschutzgebiet. Die Talsperre dient dem Hochwasserschutz für den Spreewald.

Persönlichkeiten

  • Erwin Strittmatter, Schriftsteller, bekannt durch Romane wie "Tinko" und "Der Laden".
  • Otto Ostrowski, Berliner Oberbürgermeister 1946-1947
  • Peter Jokostra, geb. 1912, Literaturkritiker u.Schriftsteller, Weggefährte von E. Strittmatter, lebte in Spremberg bis 1953
  • Hanna-Renate Laurien, ehemalige Schulsenatorin und Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin, besuchte das Gymnasium in Spremberg
  • Guido Schmidt, geb. 19.01.1890 in Spremberg, Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe
  • Prof. Dr. med. Ingo Wirth, geboren 1952 in Spremberg, Kriminalistiker und Buchautor

Bürgermeister

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1885 - 1907 Felix Wirth 05.1953 - 03.1961 Ruth Kartschall
1908 - 1919 Friedrich Nath 04.1961 - 10.1965 Herbert Köhler
1920 - 1931 Paul Steffen 10.1965 - 04.1975 Günter Frenzel
1931 - 02.1934 Richard Buder 05.1975 - 07.1975 Lothar Barnowski
1934 - 04.1945 Kurt Kaulbars 08.1975 - 05.1990 Hannelore Neumann (SED)
04.1945 - 05.1945 August Scholta 06.1990 - 05.2002 Egon Wochatz (CDU)
06.1945 - 11.1946 Richard Buder      05.2002 - Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU)
12.1946 - 04.1953 Willi Lange    

Kultur

Ausstellungen in der Umgebung

  • Niederlausitzer Heidemuseum, Schlossbezirk 3 in 03130 Spremberg
  • Niederlausitzer Sorbisches Dorfmuseum Bloischdorf e.V., Museumsscheune in 03130 Felixsee, OT Bloischdorf
  • Sorbisches Kulturzentrum Schleife, Friedenstraße 65 in 02959 Schleife

Literatur

  • Heimatkalender des Kreis Spremberg 1958, Herausgeber Kulturbund Spremberg
  • "700 Jahre Stadt Spremberg", Herausgeber Stadt Spremberg
  • Heimatkalender der Stadt Spremberg und Umgebung 2001, 2003, Herausgeber Kulturbund Spremberg