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Steve Jobs

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Steve Jobs 2005 in San Francisco

Steven Paul Jobs (* 24. Februar 1955 in Green Bay, Wisconsin) ist Geschäftsführer von Apple Computer und eine der bekanntesten Figuren der Computerindustrie. Zusammen mit Steve Wozniak gründete er 1976 Apple und half, das Konzept des Heimcomputers mit dem Apple II bei der Bevölkerung populär zu machen. Jobs ist darüber hinaus Geschäftsführer der Pixar Animation Studios und somit größter Anteilseigner von Walt Disney.

Die jungen Jahre

Steve Jobs wurde als Sohn von Joanne Simpson und seinem syrischen Vater Abdulfattah ("John") Jandali als Steven Paulis in Green Bay, Wisconsin, geboren. Kurz nach der Geburt wurde er von Paul und Clara Jobs aus Mountain View, Kalifornien, adoptiert. Seine biologische Schwester ist die Autorin Mona Simpson.

1972 machte er seinen High-School-Abschluss an der Homestead High School in Cupertino, Kalifornien und schrieb sich am Reed College in Portland ein, verließ es aber schon nach dem ersten Semester.

Im Herbst 1974 kam Jobs nach Kalifornien zurück und nahm an den Treffen des Homebrew Computer Clubs teil, wo er unter anderen auch Steve Wozniak kennenlernte. Er und Wozniak nahmen beide einen Job bei Atari als Spiele-Designer an.

Während dieser Zeit wurde entdeckt, dass man mit einer modifizierten Spielzeugpfeife, die sich in jeder Packung von Cap'n Crunch Cornflakes befand, den 2.600 Hertz Ton erzeugen konnte, der bei AT&T von den Operatoren verwendet wurde, um Ferngespräche zu führen. Wozniak baute daraufhin eine Blue Box, die diesen Ton erzeugen konnte. Beide begannen 1974, diese Kästen zu verkaufen, die es dem Besitzer erlaubten, kostenlose Ferngespräche zu führen.

1976 gründeten Jobs (21) und Wozniak (26) zusammen mit Wayne die Apple Computer Company in Jobs Garage in Palo Alto, Kalifornien. Ihr erstes, mit dem Apfel mit Biss (Byte) beworbenes Produkt, war der erste Heimcomputer, der Apple I, der für 666,66 Dollar verkauft wurde. (Der Prototyp bestand aus einem selbstgebastelten Holzgehäuse.)

1977 wurde der Apple II eingeführt, der ein großer Erfolg wurde und Apple zu einem der wichtigen Akteure im Heimcomputermarkt machte. Dieser Computer landete bald USA-weit auf den Schreibtischen der kleinen Firmen und Freiberufler.

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Steve Jobs 1984 bei der Einführung des Macintosh

Im Dezember 1980 erfolgte die Umwandlung von Apple in eine Aktiengesellschaft, Jobs wurde zu einer erfolgreichen Persönlichkeit und Apple führte den Apple III ein, der jedoch kein vergleichbar großer Erfolg wurde.

Apple wuchs weiter und das Unternehmen suchte nach einem talentierten Manager, der helfen sollte, das Wachstum sinnvoll zu kontrollieren. 1983 warb Jobs den Pepsi Manager John Sculley für den Posten als Geschäftsführer bei Apple an, indem er Sculley herausforderte: "Willst Du für den Rest Deines Lebens Zuckerwasser verkaufen oder willst Du wirklich die Welt verändern?". Im selben Jahr führte Apple die Apple Lisa (Benannt nach Steve Jobs Tochter) ein, die zwar technologisch eine Revolution war, jedoch angesichts eines Verkaufspreises von 10.000 Dollar bei der Markteinführung wirtschaftlich kein Erfolg wurde.

1984 wurde der Macintosh eingeführt, der einen Meilenstein in der Computergeschichte darstellte. Es war der erste kommerziell erfolgreiche Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche. Die Entwicklung des Macs fing mit Jef Raskin und seinem Team an, die durch die Technologie inspiriert wurden, welche im Xerox Forschungszentrum entwickelt wurde, aber nicht kommerziell verwendet worden war. Der Erfolg des Macintosh brachte Apple dazu, den Apple II für die Macintosh-Produktlinie aufzugeben, die bis heute verfolgt wird.

