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Moses (Michelangelo)

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Moses von Michelangelo
Detail
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Der Moses von Michelangelo (1475–1564), zwischen 1513 und 1515 in Rom entstanden, gehört zu den bedeutendsten Monumentalstatuen der Hochrenaissance. Die Skulptur, mit einer Höhe von 235 cm, befindet sich in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom, sie nimmt im Juliusgrabmal eine zentrale Stellung ein.

Beschreibung

Moses, der seine rechte Hand auf die Gesetzestafeln stützt und mit seiner linken in den langen Bart fasst, wird von Michelangelo in jenem Moment dargestellt, in dem er sich kurz nach seinem Abstieg vom Berg Sinai befunden haben muss. Nach seinem Abstieg traf er zu seinem großen Missfallen sein Volk beim Tanz um das Goldene Kalb an (Ex 32,15-20 EU). Seine von einem grimmigen Blick begleitete Körperwendung nach links suggeriert daher, Moses würde sich im nächsten Moment aufrichten, um vor seinem Volk die Gesetzestafeln auf dem Boden zu zerschmettern zum Zeichen dafür, dass es das göttliche Bilderverbot übertreten hatte. Die Statue ist mit einer Tunika bekleidet und hat zwei Hörner auf dem Kopf. Diese verdanken sich einer fehlerhaften Übersetzung der Vulgata. Das hebräische Verb "qāran" (קָרַן) (strahlend) wurde in der Vulgata stattdessen mit "cornuto" (gehörnt) übersetzt.

Literatur

  • Giorgio Vasari: Das Leben des Michelangelo. Neu übersetzt von Victoria Lorini. Herausgegeben, kommentiert und eingeleitet von Caroline Gabbert. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2009. ISBN 978 3 8031 5045 5.