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Klassifikation

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Eine Systematik (auch Klassifikation) ist eine planmäßige Darstellung von Klassen, Kategorien oder anderen Konzepten, welche nach bestimmten Ordnungsprinzipien gestaltet ist. Die einzelnen Klassen werden in der Regel durch den Vorgang der Klassifikation, das heißt durch die Einteilungen von Objekten anhand bestimmter Merkmale, gewonnen und hierarchisch angeordnet. Die Anwendung einer Klassifikation auf ein Objekt heißt Klassifizierung.

Beispiele für Systematiken sind die Biologische Systematik des Systema Naturae von Carl von Linné, die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) und verschiedene Bibliothekssystematiken (siehe unten).

Systematiken werden zur Dokumentation (dort spricht man eher von Klassifikation) und in der Wissenschaft (dort spricht man eher von Systematik) verwendet. Ziel einer Systematik ist es, einen Überblick über die darin geordneten Objekte zu verschaffen (Analyse) und die thematische Suche unter ihnen zu ermöglichen (Ordnung).

Die meisten Klassifikationen und Systematiken sind keine starren Gebilde. Je nach Kenntnisstand sind sie stetigen Änderungen unterworfen.

In vielen Klassifikationen werden die einzelnen Klassen über eine eindeutige Notation bezeichnet. Die Identifikation der in einer Klassifikation abgelegten Objekte kann durch eine Signatur geschehen.

siehe auch: Verzeichnis, Begriff, Rubrik, Register (Nachschlagewerk)


Beispiel für die Klassifizierung eines Buches

In der Regensburger Verbundklassifikation gibt es die Klasse der mit der Notation NU 3025 für die Geschichte der Humboldt Universität zu Berlin. Die dazu gehörende Klasseneinteilung ist folgende:

  • N Geschichte
  • NU Geschichte der Wissenschaften und des Unterrichtswesens
  • NU 1500-7950 Geschichte der Wissenschaften
  • NU 2500-4250 Geschichte der wissenschaftlichen Institutionen
  • NU 2500-4215 Universitäten und Hochschulen
  • NU 3000-3329 Deutschsprachige Universitäten
  • NU 3025 Berlin/Humboldt Universität

Die meisten Klassifikationen sind streng monohierarchisch aufgebaut, d.h. eine Klasse kann nur eine Oberklasse haben. Zur Klärung der Bedeutung einzelner Klassen setzt man u.a. Kommentare (so genannte Scope Notes) und Verweisen zwischen verwandten Klassen ein. In den meisten Systemen können Objekte auch mehreren Klassen zugeordnet werden.

Das Buch Kommilitonen von 1933 über die Vertreibung von Studierenden der Berliner Humboldt Universität ist beispielsweise zusätzlich den Klassen AL 50712 (Geschichte des Hochschul- und Universitätswesen der Humboldt Universität) und NU 7100 (Sonstige Geschichte der Studenten als Teil der Geschichte der Wissenschaften) zugeordnet. In anderen Fällen muss jedoch eine Klasse als Einteilung genügen. Die Signatur in Bibliotheken, die den Aufstellungsort eines individuellen Buches bezeichnet, muß eindeutig sein, denn es kann nur an einer Stelle aufgestellt werden. Umgekehrt können mehrere Bücher dieselbe Signatur besitzen.


Beispiele von Klassifikationen

  • Allgemeine Bibliotheksklassifikationen
    • Klassifikationen für Öffentlichen Bibliotheken
      • Allgemeine Systematik für Öffentliche Bibliotheken (ASB)
      • Klassifikation für Allgemeinbibliotheken (KAB)
      • Systematik für Bibliotheken (SfB)
      • Systematik Stadtbücherei Duisburg (SSD)
    • Klassifikationen für Wissenschaftliche Bibliotheken
      • Regensburger Verbundklassifikation (RVK)
      • Aufstellungssystematik der Gesamthochschulbibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen (GHB)
      • Basisklassifikation (GBV)
      • Dezimalklassifikation
        • Dewey Decimal Classification (DDC)
        • Universelle Dezimalklassifikation (UDC)
      • Library of Congress Classification (LCC)
  • Spezielle Klassifikationen
    • Internationale Klassifikation der Krankheiten (International Classification of Diseases ICD)