Der Weggang von Apple

Während Jobs ein überzeugender und charismatischer Evangelist für Apple war, zeichnen einige Kritiker das Bild eines erratischen und stürmischen Managers. Nach einem internen Machtkampf wurde Jobs 1985 von seiner Aufgabe durch Sculley entbunden und bei Apple vertrieben.

Nachdem Jobs Apple verlassen hatte, gründete er eine weitere Computerfirma namens NeXT Computer. Wie bei der Lisa war die NeXT-Workstation den anderen Geräten am Markt technologisch weit voraus, wurde aber niemals populär, außer im wissenschaftlichen Forschungsbereich. (Tim Berners-Lee entwickelte ursprünglich das World Wide Web am Schweizer CERN-Institut auf einer NeXT-Workstation.) NeXT glänzte mit fortschrittlichen Technologien wie dem objektorientierten Programmieren, Display PostScript und magneto-optischen Laufwerken. Frühe Versionen von Mac OS X hatten sehr viele Features des NeXT Betriebssystems, und auch heute noch sind an einigen Stellen in Mac OS X die NeXT-Wurzeln sichtbar.

Die Rückkehr zu Apple

1996 kaufte Apple NeXT für $ 402 Millionen und brachte Jobs zurück in das Unternehmen, welches er selbst gegründet hatte. Er übte von nun an eine Beratertätigkeit aus. Im August 1997 wurde er Mitglied des Vorstandes und kurz darauf, nach dem Rausschmiss von Gil Amelio im September, vorübergehender Geschäftsführer der Firma.

Mit dem Kauf von NeXT wurde viel Technologie der Firma in die Apple-Produkte integriert. Hauptsächlich NeXTSTEP, welches in Mac OS X umbenannt wurde. Unter Jobs Führung wurde 1998 der iMac eingeführt, welcher half, den angeschlagenen Konzern zurück in die Gewinnzone zu führen. Mit den tragbaren MP3-Playern iPod, der Jukebox-Software iTunes und dem iTunes Music Store schuf die Firma einen bis dahin nicht existenten Markt für "Digital Lifestyle"-Produkte.

Jobs arbeitete bei Apple über mehrere Jahre hinweg für ein Jahresgehalt von 1 Dollar und wurde damit in das Guinness-Buch der Rekorde als schlechtestbezahlter Geschäftsführer aufgenommen. Seit Apple wieder zu einem gewinnträchtigen Unternehmen geworden ist, hat die Firma im Januar 2001 das "vorübergehend" aus seinem Titel des Geschäftsführer entfernt. Sein gegenwärtiges Gehalt beträgt offiziell weiterhin 1 Dollar pro Jahr, wobei er allerdings einige exklusive Geschenke von der Geschäftsleitung erhält; beispielsweise einen 90-Millionen-Dollar-Jet im Jahr '99, den er in der ungenutzten Zeit an Apple vermietet, sowie fast 30 Millionen Anteile der Apple Aktien 2000-2002.

Pixar

1986 gründete Jobs mit Edwin Catmull die Pixar Inc., ein Computerzeichentrickfilm-Studio in Emeryville, Kalifornien. Es war ursprünglich Teil der Lucasfilm-Grafikabteilung, die Jobs von dem Gründer George Lucas für 10 Millionen Dollar (ein Drittel des ursprünglichen Preises) abkaufte. Pixar wurde fast ein Jahrzehnt später berühmt und erfolgreich mit Toy Story. Seitdem produzierten sie Das große Krabbeln (1998), Toy Story 2 (1999), Die Monster AG (2001), Findet Nemo! (2003), Die Unglaublichen (2004), Cars – Autos wie wir (2006)

Für Findet Nemo! und Die Unglaublichen erhielt Pixar den Oscar für den besten animierten Spielfilm.

Am 24. Januar 2006 gab der Medien- und Entertainment-Konzern Walt Disney nach US-Börsenschluss bekannt, dass er die Pixar Inc. für 7,4 Mrd. Dollar übernehmen wird. Als Teil des Deals wurde Pixar-CEO Steve Jobs in das Board von Disney aufgenommen. Zudem wurde Jobs mit seinem Anteil von 6% der Aktien größter Anteilseigner bei Disney.

