Zadar
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | Kroatien |
Region: | Dalmatien |
Gespanschaft: | Gespanschaft Zadar |
Geographische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Einwohner: | 82.680 (2006) |
Offizielle Website: | zadar.hr |
Die Stadt Zadar [Kroatiens in Norddalmatien. Zadar ist eine Hafenstadt und ein Seebad an der Adria mit 82.680 Einwohnern 2006. Die Mehrheit der Bevölkerung stellen mit 92,77 Prozent die Kroaten.
] (lateinisch Iader oder Iadera, italienisch Zara) (sprich stimmhaft: Sadar) liegt im SüdenZadar ist Verwaltungssitz der Gespanschaft Zadar (kroatisch Zadarska županija) und ist zugleich Sitz der katholischen Erzdiözese Zadar (welcher das Militärordinariat unterstellt ist). Die Stadt hat eine Universität
Geschichte

Zadar war schon in der illyrischen Zeit eine Siedlung. In römischen Quellen wird es als Iader (Iadera), bei Konstantinos Porphyrogennetos im 10. Jahrhunderts als Diadora erwähnt.
Im 2. Jahrhundert v. Chr. unterwarfen die Römer die Stadt, bauten ein Kapitol, Befestigungsanlagen, Thermen und einen Aquädukt. Nach 59 v. Chr. war Zadar römisches Municipium, ab 48 v. Chr. eine Kolonie römischer Bürger.
Nach dem Niedergang des Weströmischen Reiches wurde Zadar Hauptstadt des byzantinischen Themas Dalmatien. Von da an wechselten die Herrscher der Stadt: erst fränkische, zu Beginn des 9. Jahrhunderts byzantinische. Infolge der Plünderungen durch Seeräuber begab sich Zadar um 1000 unter venezianischen Schutz und wurde vom Kaiser Alexios I. förmlich abgetreten.

Im 10. und besonders im 11. Jahrhundert haben kroatische Herrscher die eigentliche Herrschaft über die Stadt inne. Im Jahr 1102 kam Kroatien und damit auch Zadar durch ein Abkommen (Pacta conventa) in Personalunion zu Ungarn.
Vom 12. Jahrhundert an führte Zadar häufige Kämpfe mit Venedig. Hier siegten 1118 die Scharen des ungarischen Königs Stephan II. über die Venezianer und Ordelafo Faliero, der Doge Venedigs, fand seinen Tod vor der Stadt. 1202 wurde Zadar von den Venezianern mit Hilfe des französischen Kreuzfahrerheers zunächst belagert und schließlich erobert (siehe auch Hauptartikel Belagerung von Zadar (1202)).
Die venezianische und kroatisch-ungarische Herrschaft wechselten nun. Nach mehreren Aufständen gelangte Zadar in den Besitz des ungarisch-kroatischen Königs Ludwig I. (Friede von Zadar, 1358). Nach dessen Tod herrschte König Sigismund, danach Ladislaus von Neapel, Prätendent der ungarischen Krone. Dieser verkaufte im Jahre 1409 Zadar und seine Rechte auf Dalmatien für 100.000 Dukaten an Venedig.
Es begann der allmähliche Verfall der Stadt, da die Venezianer die politische und wirtschaftliche Autonomie Zadars sehr einschränkten. Als die Osmanen zu Beginn des 16. Jahrhunderts das Hinterland eroberten, wurde die Stadt zu einer starken Festung, die den venezianischen Handel an der Adria sicherte und als Verwaltungszentrum für die venezianischen Besitztümer in Dalmatien diente.
Nach dem Fall Venedigs 1797 kam Zadar an Österreich. Letzteres musste die Stadt 1805 an Frankreich abtreten, das sie zu den illyrischen Provinzen schlug. Zur Zeit der französischen Herrschaft erschien in Zadar die erste Zeitung in kroatischer Sprache, der Kraljski Dalmatin (1806-10).
Im Dezember 1813 kam Zadar nach einer sechstägigen Beschießung durch Kapitulation wieder an Österreich, in dessen Besitz es bis 1918 blieb. Es war Hauptstadt des Königreiches Dalmatiens, das eines der österreichischen Kronländer war. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Zadar der Mittelpunkt der kroatischen kulturellen und nationalen Widergeburtsbewegung in Dalmatien.
Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Zadar durch den Grenzvertrag von Rapallo (1920) an Italien. 1944 wurde die Stadt Teil der Teilrepublik Kroatien innerhalb Jugoslawiens, die seit 1991 die unabhängige Republik Kroatien bildet.
1991 griffen serbische Freischärler und die Jugoslawische Volksarmee Zadar aus der Luft und mit Artillerie an, und verursachten auch an Kulturgütern zahlreiche Schäden. Vorausgegangen waren am 2. Mai 1991 Zerstörungen an serbischen Häuser und Geschäften, welche von kroatischen Randalierern verursacht wurden. Die Stadt konnte anschließend nur mit großen Anstrengungen gegen die anrückenden serbischen Truppen verteidigt werden. Der Verkehr mit Zagreb konnten ausschließlich über die Insel Pag aufrecht gehalten werden. Die Angriffe auf die Stadt endeten erst im Jahr 1995 infolge der Militäroperation Oluja.
