Wii
Wii ist eine Spielekonsole von Nintendo, die Ende 2006 veröffentlicht werden soll. Der Arbeitstitel lautete Nintendo Revolution. Die Bezeichnung Wii hat dabei die Bedeutung "Wir" aus dem Englischen abgeleitet und soll so die Revolution des Controllers symbolisieren, der die Spieler und Nichtspieler zusammenführt.
Verlauf der Produkteinführung
Aus Angst vor Ideenklau und um die Spannung zu erhöhen wurde auf der E3 2005 nur ein Prototyp der Konsole ohne Controller vorgestellt.
Nach langer Geheimhaltung zeigte Nintendo-Chef Satoru Iwata das Pad erstmalig am 16. September 2005 auf der Tokyo Game Show. Der Controller hat die Form einer Fernbedienung und kann mit einer Hand gehalten werden. Dieses ungewöhnliche Design soll innovative und intuitive Spielerlebnisse ermöglichen und dadurch neue Käuferschichten ansprechen. Neue Spiele wurden nicht gezeigt, sondern lediglich einige Technik-Demos. Stardesigner Shigeru Miyamoto (The Legend of Zelda, Super Mario) hatte auf der Veranstaltung einen kurzen Gastauftritt.
Am 9. Mai 2006 hat Nintendo in der Pressekonferenz zur E3 den Controller in Aktion gezeigt. Es gab Live-Demonstrationen von Twilight Princess, Red Steel und Wii Tennis. Neue Details zum Controller waren ein kleiner eingebauter Lautsprecher, der betimmte Aktionen (z.B. das Abschießen eines Pfeils in Zelda) akustisch unterstützt und die Bestätigung, dass die Nunchaku-Erweiterung über einen eigenen Bewegungssensor verfügt. Zur Funktionalität der Konsole wurde bekanntgegeben, dass im Flash-Speicher auch Applikationen abgelegt werden können. So soll der Webbrowser Opera vorinstalliert sein und in wenigen Sekunden starten.
An Nintendos Messestand auf der E3 2006 sind insgesamt 23 Titel für Wii spielbar. Die Virtual Console wird mit fünf spielbaren Titeln demonstriert. Neu gezeigt Erweiterungen für den Controller sind ein Gampad für die Virtual Console und ein Pistolenaufsatz für die Neuauflage des Spiels Duck Hunt.
Die Konsole soll weltweit möglichst zeitgleich erscheinen. (Quelle ?) Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass das Gerät zum Weihnachtsgeschäft 2006 auf den Markt kommt. Toshio Nakajima, Präsident des Hardware-Herstellers NEC, bestätigte dem Nachrichtensender Bloomberg, dass NEC den Auftrag Nintendos zur Chipproduktion für den Wii erhalten habe. Diese könnten, so Nakajima, frühestens zum Herbstanfang dieses Jahres ausgeliefert werden.
Intention Nintendos
Wie im Zitat unten beschrieben, soll es sich bei Wii nicht um eine technische Aufrüstung des GameCube handeln, sondern um eine Konsole, die laut Nintendo eine "Revolution" am Videospielmarkt hervorrufen soll. Ähnlich dem am 11. März 2005 in Europa veröffentlichten Nintendo DS mit seinem Touchscreen will Nintendo auch bei ihrem Heimkonsolen-Nachfolger den Schwerpunkt weniger auf Hochleistungs-Technik, sondern mehr auf neue Ideen und Innovation legen. Allerdings versicherte Satoru Iwata gegenüber der Online-Spieleseite IGN, dass der Wii durchaus in einer Liga mit der Konkurrenz Xbox 360 und Playstation 3 spielen wird.
Hauptmerkmale
Der Wii soll in etwa die Größe von drei aufeinander gestapelten DVD-Hüllen haben und ähnlich der PlayStation 2 und den kommenden Konkurrenz-Geräten PlayStation 3 und Xbox 360 sowohl senkrecht als auch waagerecht aufgestellt werden können.
Bekannt ist bisher, dass der Grafikchip (Codename: Hollywood), wie schon beim Nintendo GameCube, von ATI produziert wird, welche sich auch für den Grafikprozessor von Microsofts Xbox 360 verantwortlich zeigen. Ebenso wird die Zusammenarbeit mit IBM fortgesetzt und somit wieder ein PowerPC-Prozessor (Codename: Broadway) eingesetzt.