Privatleben

Jobs heiratete Laurene Powell am 18. März 1991 und hat drei Kinder mit ihr. Außerdem hat er eine uneheliche Tochter, Lisa Jobs. Nach ihr wurde ein Computer-Modell benannt. In den 70ern hatte er außerdem eine Beziehung mit der Folk- und Protestsängerin Joan Baez.

Am 31. Juli 2004 unterzog er sich einer Operation, bei der ein Krebstumor aus seiner Bauchspeicheldrüse entfernt wurde. Er hatte eine sehr seltene Form des Bauchspeicheldrüsenkrebses, die Chemotherapie oder Strahlentherapie nicht nötig machte. Während seiner Abwesenheit führte Tim Cook (Chief Operating Officer) das Unternehmen.


Geltung

Steve Jobs gilt als einer der einflussreichsten Menschen der IT-Branche. Seine Firma Apple führte in den letzten Jahren einige Technologien in den Markt ein, die anderenfalls heute keine so große Popularität genießen würden. Dazu zählen die Computermaus, USB, WiFi, FireWire und DVD-Brenner. Umstritten ist allerdings sein Zerwürfnis mit Jef Raskin, auf dessen Entwürfe einige der bahnbrechenden Neuheiten des Macintosh zurückgehen. Neben seinem Geschäftssinn und seiner Neigung, keinen König neben sich zu dulden, legte Jobs stets eine außergewöhnliche visionäre Kraft an den Tag, die nicht nur zur Durchsetzung des Microcomputers in der Geschäftswelt und später der grafischen Benutzeroberfläche bei Computern, sondern auch zur Kreation der ersten komplett animierten Filme, des weltweit erfolgreichsten MP3-Players und zur Einführung des ersten erfolgreichen Online-Musikdienstes führte.

Jobs wird für die Art, wie er andere überzeugen und ihnen etwas verkaufen kann, bewundert, so dass man ihm ein "Reality Distortion Field" (deu.: wirklichkeitsveränderndes Feld) nachsagt, das ihm erlaubt, Leute auch von paradox erscheinenden Meinungen zu überzeugen. Diesem "Feld" schreibt man ebenso die fast an Fanatismus grenzende Beliebtheit zu, die er auf den regelmäßigen Keynotes der Macworld Expos und dem WWDC (Worldwide Developer Conference, einer jährlich stattfindenden Entwicklerkonferenz von Apple) genießt. Jedoch erfreuen sich nicht alle seine Entscheidungen überall weiter Zustimmung. Die Marktanstrengungen von Apple in den 80er Jahren, welche vom technischen Standpunkt aus zwar exzellent waren, entfremdeten Firmenkunden von Apple. Diese wandten sich daraufhin an IBM, mit dem Resultat, dass Apple massiv Marktanteile verlor. Microsoft verringerte weiter die Führung von Apple durch ihre viel später entwickelte grafische Benutzeroberfläche Windows.

Filme und Bücher

  • Die frühen Jahre der Firma Apple und Steve Jobs werden in dem Spielfilm "Die Silicon Valley Story" nachgestellt. Der Film beruht auf dem Buch "Fire in the Valley: The Making of the Personal Computer" von Paul Freiberger und Michael Swaine (ISBN 0071358951). [Dieser Film ist allerdings keine Dokumentation und enthält gewollt oder ungewollt sachliche Fehler.]
  • Jeffrey S. Young: "Steve Jobs: der Henry Ford der Computerindustrie", GFA Düsseldorf 1989, ISBN 3893170065
  • Alan Deutschman: "Das unglaubliche Comeback des Steve Jobs: wie er Apple zum zweiten Mal erfand", Campus Verlag Frankfurt/ New York 2001, ISBN 3593367815
  • Joachim Gartz: "Die Apple-Story: Aufstieg, Niedergang und "Wieder-Auferstehung" des Unternehmens rund um Steve Jobs", SmartBooks Kilchberg 2005, ISBN 3908497140
  • Jeffrey Young / Wlliam L. Simon: "Steve Jobs und die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens" (Deutsche Übersetzung von: "iCon Steve Jobs"), Scherz 2006, ISBN 3-502-15052-4