Heiliger Dorn


Heilige Dornen, die aus der Dornenkrone Christi stammen sollen, sind eines der Leidenswerkzeuge (auch: Passionswerkzeuge, lateinisch: Arma Christi‚ Waffen Christi) Christi. Als besagte Waffen Christi werden sie an vielen römisch-katholisch geprägten Orten kultisch verehrt. Sie werden meist in kostbaren Reliquienbehältnissen aufbewahrt. Ein berühmtes Reliquiar ist das gegen 1370 angefertigte Heilig-Dorn-Reliquiar[1] im Britischen Museum in London.
Bereits von Kaiser Justinian ist bekannt, dass er Dorn-Reliquien an hohe Würdenträger verschenkt hatte.[2]
Der römisch-katholischen Nachrichtenagentur Zenit zufolge sollen Wissenschaftler mehr als 700 „heilige Dornen” in aller Welt katalogisiert haben.[3]
Besonders viele Reliquiare und Stätten der Verehrung finden sich in Italien.
Orte der Verehrung (Auswahl)
(siehe auch den Artikel Leidenswerkzeuge)
Deutschland
- Donauwörth (siehe auch Kloster Heilig Kreuz)
Italien
- Andria (siehe auch Richard von Andria)
- San Giovanni Bianco (siehe auch Vistallo Zignoni)
- Vicenza, Chiesa di Santa Corona, Kapelle
- Pisa, Chiesa di Santa Chiara (ursprünglich in Santa Maria della Spina - “Heilige Maria vom Dorn”)
Österreich
in der Kunst
- Heilig-Dorn-Reliquiar, Britisches Museum, London
- Volterrano: Pala delle Sacre Spine, 1669, Öl auf Leinwand, 250x160 cm, Volterra, chiesa di Sant'Agostino
Literatur
- Marianne Stößl: "Die Heiligen Dornen von Donauwörth. Ein Kapitel aus der Waffen-Christi-Verehrung", in: Gebhard, Torsten: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1980/81. Herausgegeben von der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften - Institut für Volkskunde. Volkach, Hart, 1982
- Cölestin Königsdorfer: Geschichte des Klosters zum Heil. Kreutz in Donauwörth. Erster Band: Von den Urahnen seiner Stifter bis zum Jahr 1518 , Donauwörth 1819, (E-KopieE). Zweiter Band: Vom Jahre 1518 bis 1648. Donauwörth 1825 (E-Kopie). Dritter Band, I. Abtheilung: Vom Jahre 1848 bis 1796, Donauwörth 1829 (E-Kopie). Dritter Band, II. Abtheilung: Vom Jahre 1796 bis zu seiner Auflösung. Donauwörth 1829 (E-Kopie).
- Josef Konrad: Die Rätsel des Neuen Testaments: im Lichte von Wissenschaft und Mystik. 2010 (Online-Teilansicht)
Siehe auch
- Glastonbury Thorn
- Holy Thorn Reliquary (Reliquaire de la Sainte Épine)
- Marguerite Périer
- Reliquaire de la Sainte Épine
- Dornenkronenkirche
Einzelnachweise und Fußnoten
- ↑ vgl. bbc.co.uk: Holy Thorn Reliquary
- ↑ Josef Konrad, S.491
- ↑ de.zenit.org: Das Wunder von den „heiligen Dornen” (Zitat: „Wissenschaftler katalogisierten mehr als 700 „heilige Dornen” in aller Welt.“)