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Japanische Invasion Taiwans

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Japanische Invasion Taiwans (1895)

Verlauf des Konfliktes
Datum 29. Mai 1895 – 21. Oktober 1895
Ort Taiwan
Ausgang Japanischer Sieg und Ende der Republik Formosa
Territoriale Änderungen Taiwan wird Teil des japanischen Kolonialreiches
Konfliktparteien
Befehlshaber

Tang Jingsong[1]
Ch'iu Feng-chia[2]
Liu Yongfu[3]

Kabayama Sukenori[4]

Die japanische Invasion Taiwans fand zwischen dem 29. Mai und dem 21. Oktober 1895 statt. Sie war ein Konflikt zwischen dem japanischen Kaiserreich und der Republik Formosa. Nach dem ersten japanisch-chinesischen Krieg, den China verloren hatte, trat dieses im Vertrag von Shimonoseki diverse Territorien, darunter Taiwan, das damals noch Formosa genannt wurde, an Japan ab. Die Bevölkerung Formosas war jedoch nicht damit einverstanden, von Japan regiert zu werden und rief am 25. Mai 1895 die unabhängige Republik Formosa aus.[5] Japan entsandte kurz darauf Truppen nach Taiwan um seinen Anspruch auf das Territorium der Insel geltend zu machen. Nach mehreren Kämpfen zwischen den japanischen und formosanischen Truppen musste sich die Republik Formosa geschlagen geben und ihr Territorium auf Taiwan an das japanische Kaiserreich übergeben.

Der Verlauf der Invasion

Vorbereitungen in Formosa

Im März 1895, während des japanisch-chinesischen Krieges, eroberte Japan die Penghu-Inseln, die ca. 50 Kilometer vor der Westküste Taiwans liegen. Diese Aktion der Japaner versetzte die Obrigkeiten in Formosa in hohe Alarmbereitschaft. Rasch wurden Geld und Ausrüstung vom chinesischen Festland auf die Insel gebracht, da man damit rechnete, dass Japan Formosa als nächstes angreifen würde.[6] Viele Bewohner der Insel wurden zum Kriegsdienst aufgeboten.[7] Es wurden auch Rektrutierungsbüros eröffnet, in denen sich jeder Bewohner freiwillig für die Armee melden konnte.[8] Mitglieder dieser zusammengwürfelten Truppe, aus der Wenige eine militärische Ausbildung hatten, begannen bald, die Städte unsicher zu machen: Ein Offizier, der die Insel verlassen wollte, um sich vor der wahrscheinlich bevorstehenden Invasion Japans in Sicherheit zu bringen, wurde von einem wütenden Mob aus seinen eigenen "Soldaten" niedergemetzelt. Die "Soldaten" verboten zudem eigenhändig die Ausreise von der Insel und zettelten Schiessereien in den Strassen von Taipeh an. Die Situation wurde so angespannt, dass die Briten, Deutschen sowie die Amerikaner Kriegsschiffe und Truppen entsandten, um ihre Konsulate und Handelsinteressen auf Formosa zu schützen.[9] Als Reaktion auf die formelle Übergabe Taiwans durch China an Japan Mitte April 1895, rief die neue Regierung Taiwans, bestehend aus Mitgliedern der Armee, am 25. Mai 1895 die unabhängige Republik Formosa aus. Dies duldeten die Japaner nicht und griffen die junge Republik einige Tage später an.[10]

Beginn der Kämpfe

Am 29. Mai 1895 landeten die ersten japanischen Truppen im Norden Taiwans, nahe der Stadt Keelung. Dort lieferten sie sich erste Scharmützel mit lokalen Truppen, die sie jedoch rasch in die Flucht schlugen. In den folgenden Tagen brachten die Japaner ca. 12'000 Soldaten, sowie Pferde, Munition und weitere Ausrüstung auf die Insel. Dann setzte sich diese Armee in Richtung Keelung in Bewegung. Unterwegs geriet sie in mehrere Gefechte mit formosanischen Truppen und eroberte die Dörfer, die auf ihrer Route lagen.[11] Währenddessen verschob das formosanische Militär Truppen von Taipeh nach Keelung, um den anrückenden Japanern Einhalt zu gebieten. Obwohl die Truppenstärken der beiden Kontrahenten ungefähr dieselben waren, war die folgende Schlacht um Keelung eine sehr ungleiche, unter anderem weil die Verteidiger nachwievor mit der bereits erwähnten Gesetzlosigkeit unter ihren eigenen Truppen zu kämpfen hatten. Offiziere wurden umgebracht und die Soldaten plünderten Teile ihrer eigenen Stadt. Mit der Untersützung mehrerer Schlachtschiffe, die den Hafen bombardierten, stürmten die Japaner am 3. Juni Keelung. Die Leichtigkeit, mit der sie die Stadt einnehmen konnten, zeigt sich in den Opferzahlen der beiden Seiten: 3 Japanische Soldaten getötet, 25 verletzt; 250 Formosanische Soldaten getötet. Der Rest der formosanischen Armee floh in die nahe gelegene Stadt Twatutia im Landesinneren.[12]