Controller „Wiimote”
Das Steuergerät, das die wirkliche "Revolution" der neuen Spielkonsole werden soll, wurde am 16. September 2005 vorgestellt. Der Controller erinnert von der Form her an eine Fernbedienung, weshalb er auch als Wiimote (engl. remote (control) = Fernbedienung) bezeichnet wird. Integrierte Sensoren messen die Bewegungen des Spielers im Raum und senden sie drahtlos an einen vor dem Fernseher platzierten Empfänger. Zusätzlich enthält der Controller auch einen Neigungssensor, der jede noch so winzige Neigung und Drehung feststellen kann. Somit erfolgt die Eingabe nur durch Bewegen, Neigen und Drehen des Controllers in alle Richtungen; die Anzahl der darüberhinaus benötigten Knöpfe beschränkt sich auf drei, ein großer A Button auf der Vorderseite, ein B Button, der einem Abzug einer Pistole ähnelt, auf der Rückseite, Start, Select, Home, a/x und b/y und ein Digitalsteuerkreuz. Dies soll intuitiver von der Hand gehen als die Steuerung mit herkömmlichen Gamepads und sicherstellen, dass Leute, die dem Videospielen mittlerweile entsagt haben oder noch nie gespielt haben sich von dem Konzept angesprochen fühlen, da sie mit der Fernbedienungsform vertraut sind. Nach Nintendos Konzept sollen dabei auch derzeitige Nichtspieler angesprochen werden und mit gleichen Voraussetzungen wie erfahrene Gamer an den Start gehen.
Im Querformat betrachtet erinnert die Fernbedienung an das Gamepad des Nintendo Entertainment Systems (NES). Da Spiele dieser Generation auch via Nintendos Online-Dienst Nintendo Wi-Fi Connection heruntergeladen werden können, wird man sie also auf herkömmliche Art spielen können. Auf neueren Abbildungen einschlägiger Prototypen sind die beiden Knöpfe a und b zusätzlich noch mit x und y bezeichnet (deshalb oben die Bezeichnung a/x und b/y) - ein Hinweis darauf, dass diese Knöpfe auch bei Wii-Spielen zum Einsatz kommen könnten.
Desweiteren verfügt die "Wiimote" auch über einen eingebauten Lautsprecher, welcher in verschiedenen Spielen eine noch direktere Verbindung zwischen Spieler und Spiel herstellen soll. Schwingt man zum Beispiel ein Schwert hört man das Geräusch der Klinge direkt "in der eigenen Hand". Wird ein Pfeil abgeschossen (The Legend of Zelda: Twilight Princess) hört man das Geräusch zuerst in der eigenen Hand, danach wandert es in Echtzeit zum Fernseher und den Dolby Sorround Anlagen.
Ein Mitglied des IGN-Wii-Forums hat die Fernbedienung maßstabsgetreu nachgebaut und berichtet, dass man an alle Knöpfe sehr gut herankommt. Das Pad ist praktisch beliebig erweiterbar, da die linke Hand frei ist. Vorerst ist ein Analog-Stick angekündigt, der in Anlehnung an die gleichnamige Waffe Nunchaku genannt und per Kabel an einen Erweiterungsport unten angeschlossen wird. Die Kommunikation mit der Konsole selbst läuft kabellos ab. Ein Rumble-Pak und ein Lautsprecher sind in jeden Controller eingebaut. Auch in der Nunchaku-Erweiterung wird es einen Sensor geben. Die vier Lämpchen an der Unterseite zeigen zudem an, welcher Spieler welchen Controller benutzen muss, ähnlich dem Leuchtring um das 360 Logo des Xbox 360-Pads.
Technische Details, etwa zur Batterielaufzeit und zur maximalen Reichweite, sind noch nicht bekannt.
Virtual Console
Nintendo gab weiterhin auf der E3 2005 bekannt, dass GameCube-Spiele auf Wii spielbar sein werden. Spiele für ältere Konsolen (Nintendo Entertainment System, Super Nintendo Entertainment System und Nintendo 64 sowie Sega Mega Drive und Turbografx) sollen per Internet-Download verfügbar sein und im internen 512 MB großen Flash-Speicher (der mit SD Karten erweitert werden kann) gespeichert werden, so dass man auf dem Wii die Spiele aller Vorgängerkonsolen spielen können wird.
