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Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen (Roman)

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Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen ist ein 1962 erschiener Roman des deutschen Autors James Krüss.

Inhalt

Timm Thaler ist Waisenjunge, der im Hamburg der 1950er Jahre bei seiner Stiefmutter und seinem Stiefbruder wohnt. An seinen Vater hat er nur noch wenige Erinnerungen; unter anderem verbindet er ihn in der Erinnerung mit der Hamburger Pferderennbahn. Schikaniert von seinem Stiefbruder geht er aus Nostalgie einmal dorthin und trifft dort Baron Lefuet, der ihm in den folgenden Wochen immer näher rückt und ihm gegen die Fähigkeit, jedwede Wette zu gewinnen, per Vertrag sein Lachen abkauft. Timm nutzt seine Fähigkeiten, merkt aber erst spät, wieviel ihm sein Lachen bedeutet und versucht, es wiederzubekommen. Er muss sich aber auf seiner Suche an den Knebelparagraphen halten, der es ihm verbietet, über sein verlorenes Lachen oder seine Wett-Gewinnfähigkeit zu sprechen.

Krüss versah sein Buch mit einer guten Portion Gesellschafts- und Konsumkritik; insbesondere bei den Schilderungen des sozialen Aufstiegs von Timms Stiefmutter und dem Kapitalismus als Religion des Barons. Dem gegenüber standen detailliert-liebevolle Beschreibungen von Timms kleinbürgerlicher Existenz einerseits und seiner Freundschaften zu Kapitän Rickert, dessen Mutter, dem Seemann Jonny und dem mysteriösen Kreschimir, der auch einen Vertrag mit dem Baron zu haben scheint, andererseits.

Adaptionen

TV-Mehrteiler von 1978/79

Das Buch wurde 1978 für eine 13-teilige Fernsehserie adaptiert und inhaltlich leicht verändert.

Regie: Sigi Rothemund
Musik: Christian Bruhn
Buch: Justus Pfaue und Peter M. Thouet nach James Krüss
Timm Thaler Thomas Ohrner
Baron de Lefuet Horst Frank
Schwester Agatha Bruni Löbel
Anatol, Diener des Barons Richard Lauffen
Heinrich, Timms Freund Stefan Behrens
Friedemann Thaler-Timms Vater Gerhart Lippert
Annemarie Thaler-Timms Stiefmutter Marlies Engel

Der zwölfjährige Timm Thaler besitzt ein unwiderstehliches Lachen und ist bei allen beliebt. Der geheimnisvolle Baron de Lefuet (man lese den Namen rückwärts), ein griesgrämiger Geschäftsmann, versucht vergeblich, es Timm abzukaufen. Timm Thalers Vater ist Fluglehrer und kommt während eines Auftragfluges für den Baron ums Leben. Der Baron hatte bei diesem Absturz seine Finger im Spiel. Dadurch, dass Timm sein Liebstes verloren hat ist er nun leicht durch den Baron manipulierbar. Um seiner Stiefmutter - seine Mutter ist bereits verstorben - finanziell unter die Arme greifen zu können, widersetzt sich der Junge den Forderungen des Barons nicht mehr und verkauft sein Lachen schließlich. Im Gegenzug sichert der Baron dem Jungen zu, künftig jede Wette zu gewinnen. Der Pakt hat für beide Seiten Gültigkeit, solange beide Stillschweigen darüber bewahren. Bricht nur ein Partner das Schweigen, so verliert nur er die Rechte aus dem Vertrag. Der Baron und sein Diener Anatol nutzen die neue Gabe ausgiebig und haben erste geschäftliche Erfolge. Timm dagegen wird immer unglücklicher. Er beschließt, sich sein Lachen zurückzuholen. Er versucht allerlei Listen um schließlich festzustellen, dass er es nur durch eine Wette zurück erhalten kann.

Die Serie bildete den Auftakt der damals ausgestrahlten Weihnachtsserien des ZDF, der bis 1995 insgesamt noch 16 weitere Serien folgten.


2002 wurde der Stoff ein weiteres Mal verfilmt, diesmal sehr frei als 26-teilige Animationsserie.

Fortsetzung

16 Jahre später schrieb Krüss eine Fortsetzung seines Romans unter dem Titel "Timm Thalers Puppen".