Niedergang der Republik

In Taipeh, der Hauptstadt der Republik Formosa, erkannte der Präsident Formosas, Tang Jingsong, dass seine Truppen den Japanern zu wenig entgegenzusetzen hatten. Am 5. Juni verteilte er grosse Summen aus der Staatskasse unter seinen Wachen und verliess Taiwan in Richtung chinesischem Festland. Als diese Nachricht die örtlichen Truppen erreichte, brach in Taipeh Anarchie aus. Die Soldaten brannten den Yamen des Präsidenten nieder, plünderten den Rest der Staatkasse und griffen die Bewohner der Stadt an. In Twatutia bot sich ein ähnliches Bild. Dort plünderten die Soldaten unter anderem das Arsenal und verkauften das Diebesgut in der Stadt.[13][14] Die Japaner wussten von diesen Begebenheiten nichts. Sie rechneten mit einer grossen Garnison formosanischer Truppen in Taipeh, weshalb sie nur langsam auf die Stadt vorrückten.[15] Sie wurden von einer Gruppe Männer im Dienst der deutschen und britischen Handelsgesellschaften auf die tatsächliche Situation in der Hauptstadt aufmerksam gemacht. Diese Gruppe wurde von den Handelsgesellschaften eigenmächtig entsandt, weil sie den möglichst raschen Einbezug der Japaner als beste Lösung der Anarchie in Taipeh betrachteten. Als sie erfuhren, dass Taipeh ihnen praktisch schutzlos ausgeliefert war, schickten die Japaner am 7. Juni eine Vorhut aus 500 Mann in die Stadt.[16] Innerhalb nur eines Tages vertrieb die diese Truppe die Plünderer aus der Stadt und besetzte sie. Am Tag darauf fiel auch Tamsui, an der Westküste Taiwans, an die Japaner.[17] Formell war die Republik Formosa mit der Besetzung der Hauptstadt und der inoffiziellen "Abdankung" des Präsidenten besiegt. Am 17. Juni feierten die Japaner die offizielle Amtseinsetzung ihrer Regierung unter Kabayama Sukenori in Formosa. Doch im Süden des Landes leisteten formosanische Truppen unter der Führung von Liu Yongfu nachwievor Widerstand.[18]

