Schleuse
Eine Schiffsschleuse ist ein Bauwerk, in dem Schiffe Höhenunterschiede in Schifffahrtswegen überwinden können.
Eine Schiffsschleuse ist im Prinzip ein großes Becken, das auf beiden Seiten mit Toren verschlossen werden kann. Durch Füllung bzw. Entleerung des Beckens steigt oder sinkt der Wasserspiegel im Becken, wodurch das Schiff gehoben bzw. abgesenkt wird. Hierzu sind keine Pumpen nötig, sondern das Wasser fließt beim Heben aus dem höher gelegenen Gewässer in die leere Schleusenkammer und beim Senken aus der Schleusenkammer in das tiefer gelegene Gewässer, sodass dadurch Wasser vom höher gelegenen in das tiefer gelegene Gewässer transportiert wird.
Bei Kanälen, die keinen oder nur einen geringen Wasserzulauf haben, muss daher entweder das Wasser wieder zurückgepumpt werden oder man baut anstelle einer Schleuse ein Schiffshebewerk. Um den Wasserverbrauch zu reduzieren kann auch eine sog. Sparschleuse gebaut werden. Hierbei wird ein Teil des Wassers, etwa die Hälfte, beim Entleeren in ein oder mehrere Sparbecken geleitet und dort gespeichert, um damit später die Schleuse wieder zu füllen.
Mit Schleusen sind Hubhöhen bis maximal etwa 30 Metern möglich. Für größere Höhen sind wiederum Schiffshebewerke erforderlich. Aus wirtschaftlichen Gründen wird versucht, mit möglichst wenigen Schleusen auszukommen, die dafür eine größere Hubhöhe besitzen.
Schon 1325 wurde in Deutschland die erste Schiffsschleuse gebaut. Die größte Schleuse in Deutschland ist die Nordschleuse Bremerhaven mit einer Länge von 372 Metern und einer Breite von 50 Metern.
Das Wort Schleuse leitet sich vom mittellateinischen sclusa (Wehr) ab, das seinen Ursprung im lateinischen excludere (ausschließen) hat.