Sonstige Merkmale
HDTV wird aller Voraussicht nach aus Kostengründen nicht unterstützt, da die Spiele dann sowohl für HDTV als auch für SDTV entwickelt werden müssten, was die Kosten steigern würde. Zudem ist HDTV momentan zu wenig verbreitet, als dass eine Unterstützung auch Sinn haben würde.
Gegen einen Aufpreis soll außerdem das Abspielen von DVDs durch die Konsole ermöglicht werden. Der Onlinedienst soll kabellos und sogar kostenlos sein. Außerdem sollen über eine Funkverbindung zwischen Wii und Nintendo DS Daten übertragen werden können, sodass sich z.B. Nintendo-DS-Demos, die durch die Konsole geladen wurden, auf den Handheld übertragen lassen. Auf jegliche Multimediazusätze will man jedoch verzichten, da, laut Nintendo, Spielekonsolen Spielekonsolen bleiben sollten. Außerdem besitze heutzutage fast jeder zuhause einen DVD-Player oder PC, der all diese Multimediazusätze schon besitzt.
Bisher angekündigte Spiele
Bekannte Spiele
Folgende Spiele wurden explizit als in Entwicklung befindlich genannt.
- Animal Crossing (Nintendo)
- Avatar: The Last Airbender (THQ)
- Blitz: The League (Midway Games)
- Bob Ross: The Joy of Painting (AGFRAG)
- Call of Duty 3 (Activision)
- Cars (THQ)
- Darkness (Crossbeam Entertainment)
- Disaster: Day of Crisis (Nintendo)
- Disney's Meet the Robinsons (Buena Vista Games)
- Donkey Kong (Nintendo)
- Dragon Ball Z: Budokai Tenkaichi 2 (Atari) [1]
- Dragon Quest Swords: The Masked Queen and the Tower of Mirror (Square Enix)
- Elebits (Konami)
- Exite Truck (Nintendo)
- Fire Emblem (Nintendo)
- Final Fantasy: Crystal Chronicles: The Crystal Bearers (Square Enix)
- Finalfurlong revolution (Namco Bandai Games)
- Necro-Nesia (Spike)
- Madden NFL 07 (Electronic Arts)
- Mario Kart (Nintendo)
- Metal Slug Anthology (SNK Playmore)
- Metroid Prime 3: Corruption (Nintendo)
- One Piece Unlimited Adventure (Namco Bandai Games)
- Orb (Videospiel) (Crossbeam Entertainment)
- Pokémon (Nintendo)
- Project H.A.M.M.E.R. (Nintendo)
- Raid Over the River (NIBRIS)
- Rayman Raving Rabbids (Ubisoft)
- Red Steel (Ubisoft)
- Sadness (NIBRIS)
- Sailor Moon World (Bandai)
- SD Gundam G Breaker (Namco Bandai Games)
- Sengoku Action (Koel)
- Sonic Wild Fire (Sega)
- Spider-Man 3 (Activision)
- Spongebob Schwammkopf (THQ)
- Super Mario Galaxy (Nintendo)
- Super Monkey Ball: Banana Blitz (Sega) [2]
- Super Smash Bros. Brawl
- Super Swing Golf Pangya (Tecmo)
- The Legend of Zelda – Twilight Princess (Nintendo) - Neben Wii wird der GameCube mit einer eigenen Version unterstützt, die (zumindest in Nordamerika) zeitgleich erscheinen soll.
- The Legend of Zelda (Nintendo)
- Thorn (Crossbeam Entertainment)
- Tony Hawk Downhi!l Jam (Activision) [3]
- Trauma Center (Atlus)
Sehr wahrscheinliche Spiele
Folgende Spiele wurden von den Entwicklern bzw. Publishern als „in Entwicklung für Next-Generation-Konsolen” genannt, jedoch ohne die definitiven Plattformen beim Namen zu nennen.
- 100 Bullets (D3 Publisher)
- Beijing 2008 (Sega)
- Happy Feet (Midway Games)
- James Bond 007 (Activision)
- Killing Day (Ubisoft)
- Marvel: Ultimate Alliance (Activision)
- Madagascar 2 (Activision)
- Mario Party 8 (Nintendo)
- Pirates of the Caribbean 3 (Eurocom)
- Psy-Phi (Sega)
- Soul Calibur 4 (Namco)
- Splinter Cell 4 (Ubisoft)
- Project Gray Company (Electronic Arts)
- Teenage Mutant Ninja Turtles (Ubisoft)
- The Ant Bully (Midway Games)
- The Simpsons (Electronic Arts)
- TNA iMPACT! (Midway Games)
- Transformers (Activision)
Weitere angekündigte Entwicklungen
Folgende Entwickler haben Spiele für den Wii angekündigt, jedoch keine konkreten Titel genannt.