Vordringen in den Süden

Ein Teil der japanischen Armee machte sich bald auf, den Rest der Insel zu erobern. Sie bewegte sich südwärts aus Taipeh in Richtung Hsinchu. Unterwegs lieferten sie sich mehrere Schusswechsel mit formosanischen Verbänden, die sie jedoch jeweils rasch für entscheiden konnte.[19] Nach der Ankunft in Hsinchu machten sich die Japaner sofort an die Eroberung der Stadt. Obwohl diese von Wällen umgeben war und von einer zahlenmässig weit überlegenen Garnison verteidigt wurde, konnten die Angreifer die Stadt innert kurzer Zeit und praktisch ohne Gewaltanwendung einnehmen. Als die Japaner die Mauern mithilfe von Leitern erklimmten, brach unter den formosanischen Verteidigern Panik aus, so dass sie ihre Waffen und Uniformen ablegten und sich als Zivilisten ausgaben. Um den Nachschub nach Hsinchu zu sichern, entsandten die japanischen Besatzer der Stadt einen Teil ihrer Truppen zurück nach Taipeh. Die Formosaner nutzten diese Situation und griffen die Stadt am 24. Juni an, konnten sie jedoch nicht zurückerobern. Auch zwei weitere Angriffe in den folgenden Tagen blieben erfolglos.[20] In den Wochen danach versuchten die Formosaner mithilfe von Guerilla-Taktiken, die Japaner zu besiegen. Sie konnten kleine japanische Trupps, wie etwa Versorgungskonvois, aus dem Hinterhalt angreifen, indem sie sich als Zivilisten kleideten, um möglichst lange unerkannt zu bleiben. Wenn der Kampf vorbei war, zogen sie sich jeweils rasch zurück. Am 11. Juli scheiterte ein weiterer formosanischer Angriff auf Hsinchu.[21] Um diesen Angriffen Einhalt zu gebieten, schickten die Japaner am 12. Juli eine grosse Abteilung ihrer Armee aus Taipeh zum Dorf Long-Tampo, wo sie sich mit weiteren japanischen Vebänden traf. Long-Tampo sowie mehrere umliegende Dörfer wurden in den folgenden Tagen von den Japanern eingenommen. Diese Niederlagen konnten die Formosaner jedoch nicht zum Aufgeben bewegen. Sie überfielen weiterhin kleine japanische Verbände. Also fuhren auch die Japaner mit ihrer Taktik fort und eroberten weitere Dörfer in der Region um Hsinchu. In der Hoffnung, eine grosse Zahl formosanischer Kämpfer auf einmal ausschalten zu können, rückten sie von drei Seiten auf die Ortschaft Sankakeng, zwischen Taipeh und Hsinchu, vor. Sie eroberten auch dieses Dorf am 23. Juli, mussten jedoch einige Verluste hinnehmen. Bis Ende Juli nahmen die Japaner weitere Dörfer südlich von Taipeh ein, um den Überfällen auf ihre Truppen ein Ende zu setzen.[22] Nachdem das Gebiet um die Hauptstadt gesichert war, konnten sich die Japaner dem weiteren Vorstoss Richtung Süden widmen. Am 6. August verliessen ca. 2000 japanische Soldaten Xinpu, nordwestlich von Hsinchu. Die Truppe teilte sich in drei Teile auf, um das Gebiet zwischen der Küste im Westen und dem taiwanesischen Zentralgebirge im Osten möglichst flächendeckend erobern zu können. Die einzelnen Gruppen rückten nach Süden vor und nahmen jedes Dorf auf ihrem Weg ein. In den Hügeln von Senpitsu-San trafen sie wieder aufeinander, um die dortigen formosanischen Befestigungen zu stürmen. Obwohl die Formosaner durch das Gelände und ihre Befestigungen einen klaren Vorteil hatten, verliessen sie ihre Posten am 9. August, als sich die Japaner den Mauern näherten. Die Formosaner wurden weiter nach Süden zurück gedrängt, bis sie sich in Miaoli verschanzen konnten, wo sie Verstärkungen aus dem Süden erhielten. Zwischen dem 10. und dem 13. August bauten die Japaner ihr Lager vor Miaoli auf, erhielten Nachschub aus dem Norden und eroberten mehrere formosanische Stellungen rund um Miaoli. Diese Aktionen müssen die Besatzung von Miaoli eingeschüchtert haben, denn als die Japaner am 14. August die Siedlung betraten, waren die Verteidiger bereits weiter nach Süden geflohen.[23]

Eroberung von Changhua

Das nächste grössere militärische Ziel der Japaner auf der Route nach Süden war Changhua, wo die Formosaner ihre Truppen versammelt haben sollten. Die Japaner erwarteten die entscheidende Schlacht. Am 24. August besetzten sie das Dorf Koloton und stiessen am nächsten Tag weiter vor in Richtung des Flusses Toa-to-kei nördlich von Changhua, wo ihnen im Dorf Tokabio Rebellen auflauerten. Den Japanern gelang es, das Dorf am Morgen des 26. August zu räumen und noch am selben Abend rückten sie zum Toa-to-kei vor und trafen Vorbereitungen, um die formosanischen Positionen um Changua anzugreifen. In der selben Nacht überquerten sie den Fluss und in der Morgendämmerung führten sie eine Überraschungsattacke auf die "Bagua Battery" und Changhua aus und besetzten die Stadt.[24] Diese Schlacht wird als Schlacht von Baguashan bezeichnet. Sie war die grösste offene Schlacht, die je auf taiwanesischem Boden gekämpft wurde und auch das entscheidende Gefecht der Invasion. Der japanische Sieg brachte das Ende des organisierten Widerstands im zentralen Taiwan. Die anschliessenden weiteren Gefechte vertagten die endgültige Niederlage der Formosaner bloss.

Im September konsolidierten die Japaner ihre Positionen um Changhua and erwarteten die Ankunft von Verstärkung aus Japan, die anfangs Oktober eintreffen sollte. Dabei wurden die japanischen Streitkräfte durch eine Malariaepidemie stark dezimiert. Die einzige signifikante militärische Aktion im zentralen Taiwan in den Wochen, die auf die japanische Eroberung von  Changhua folgten, waren einige Gefechte, die im frühen September um Yunlin stattfanden. Am 3. September griffen Rebellen eine kleine japanische Garnison im Dorf Toapona, südlich von Changhua an. Es kam japanische Verstärkung und die Rebellen wurden besiegt und zogen sich nach Yunlin zurück. Eine japanische Infanteriekompagnie, die sich in der Umgebung aufhielt, griff die sich zurückziehenden Rebellen an und verfolgte sie am Abend des 3. Septembers bis zur Stadt Talibu, die sie auch auskundschafteten. Drei Tage später, in der Nacht des 5. September, kehrten die Japaner zurück und führten eine Überraschungsattacke auf Talibu aus. Die japanische Vorhut erklomm die Mauern der Stadt und öffnete die Tore für ihre Kameraden, die die Stadt stürmten. Die chinesische Garnison flüchtete in Verwirrung und am frühen Morgen des 6. September wurde Talibu sicher besetzt von den Japanern.