Kulturerbe
Zadar, auf einer schmalen Landzunge am Adriatischen Meer und am Kanal von Zadar gelegen, vom Festland durch einen Wassergraben getrennt, bis 1873 Festung, hat einen großen Hafen, vier Tore (darunter das Marinetor mit einem eingesetzten Stück eines römischen Triumphbogens und die nach dem Entwurf von Sanmicheli erbaute Porta di Terraferma) und besteht aus vier Stadtteilen. Die Bauart von Zadar ist venezianisch. Unter den Plätzen sind der Herrenplatz (Piazza dei Signori) mit schönem Hauptwachtgebäude und der Gradska Straza (mit der Stadtbibliothek) sowie der Brunnenplatz mit antiker korinthischer Säule nennenswert. Eine solche ziert auch den Simeonsplatz.
Kulturhistorisch bedeutende Kirchen:
- die Domkirche, eine Basilika aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts., mit schönen Marmoraltären und guten Gemälden,
- die Kirchen Sv. Ilija und Sv. Simeon mit dem Leichnam des heiligen Simeon in einem kunstvollen Sarg aus vergoldetem Silber,
- die Kirche des Nonnenklosters Sv. Marija im lombardischen Stil,
- die ehemalige Kirche zur heiligen Trinität (die älteste der Stadt, der Sage nach aus den Trümmern eines Junotempels im 9. Jahrhundert. erbaut), jetzt Antikenmuseum.
- die Kirche Sankt Donatus aus dem 9. Jahrhundert (siehe auch: Sankt Donatus).
Sonstige bemerkenswerte Gebäude sind noch:
- der ehemalige Palast der Prioren (jetzt Sitz des Statthalters),
- der erzbischöfliche und bischöfliche Palast,
- die Gebäude des Oberlandesgerichts, des Obergymnasiums, das Theater, die neue Kaserne, das Arsenal etc.
Seit 1838 besteht eine Wasserleitung. Unter den Brunnen sind architektonisch bemerkenswert die Pet bunara ("fünf Brunnen"). Auch finden sich hier Überreste einer römischen Wasserleitung. Nebst vielen anderen Ordensgemeinschaften, ist in Zadar auch der Orden der Karmelitinnen vertreten.
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890Tourismus
Im März 1902 eröffnete das erste Hotel der Stadt, das Hotel Bristol (heute Hotel Zagreb). In der Umgebung von Zadar befinden sich 4 sehenswerte Nationalparks: Der Nationalpark Krka, der Nationalpark Paklenica, der Nationalpark Nördlicher Velebit und der Nationalpark Kornaten.
Persönlichkeiten
Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Zadar geborene Persönlichkeiten. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Zadar hatten oder nicht ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Petar Zoranić, (1508 - zwischen 1543 und 1569), Schriftsteller, Author des ersten Romans in kroatischer Literatur (Gebirge; Venedig, 1569)
- Krešimir Ćosić, (1948-1995), Basketballspieler
- Dubravko Milin, der beste Barman Europas
- Korana Longin, Basketballspielerin
- Zoran Primorac, Tischtennisspieler
- Emilija Kokić, Sängerin. Die 1968 im kroatischen Zadar geborene Kokić vertrat Jugoslawien als Leadsängerin der Gruppe "Riva" beim Grand Prix d'Eurovision de la Chanson (Eurovision Song Contest) von 1989. Mit "Rock me baby" erreichte Riva den ersten Platz und holte so den Song Contest nach Kroatien.
- Romano Mrkić, 1935 in Bokanjac bei Zadar geborener kroatischsprachiger Schriftsteller. Lebte lange Zeit als Gastarbeiter in Deutschland (München). Seine Erfahrungen hat er gesellschaftskritisch in seinen ersten 3 Romanen "Taxist iz Minhena", "Anine noći" und "Hrvatska komedija" niedergeschrieben. In seinem jüngsten Roman "Kad zvona utihnu" geht es um die Erlebnisse der Bewohner ein kleinen dalmatinischen Dorfes im 2. Weltkrieg. Mitglied des kroatischen PEN-Clubs.
Sport
Im sportlichen Bereich steht klar der Basketball im Vordergrund. KK Zadar ist ein Traditionsverein der auch Europäisch in der Vergangenheit von sich hören ließ.
Weniger erfolgreich ist der Fußballverein NK Zadar der z.Zt. in der 2. kroatischen Liga spielt.
Sonstiges
Seit Kurzem gibt es am Hafen eine Meeresorgel, die durch die Wellenbewegung Musik erzeugt.
Weblinks
- Englische Version der offiziellen Seite des Tourismusverbandes der Region Zadar
- Tourismusverband der Stadt Zadar, Englisch
- Stadtplan Zadar, Informationen für Touristen - CroMaps navigator
- Offizielle Website der Stadt Zadar, Kroatisch
- Flughafen Zadar, Englisch
- The University of Zadar, Englisch