Europlanetarium Genk
Das Europlanetarium Genk ist eine Volkssternwarte und Planetarium in Genk, Belgien, begründet von Lode Vanhoutte.
Ursprung
Lode Vanhoutte aus Genk begann mit Jungen Forschern für Genk indem er die Mondlandung 1969 auf populärwissenschaftliche Weise nachstellte. Viele weitere Themen wurden behandelt aber Astronomie erwies sich als das Interessanteste und die Gruppe um Vanhoutte fand einen Standort beim Verein für Astronomie (VFA) in Genk. Langjährige Vorläufer waren bereits die Sternwarten von Grimbergen und Hove. Der VFA und hauptsächlich Armand Pien (ein ehemaliger Wetterberichtsprecher) regten an, in jeder flämischen Provinz eine vollwertige Volkssternwarte auszubauen, für den Bereich um Limburg wurde an Genk gedacht. Zuerst gab es eine kleine ebenerdige Sternwarte, eine Erweiterung war aber bereits in Planung.
Konkrete Pläne
1977 fing man an, eine vollwertige Volkssternwarte zu propagieren mit entsprechender Planung. 1979 begann einen Kurs in Allgemeiner Astronomie für Anfänger, während eine kleine Gruppe sich mit der geschäftlichen Seite einer Gründung der Sternwarte beschäftigte.
Die Pläne der zu bauenden Sternwarte enthielten ein Kuppelgebäude und einen Ausstellungsraum. Der eigentliche Kuppel- und Teleskopraum sollte sich 5 Meter über dem Erdgeschoss befinden. Dieser Raum ist im Gegensatz zu den klassischen Sternwarten quadratisch, mit einem in der Decke eingelassenen Ringbalken. Um die Kosten niedrig zu halten wurde entschieden, die Kuppel in Selbsthilfe zu bauen.
Eröffnung
1983 wurde mit den Bauarbeiten begonne. Außer der selbstgebauten Kuppel wurde auch ein großer Teil der Innenrichtung in Eigenregie, durch aktive Mitglieder der Sternwarte erledigt. Die endgültige Eröffnung war 1984.
Planetarium
Angesichts der heiklen wirtschaftlichen Probleme des Bergbaugebiets und der Notwendigkeit, für Genk eine dauerhafte touristische Infrastruktur schaffen, wurde daran gedacht, an die bestehende Volkssternwarte ein Planetarium anzubauen, das sich in Genk positiv auf den Tourismus auswirken würde. Der überwiegend touristische Charakter des Planetariumprojekts für die Region ist Teil der grundlegenden Umstrukturierung des ehemaligen Bergbaugebiets, so kann die Sternwarte auch tagsüber oder bei bedecktem Himmel genutzt werden.
Es gab 3 Partner für den Ausbau: die EWG (50%), das Flämische Generalkommissariat für Tourismus (40%) und die damalige Gemeindeverwaltung von Genk (10%). Der Architekt Jos Hanssen machte einen Vorentwurf und später einen definitiven Entwurf für den Betrag für eine Bausumme von 450.000 €.
Die endgültigen Baukosten betrugen am Ende 600.000 €, wodurch nicht alle Pläne ausgeführt werden konnten. Das Obergeschoss wurde nur noch als Option für die Zukunft vorgesehen, ebenso wie verschiedene andere Räume. Ende 1990 sollte das modernste Planetarium fertig gestellt sein. Man bestellte ein mittelgroßes Planetarium, Typ SPACEMASTER aus der DDR und eine Kuppel mit einem Durchmesser von 12,5m. Die Eröffnung erfolgte schließlich am 20. Dezember 1991.
Der Bau selbst und die Installation des Instruments hatten deutlich mehr Zeit nötig als erwartet sodass nicht 1990 aber 1991 das Öffnungsjahr wurde. Januar 1991 wurde das Instrument aufgestellt. Durch die immer zunehmenden Baukosten wurden die Kosten zur Erledigung auf €125 000 geschätzt.
Während der große Ferien 1991 wurde mit Testshows für diverse Gruppen angefangen, es gab noch keine Sitze. Dezember 1991 wurden dann endlich 90 Sitze aufgestellt und die Stereoanlage wurde vervollständigt. Inzwischen wurden auch Klinker und Bepflanzung aufgestellt um das Planetarium erreichbar und reizend zu machen. Schließlich durfte der Gastgeber Armand Pien am Freitagabend 20. Dezember, zusammen mit etwa 200 Gäste das Planetarium offen erklären.
Weil die vollständige Anlage noch immer nicht da war, wurden bis Mai 1992 ständig Live Vorstellungen gegeben. Sieben Monitoren gaben jedes Mal eine Planetariumvorstellung mit verschiedenen Themen. Nachdem die Anlage geliefert wurde war es den Zweck die automatisierten Projektionen auszubreiten aber mit der Möglichkeit um immer Live Vorstellungen zu können tun. Die Schule schätzten das sehr denn sie hatten Kosmologie im Lehrplan und mit Fragen und Aufträgen kamen sie immer zum Planetarium.
Erweiterung
1993 wurde dann den Ansatz gegeben für eine ernsthafte Erweiterung von sowohl den audiovisuellen Möglichkeiten des Planetariums selbst als einen effektiven Ausbau im Form eines Auditoriums und Büroräume. Das Planetenpfad das das Europlanetarium mit dem angrenzenden Naturlehrpark verbindet wurde 1995 realisiert .
Der Laser wurde 1998 offiziell eröffnet, zusammen mit der neuen Planetariumvorstellung ‘Mars, zurück zum roten Planet’. Sowie erwartet werden die Besucher beeindruckt von den Möglichkeiten solches Lasers. Das Aufstellen dieses Lasers dauerte wohlgemerkt 5 Monate.
Die limburgische Volkssternwarte ist zugleich institutioneller Mitglied der International Planetary Society.
Zukünft
Ab 2007 wird Kattevennen ein Eingangstor von ‘Hoge Kempen’, die größte Naturlandschaft Flanderns. Das Europlanetarium wird hierin im Mittelpunkt stehen. Es gibt ein neues Mehrzweckgebäude mit einem neuen Empfangzentrum, einer neuen Gaststätte, einem zusätzlichen Ausstellungsraum und einer fabelhaften polyvalenten Empfangsinfrastruktur. Das Gebäude wird auch buchstäblich wie ein Tor aussehen, denn es kommt quer über den bestehenden Weg und Radfahrer oder Spaziergänger können darunter hindurch.