In der 2. Oktoberwoche rückten die Japaner in Richtung Tainan vor. Die Ankunft von Verstärkung erlaubte es ihnen, sich Tainan aus drei Richtungen gleichzeitig zu nähern. Am 10. Oktober segelten zwei Einheiten von den Penghu-Inseln aus los. Die kleinere landete in Po-te-chui (heute Budai, Chiayi), 45 km nördlich von Tainan. Die grössere Einheit landete in Pang-liau (Fangliao), 40 km südlich von Takow und südlich von Tainan. Ihr erstes Ziel was es, den Hafen von Takow zu erobern. Währenddessen erhielt die Imperial Guards Division, die sich noch in Changhua aufhielt, den Befehl, weiter nach Tainan vorzudringen. Die Division, 14,000 Mann stark als sie in Tawain Ende Mai gelandet war, war so dezimiert durch Krankheiten, dass jetzt mit Schwierigkeiten noch 7,000 Soldaten gestellt werden konnten. Trotzdem waren die Japaner jetzt zahlreich genug, um die Kampagne zu beenden. Etwa 20,000 japanische Soldaten würden Tainan nun gleichzeitig umzingeln, vom Nordern, Nordosten und vom Süden her. Obwohl es Liu Yung-fu wahrscheinlich möglich gewesen wäre, eine grössere Truppe zu stellen, waren die Chinesen und Formosaner nur noch am kämpfen um die Niederlage hinauszuzögern und hatten kaum Hoffnung, das japanische Vorrücken nach Tainan aufzuhalten.

Eroberung von Yunlin und Chiayi

Am 3. Oktober begann die Imperial Guards Division ihren Marsch südlich von Changhua aus. Am 6. Oktober besiegten sie eine Truppe von 3,000 Rebellen in Talibu. Am 7. Oktober kämpfte die Division gegen Rebellen in Yunlin und konnte diese von einigen befestigten Positionen vertreiben. Am 9. Oktober kämpfte die Division die zweitgrösste Schlacht der Kampagne, die Schlacht von Chiayi, um die befestigte Stadt Chiayi zu stürmen, wo sich Rebellen aufhielten. Nach einer ersten Bombardierung mit ihrer Bergartillerie konnten die Japaner die Mauern erklimmen und in die Stadt eindringen und die Rebellen besiegen. Die Division erhielt den Befehl, in Chiayi zu waren, bis Prinz Fushimi’s nördliche Expedition in Pa-te-chui an Land ging. Entmutigt über die Nachricht vom Fall von Chiayi, bot Liu Yung-fu am 10. Oktober den Japanern die bedingte Kapitulation an. Er verlangte, dass kein Formosaner bestraft werden würde dafür, dass er die Waffen gegen die Japaner erhoben habe und dass alle chinesischen Soldaten, die noch in Tawain waren, gastfreundlich behandelt werden sollen und nach Kanton oder Amoy zurückgeschickt werden. Für die Japaner kam jedoch nur bedingungslose Kapitulation in Frage.[25]

Japanischer Sieg in Shau-lan

Die anderen zwei japanischen Kolonnen markierten ihre Präsenz. Prinz Fushimis nördliche Kolonne, die die 5. und 17. Infantrieregimente beinhaltete, landete in Pa-te-chui am 10. Oktober. Die Division kämpfte mehrere zügige Gefechte während ihres Vorstosses nach Süden. Diese beinhalteten einen Kampf in Kaw-wah-tau am 12. Oktober, in welcher die japanischen Verluste gering waren, und ein Gefecht in der Nähe von Kiu-sui-kei am 16. Oktober. Am 18. Oktober besiegte das 5. Infantrieregiment, unterstützt von einer Artilleriebatterie und einer Kavallerietruppe, die Rebellen in Ongo-ya-toi. Am gleichen Tag traf das 17. Regiment auf Formosaner in Tion-sha und fügte ihnen eine grosse Niederlage zu. Währenddessen verdrängte die Vorhut der Brigade Rebellentruppen mit 4,000 Männer vom Dorf Mao-tau, südlich des Flusses So-bung-go, erlitten dabei jedoch relativ hohe Verluste. Am 19. Oktober rächten sich die Japaner in einer Schlacht um die befestigte Dorf Shau-lan zu erobern. Das 17. Regiment lockte 3,000 Rebellen in eine Falle und bescherten ihnen grosse Verluste. Etwa tausend Tote auf formosanischer Seite wurden gezählt.[26]

