Zum Inhalt springen

Lüttich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Mai 2006 um 18:36 Uhr durch Bob Andrews (Diskussion | Beiträge) (Sport: Radsport-Satz vereinfacht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Lüttich: Brunnen auf dem Place du Marché

Lüttich (französisch Liège, wallonisch Lîdje, niederländisch Luik) ist das kulturelle Zentrum der belgischen Region (= Bundesland) Wallonien, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und Bistum Lüttich. Als Stadt mit 185.574 Einwohnern (2005) liegt Lüttich am Zusammenfluss von Ourthe und Maas nahe den Städten Maastricht in den Niederlanden und Aachen in Deutschland.

In Lüttich befinden sich neben einer namhaften Universität verschiedene weitere Hochschulen, der katholische Bischofssitz, Theater, Oper (Opéra de Wallonie) und andere kulturelle Einrichtungen. Das Flair, das die Stadt im Sommer ausstrahlt, gilt als mediterran.

Geschichte

Place du Marché - Gesamtansicht

Der Name zur Zeit der Römer war "Leodicum" bzw. "Vicus Leodicus" (die Vermutung, dass der Name "Legia" war - phonetisch verwandt mit Liège - gilt heute als überholt). 717 entwickelte sich die Stadt als Bischofssitz und war im Mittelalter ein bedeutendes politisches und kulturelles Zentrum.

Die Herrscher (siehe Liste) des Fürstbistums Lüttich entstammten meist dem deutschen Hochadel (Deutschritterorden). Lüttich hatte das größte Domkapitel im Deutschen Reich (HRR). Während der französischen Revolution wurde die dem Hl. Lambertus, dem ersten Bischof von Lüttich, geweihte Kathedrale geplündert und niedergebrannt. (Zeitgenössische Stiche siehe Commons)

1888 bis 1892 erfolgt der Ausbau zur Festung. Sowohl im Ersten Weltkrieg als auch im Zweiten Weltkrieg war Lüttich hart umkämpft.

Wirtschaft und Verkehr

Lüttich war bereits am Ende des 18. Jahrhunderts die Wiege für Kohle und Stahlindustrie (Cockerill-Sambre) auf dem europäischen Festland. Von hier aus breitete sich die Industrialisierung über den gesamten Kontinent aus. Die Waffenproduktion war seit dem 16. Jahrhundert heimisch und wird bis zum heutigen Tag im Unternehmen FN fortgesetzt. Außerdem befinden sich in Lüttich zahlreiche Industriebetriebe, unter anderem eine weltbekannte Großbrauerei mit dem Markennamen Jupiler die inzwischen zum Brauereikonzern Interbrew gehört.

Lüttich verfügt über den drittgrößten Binnenhafen der Welt, der durch die Verbindung über den Albert-Kanal auch für kleinere Seeschiffe einen Anschluß an den Hafen von Antwerpen hat.

Derzeit wird der neue Bahnhof den Bedingungen der Hochgeschwindigkeitszüge angepasst, welche die Metropolen Frankfurt am Main, Brüssel, Paris, Lyon, Genf, Marseille und London verbinden sollen. Die Stadt ist ebenfalls ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt für den Güterverkehr mit dem Rangierbahnhof Kinkempois. Lüttich hat eine exzellente Autobahnanbindung an das europäische Autobahnnetz.

Der Fracht Flughafen Bierset ist von großer Bedeutung für die Verteilung von Gütern nach Belgien, Deutschland, Nordfrankreich und die Niederlande.

Sehenswürdigkeiten

Teilansicht der Maasstadt
Lüttich: Treppe Montagne de Bueren
  • Die romanischen Kirchen Saint-Barthélemy und Saint-Denis
  • Kathedrale Saint-Paul (gotisch) mit angeliedertem Museum des Kirchenschatzes
  • Die gotische Kirche St. Martin.
  • Das fürstbischöfliche Palais (heute Provinzialpalast und Gericht)
  • Das Rathaus aus den Jahren 1714-1718 im Stil des Barock
  • Der Rathausplatz
  • Der Place St. Lambert
  • Das Curtiushaus (Museum) aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts
  • Universitätsgebäude
  • Das Aquarium
  • Zahlreiche Museen
  • Zahlreiche Prunkbauten aus dem 18. Jhdt.
  • Der jeden Sonntag stattfindende Markt, der sich über mehrere Kilometer entlang des linken Maaskaies erstreckt (Marché de la Batte)

Städtepartnerschaften

Lüttich unterhält Städtepartnerschaften mit:

Namhafte Lütticher

Sport

Literatur

  • Belgien", Verlag Karl Baedeker Ostfildern, 3. Auflage 1998, ISBN 3-87504-417-7, S. 285-297
Commons: Liège – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Koordinate Artikel Vorlage:Gemeinden Provinz Lüttich