- AQ Interactive: Zwei exklusive Titel – Ein Action-Spiel und eine Comic-Adaption
- Blitz Games (bekannt für Pac-Man World 3): Ein Action-Spiel
- Camelot Software Planning (bekannt für Shining Force und Golden Sun): Ein Rollenspiel
- Electronic Arts: Verschiedene Titel
- Free Radical Design (bekannt für Time Splitters): Ein Actionspiel
- Grasshopper Manufacture (bekannt für Killer 7 und Contact): Ein Spiel
- Midway Games: Ein exklusives Spiel
- Nintendo: Ein Flugspiel
- n-Space (bekannt für Geist): Verschiedene exklusive Spiele
Technische Daten
Erste konkrete, wenn auch inoffizielle, Leistungsdaten zu den Komponenten, die in der Konsole Verwendung finden, veröffentlichte das US-amerikanische Spieleportal IGN am 29. März 2006.[1] Die nicht benannten Quellen sollen Spiele-Entwickler sein, die im Besitz von sog. Development Kits sind. Dabei sollen die Leistungsdaten entweder aus der Dokumentation zu den Development Kits stammen oder per Benchmark ermittelt worden sein. Seitens Nintendo wurden diese Daten nicht kommentiert.
Bisher ist danach bekannt:
Prozessor: IBM "Broadway" CPU 729MHZ, basierend auf IBMs PowerPC-Architektur und eine Weiterentwicklung der Gecko CPU des GameCube
Grafik: ATI "Hollywood" GPU 243MHZ - ein hochintegrierter Chip, der neben der GPU noch einen DSP, die I/O-Bridge und 3 MB Texturspeicher enthält.[1] Der Chip ist von Grund auf für Wii neuentwickelt worden und basiert nicht auf dem Grafikchip "Flipper" des GameCube oder ATIs Grafikchips für PCs.[2]
Speicher
- RAM: 24MB internes 1T-SRAM, 64MB "externes" 1T-SRAM[1]
- 512MB Flash Speicher (erweiterbar über USB 2.0 und SD-Cards)
Hier nun bereits bestätigte Daten:
Laufwerk: Slot-In-Laufwerk für optische Medien mit Unterstützung für folgende Inhalte:
- Spiele für Wii (12 cm-Discs in einem proprietären Format)
- Spiele für GameCube (8 cm-Discs mit 1,5 GB in einem proprietären Format)
- DVD-Filme (hierzu ist wahrscheinlich eine Hardware-Erweiterung erforderlich)
Controller: max. 4 Wireless Controller
Anschlüsse
- 4 Buchsen für GameCube Controller
- 2 Steckplätze für GameCube-Speicherkarten
- 1 Steckplatz für SD-Karten,
- 2 USB 2.0-Anschlüsse.
Funktionen
- kabelloser Zugang zur "Nintendo Wi-Fi Connection",
- viele Spiele der letzten 20 Jahre (NES, SNES und Nintendo 64) online zu einem geringen Preis downloadbar oder bei Wii-Spielen als Gratisbeigabe enthalten.
- Auch Klassiker der ehemaligen Konkurrenzsysteme Sega Mega Drive und Turbografx werden zum Download bereit stehen.[3]
Quellen
- ↑ a b c Matt Casamassina: Revolution's Horsepower. revolution.ign.com, 29.03.2006. - In der Folge wurde der Bericht z.B. im Heise-Newsticker aufgegriffen: http://www.heise.de/newsticker/meldung/71520.
- ↑ Revolution Report Talks with ATI about Hollywood. 11.01.2006. revolutionreport.com Interview zu Wii mit John Swinimer (ATI Public Relations)
- ↑ Golem.de: Virtual Console - Online-Dienst für Nintendo Revolution. 24.03.2006.
Weblinks
- Offizielle japanische Internetseite zur Vorstellung auf der TGS 2005
- Offizielle japanische Internetseite zur Vorstellung auf der E3 2005 mit Bildern des Prototyps
- Offizielle europäische Internetseite
- TGS 2005 Präsentation (englisch)
- Offizielle japanische Internetseite zur Vorstellung auf der E3 2006