Eroberung von Takow und Kapitulation von Tainan

Generalleutnant Nogis südliche Kolonne landete in Fangliao am 10. Oktober und griff am folgenden Tag eine Truppe formosanischer Milizionäre in Ka-tong-ka (heute Jiadong) an. Die Schlacht von Chiatung brachte einen japanischen Sieg aber auch deren grösste Opferzahl. Am 15. Oktober rückte Nogis Kolonne in den Hafen von Takow vor, stellte jedoch fest, dass die japanische Navy ihnen zuvorgekommen war. Zwei Tage zuvor, am 13. Oktober waren die Takow Forts von den Japanern bombardiert worden und eine naval landing force war an Land gegangen, um die Stadt zu besetzen. Am 16. Oktober erfolgte die Eroberung von Pithau. Am 20. Oktober wiederum das Dorf Ji-chang-hang, einige Kilometer im Süden von Tainan. In der Nacht desselben Tages boten die chinesischen Händler ihre bedingungslose Kapitulation an. Alle drei japanischen Kolonnen waren jetzt in unmittelbarer Nähe von Tainan und als Liu Yung-fu realisierte, dass der Krieg verloren war, verkleidete er sich als Kuli und floh am 20. Oktober nach Amoy auf Chinas Festland auf das britische Handelsschiff SS Thales.[27] Das Schiff wurde durchsucht und mehrere verhaftet, alle mussten jedoch wieder freigelassen werden. Es folgte der Rücktritt von Admiral Arichi Shinanojo. Tainan kapitulierte am 21. Oktober. Die Kapitulation bedeutete das Ende des formosanischen Widerstands und läutete die Ära der japanischen Kolonialherrschaft in Taiwan ein. Die letzten formosanischen militia units wurden am 26. November 1895 besiegt in der Schlacht von Changhsing, die in Taiwan gemeinhin als " Battle of the Burning Village" bekannt ist. Japanische Truppen setzten das Dorf Changhsing in Brand und stürmten es, entgegen dem erbitterten Widerstand von Kämpfern der Hakka-Miliz und bewaffneten Dorfbewohnern unter dem Kommando von Chiu Feng-yang. Japan hatte seinen Anspruch an Taiwan und den Penghu-Inseln mit dem Vertrag von Shomonoseki und die erfolgreiche japanische Invasion von Taiwan bestätigte Japan in ihrem Besitz.

Siehe auch

Taiwan unter japanischer Herrschaft

Erster Sino-Japanischer Krieg

Einzelnachweise

  1. Gordon, S. 561
  2. Gordon, S. 561
  3. Gordon, S. 561
  4. Gordon, S. 561
  5. Gordon, S. 561
  6. Takekoshi, S. 82
  7. Davidson, S. 283
  8. Davidson, S. 269
  9. Davidson, S. 270 - 272
  10. Takekoshi, S. 83 - 84
  11. Davidson, S. 291 - 292
  12. Davidson, S. 295 - 299
  13. Davidson, S. 301 - 303
  14. Takekoshi, S. 86 - 87
  15. Takekoshi, S. 87
  16. Davidson, S. 306 - 307
  17. Takekoshi, S. 87
  18. Davidson, S. 311 - 313
  19. Davidson, S. 315 - 318
  20. Davidson, S. 319 - 321
  21. Davidson, S. 325 - 328
  22. Davidson, S. 328 - 330
  23. Davidson, S. 332 - 334
  24. Davidson, S. 338
  25. Takekoshi, S. 89
  26. Davidson
  27. Takekoshi

Literatur

  • Davidson, James W. (1903): The Island of Formosa - Past and Present: History, People, Resources, and Commercial Prospects, Tea, Camphor, Sugar, Gold, Coal, Sulphur, Economical Plants, and other Products. Macmillan & Co., London und New York. Digitalisierte Version
  • Gordon, Leonard H. D. (1976): The Cession of Taiwan: A Second Look. Pacific Historical Review, 45(4), pp. 539 - 567.
  • Takekoshi, Yosaburo (1907): Japanese Rule in Formosa. Longmans, Green, And Co., London, New York, Bombay und Kalkutta. Digitalisierte Version