Indischer Mungo
Mungo | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Herpestes | ||||||||||||
Im weiteren Sinne ist ein Mungo ein synonym gebrauchter Begriff für Manguste. Im engeren Sinne bezeichnet man so zwei Arten aus der Familie der Mangusten: den Indischen Mungo (Herpestes edwardsii) und den Kleinen Mungo (Herpestes javanicus). Bekannt geworden ist der Mungo durch eine Erzählung von Rudyard Kipling, die Bestandteil seines Dschungelbuchs ist und von Rikki-tikki-tavi, dem tapferen Mungo, handelt.
Merkmale
Der Indische Mungo hat eine Kopfrumpflänge von 50 cm, hinzu kommen 40 cm Schwanz. Er hat ein silbergraues Fell, nur der Kopf und die Beine wirken etwas dunkler.
Lebensraum
Verbreitet ist der Indische Mungo nicht nur in Indien, sondern in West- und Südasien vom Irak bis nach Bangladesch. Außerdem lebt er nahe der Ost- und Südküste der Arabischen Halbinsel. Der Kleine Mungo vertritt seinen Vetter weiter im Osten: Er lebt in Südostasien, Sumatra und Java. Habitate sind sowohl tropische Regenwälder als auch offene Landschaften.
Der Indische Mungo und in geringerem Umfang auch der Kleine Mungo wurden durch den Menschen in zahlreiche Gegenden der Welt verschleppt, in denen sie ursprünglich nicht vorkamen. Man hat sich dadurch eine Bekämpfung von Rattenplagen erhofft. Allerdings führte diese Maßnahme zu viel schwerwiegenderen Problemen, da die Mungos die einheimische Tierwelt der neuen Gegenden gefährdeten oder sogar ausrotteten, in Hühnerställe einbrachen sowie Nahrung bei Menschen suchten und die Tollwut sowie andere Krankheiten übertrugen. Mungos gibt es heute auch auf Jamaika, Kuba, Puerto Rico, Grenada, Barbados, auf zahlreichen Inseln im Pazifik (z.B. Hawaii) und auf der Insel Mljet in Kroatien.
Lebensweise
Mungos sind tagaktive Tiere, die normalerweise als Einzelgänger leben, manchmal aber auch als lose Familienverbände zusammenbleiben. Am Tage verlassen sie ihre Höhlen und suchen nach Nahrung, die zu einem großen Teil aus Insekten besteht, aber auch aus Nagetieren, Vögeln, Eidechsen und Schlangen. Da sich Mungos blitzschnell bewegen können, attackieren sie auch Giftschlangen, deren Angriffen sie dann reaktionsschnell ausweichen. Diese Schlangenkämpfe sind berühmt geworden.
Alte Sanskrit-Texte (z.B. die Mahabharata und die Panchatantra) enthalten Schilderungen von Kämpfen des Mungos gegen die Kobra. Der Mungo tritt in indischen Fabeln als Beschützer der Menschheit auf, die er vor Angriffen von Schlangen beschützt. Tatsächlich erlegt der Mungo eine Kobra nicht sofort, sondern meistens erst nach einem minutenlangen Kampf. Allerdings ist er nicht immun gegen das Schlangengift. Wegen seiner Schnelligkeit ist so ein Kampf für den Mungo mit einem geringen Risiko behaftet. Er lässt die Kobra immer wieder zustoßen, weicht jedesmal aus, und letztlich ist die Schlange so ermüdet, dass sie sich leicht töten lässt. Wird ein Mungo in einem solchen Kampf doch einmal gebissen, durchdringt die Kobra mit ihren kurzen Giftzähnen oftmals nicht sein dichtes, buschiges Fell.