Selbstzerstörung
Die Selbstzerstörung ist ein System an Bord eines technischen Gegenstandes (häufig eines Fortbewegungsmittels), das die Vernichtung oder Unbenutzbarmachung des betreffenden Gegenstandes im Gefahrenfall oder im Fall einer drohenden Übernahme durch gegnerische Kräfte garantieren soll.
Sie wird häufig als dramaturgisches Mittel in Actionfilmen (James Bond), vorwiegend aber solchen mit Science-Fiction-Einschlag verwendet, da sie eine einfache Möglichkeit bietet, Konfliktszenarien ohne viele Erklärungen aufzulösen: der Held drückt auf den Knopf, eine blecherne Stimme zählt einen Countdown ab – und alles fliegt in die Luft.
In der Realität ist die Selbstzerstörung ein fester Bestandteil der Raumfahrt: bekanntestes Beispiel ist die Zerstörung des Space Shuttles Challenger im Jahr 1986: nachdem das Shuttle selbst explodiert war, flogen die Feststoffraketen, die es in den Orbit bringen sollten, noch mehrere Sekunden in unvorhersehbarer Flugbahn über den Himmel; der zuständige Sicherheitsoffizier der NASA entschied, dass die Raketen eine Gefahr für das Bodenpersonal und die zahlreichen anwesenden Schaulustigen darstellten und ließ sie per Fernzündung sprengen. Dieses Verfahren war bereits bei vielen Raketenstarts erforderlich.
In der Fernsehserie Kobra, übernehmen Sie (1966) und den auf ihr basierenden Mission-Impossible-Filmen mit Tom Cruise dient die Selbstzerstörung als Running Gag: Das Tonband mit den Anweisungen für die aktuelle Mission endet jedes Mal mit den vielzitierten Worten „Dieses Band wird sich in fünf Sekunden selbst vernichten.“ und geht dann in Rauch auf.
Verwendung in der Science Fiction
- Star Trek
- In den verschiedenen Serien und Star-Trek-Filmen ist die Selbstzerstörung ein fester Bestandteil: alle Schiffe der Sternenflotte können im Fall einer feindlichen Übernahme durch den Befehl von drei Führungsoffizieren (bei Star Trek: Raumschiff Voyager reicht der Captain) eine Überlastung des Warpkerns herbeiführen, die das Schiff nach einem festgelegten Countdown vernichtet. Es gehört in den Serien fast schon zum guten Ton, dass jedes der Titelschiffe mindestens einmal – meist in einer alternativen Zeitlinie, die später revidiert wird – vom Captain selbst in die Luft gejagt wird. Die Enterprise NCC-1701 wurde im Film Star Trek III (1984) auf diese Weise zerstört, als die Klingonen sie entern wollten.
- Alien
- Sowohl in Alien (1979) als auch in Alien – Die Wiedergeburt (1997) werden die „Nostromo“ und später die „Auriga“ von den Protagonisten mithilfe eines eingebauten Atomsprengkopfes zerstört, um zu verhindern, dass die xenomorphen Aliens sich ausbreiten.
- Predator
- Die außerirdischen Jäger in den Predator-Filmen haben eine besonders gemeine Art, sich aus dem Leben zu verabschieden: Ist ihre Beute ihnen überlegen, programmieren sie den Multifunktions-Computer an ihrer Armschiene auf Selbstzerstörung, worauf dieser nach einem kurzen Countdown eine verheerende Detonation herbeiführt.
- Terminator
- Im zweiten Teil der Science-Fiction-Trilogie wird der Terminator vor seiner Zeitreise darauf programmiert, nach der Rettung der Zielperson John Connor, vor dem zur Ermordung dieser Person beauftragten T-1000, seinen kybernetischen Organismus komplett zu zerstören, um eine Nachahmung seiner Technologie zu verhindern und somit die Zeitlinie komplett von der Maschinenherschaft zu befreien.